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Reden über die Oste

Frühere Festreden und Vorträge von Jochen Bölsche zum Thema Oste (2005 bis 2014) sind auf dieser Seite dokumentiert.

2016/17: "Weiterhin erfreuliche Entwicklung"

Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Claus List bei der Hauptversammlung 2017 der Arbeitsgemeinschaft Osteland

 

Die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. gilt weiterhin als die größte ehrenamtlich geführte Gewässergebietskooperation Deutschlands und weist auch im 13. Jahr ihres Bestehens eine erfreuliche Mitgliederentwicklung auf. Seit der Jahreshauptversammlung im März 2016 stieg die Zahl von 590 auf aktuell 630Neben zahlreichen Zugängen an Einzelmitgliedern konnten wir in den vergangenen Monaten auch als Körperschafts-Mitglieder begrüßen: "De Osten Strom“, den Heimat- und Kulturverein Geversdorf, die Musikschule an der Oste, Hemmoor, die Galerie Toni Hinck, Hemmoor, die Firma BE Solutions, Berlin, die Gemeinde Kranenburg, die Gemeinde Oberndorf, die Samtgemeinde Land Hadeln und den Landkreis Rotenburg/Wümme mit dem flächenmäßig größten Anteil am Osteland.

Der Vorstand hat sich auch im vergangenen Zeitraum regelmäßig einmal im Monat getroffen mit einer Sommerauszeit im Juli. Die Vorstandsmitglieder nahmen wie in den Vorjahren auf Einladung der Institutionen und Vereine an deren Veranstaltungen teil und entrichteten Grußworte im Namen der AG Osteland.

 

Für den Bereich der Eigenaktivitäten der AG möchte ich folgende Punkte ansprechen, weitere Einzelheiten können auf oste.de und in den Berichten über die Netze und Arbeitsgruppen der AG entnommen werden.

 

An dieser Stelle gebührt unserem Ehrenvorsitzenden Jochen Bölsche einmal mehr ein großer Dank für die liebevoll-penible und von großem Engagement geprägte Pflege des Internetauftritts und der mehr als 16 Themengruppen der AG in den sozialen Netzwerken mit mehr als 2000 Abonnenten. Oste.de wird täglich von 200 bis 400 Interessenten aufgerufen. Danke, Jochen!

 

Da bei „Hein Stör“, dem schwergewichtigen hölzernen Oste-Maskottchen neben dem „Ostekieker“ am Oberndorfer Anleger Flossenfäule diagnostiziert worden war, wurde eine neue Figur in Auftrag gegeben und im Mai zu Wasser gelassen. Je nach Tide dreht sich der neue Hein Stör in die Fließrichtung des Flusses. Auf der gegenüberliegenden Osteseite liefert inzwischen eine WebCam ein stets aktuelles Bild vom attraktiven Anleger mit Ostekieker und Mocambo vor dem Hintergrund der Oberndorfer Ortskulisse.

 

In Verbindung mit dem Entwurf für eine neue Osteflagge wurden auch das Logo und der Schriftzug Osteland neu gestaltet. Die Flagge, schon oft entlang der Oste von Vereinen, Gemeinden und Geschäftsinhabern erworben, ist in drei Größen bei Renate Bölsche erhältlich und soll das Gemeinschaftsgefühl im Osteland symbolisieren und nach außen tragen. Renate Bölsche nimmt auch heute sehr gern Bestellungen für die Flagge entgegen. Ein paar Exemplare hat sie am Büchertisch vorrätig.

 

Die großflächigen Osteschilder („Der Fluss, der alles hat“) in Oberndorf und Hemmoor sind nach der Feststellung von Schäden restauriert worden, ebenso die Logos an den Schildern der Anlegestellen.

 

Der Wohnmobilflyer wurde aktualisiert, eine Neuauflage der Doppelthemenkarte „Deutsche Fährstraße Bremervörde-Kiel“ - „Osteradweg Tostedt-Balje“ wurde ebenfalls notwendig, u.a. auch dank der Verteilung durch die regionalen Touristiker auf Messen usw. Ein Treffen von Vorstandsmitgliedern der AG mit verantwortlichen Touristikern der Landkreise Cuxhaven, Rotenburg/Wümme und Stade hatte den Weg geebnet für eine erfreuliche engere Vernetzung, die in Zukunft aber auch gepflegt werden sollte.

Ebenso ergaben sich neue Kontakte und Vernetzungen während eines Treffens von Vorstandsmitgliedern mit Bremervörder Anbietern von touristischen Produkten, die in Zukunft vermehrt den Begriff „Osteland“ in ihre Werbung und in ihr Angebot einbeziehen wollen.

 

Der auch im vergangenen Jahr von der AG herausgegebene großformatige beliebte Foto-Kalender für 2017 ist wieder erfolgreich in 33 Verkaufstellen entlang der Oste veräußert worden. Nahezu 200 Einsendungen waren für die 13 Kalenderbilder von der Jury begutachtet und ausgewählt worden. Die AG Osteland erhielt  als Schenkung vom Zevener Fotografen Hermann Tödter eine Sammlung von 21 großformatigen Ostebildern, die demnächst, nach einer Präsentation in der Oberndorfer Kirche, auch an anderer Stelle gezeigt werden soll.

 

Wie schon vorhin ausgeführt, hat unser 2.Vorsitzender Walter Rademacher bei den Gerichtsterminen, zuletzt in Leipzig, vehement die Interessen des Bündnisses gegen die Elbvertiefung vertreten und mit ihnen zusammen einen Teilerfolg erzielt, der das Vorhaben des Hamburger Senats zumindest längerfristig verzögert.

 

Auf mehreren Veranstaltungen im vergangenen Jahr, zuletzt auf dem beliebten Oberndorfer Weihnachtsmarkt, hat der bereitgestellte Büchertisch der AG Osteland mit zahlreichen Geschenktipps viel Beachtung gefunden.

 

Auch an dieser Stelle sei noch einmal auf das Oberndorfer Ostewert-Projekt auf Initiative und unter Teilnahme von Osteland-Mitgliedern und das immense Medienecho hingewiesen, besonders in diesen Tagen, an denen der Film in den deutschen Kinos anläuft.

 

Die beiden relativ jungen Formate der AG Osteland, OstelandTV und der Osteland-Salon, wurden im vergangenen Jahr erfolgreich fortgeführt. OstelandTV unter der Redaktionsleitung von Vorstandsmitglied Karl-Heinz Brinkmann hat inzwischen die 41. Sendung produziert und der Osteland-Salon  unter der einfühlsamen und kompetenten Moderation unseres Vorstandsmitglieds Sebastian Bertram plant den 5. Salon im Mai mit dem Thema „Ortschronisten erzählen“ nach den erfolgreichen vorherigen Veranstaltungen zu den Themen „Naturschutz“, „Krimiland Kehdingen-Oste“, „Kindheit an der Oste“ und „Fährleute auf der Oste“.

 

Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich einen herzlichen Dank aussprechen – gerichtet

 

> zum Einen an die Vorstandkolleginnen und -kollegen, die mir eine große Unterstützung waren im vergangenen Jahr, stellvertretend möchte ich dir, liebe Renate, als Protokollführerin unserer Sitzungen und als ständige Verwalterin von Anfragen, Anmeldungen, Daten usw. einen kleinen Dank in Form eines Blumenstraußes aussprechen,

 

>  und zum Anderen gilt mein Dank Ihnen, liebe Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft. Sie unterstützen nicht nur durch Ihre Mitgliedschaft die Ziele und Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft, Sie gestalten sie in den unzähligen scheinbar kleinen wie auch in spektakulären größeren Projekten und Veranstaltungen mit.

 

Sie bringen Ideen ein, die Sie bewegen, und Sie wirken tatkräftig mit, wenn Sie der Überzeugung sind, ein Vorhaben zum Wohle der Osteland-Region lohnt verwirklicht zu werden.

"Ein Triumph des Bürgerengagements"

Grußwort von Jochen Bölsche (AG Osteland) zum zehnjährigen Bestehen der Fördergesellschaft Baljer Leuchtturm

 
5. 7. 2015. Dieses Wochenende ist auch für die Arbeitsgemeinschaft Osteland ein Wochenende der Freude. Nicht nur, weil Gewässerschützer wie unser Freund Walter Rademacher vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg nach fast neunjährigem Kampf einen wichtigen Teilerfolg für die Niederelbe erzielt haben; nicht nur weil - gleich nebenan - das Natureum mit Clivia Häse nach bewegten Zeiten sein 25-Jähriges feiern kann - nein, auch deshalb, weil unser Leuchtturmverein auf zehn Jahre äußerst erfolgreicher Arbeit zurückblicken kann.
 
Die drei eben genannten Ereignisse haben etwas gemeinsam. Und so können wir in diesen Tagen in dreifacher Hinsicht einen Sieg des Bürgerwillens feiern, einen Triumph des Bürgerengagements.
 
Denn gefährdet durch Fehlentscheidungen von Politik und Bürokratie - ebenso wie Elbnatur und Elbanrainer oder wie die Zukunft des Natureums - war ja zeitweise auch der Bestand unseres Alten Baljer Leuchtturms.
 
Und allen drei Fällen war es beispielhafter Bürgermut, der maßgeblich dazu beigetragen hat, teils in Kooperation mit Gleichgesinnten in Politik und Verwaltung, bereits gefällte gravierende Fehlentscheidungen zu korrigieren und auf diese Weise schweren Frevel an der Natur bzw. an Denkmalen zu verhindern - wie übrigens auch im Fall des Freiburger Kornspeichers, oder der Ostener Schwebefähre, oder der historischen Fährstelle in Brobergen.
 
In all diesen und in ähnlichen Fällen stand unsere Arbeitsgemeinschaft Osteland, die 2004 gegründete Lobby für die Oste, Seit' an Seit' mit den Akteuren in Bürgerinitiativen und Bürgervereinen - im Fall des Baljer Leuchtturms mit Aktiven wie Eckart Klitzing, die 2009 unseren Ostekulturpreis Goldener Hecht in der Kategorie Denkmalschutz entgegengenommen haben.
 
Die Begründung der Jury ist heute noch so aktuell wie damals. Darin heißt es u. a.:
 
"Dem von wenigen engagierten Bürgern um das Ehepaar Waltraud und Gerhard Gebhardt gegründeten Förderverein ist es in den letzten Jahren gelungen, auf die historische und touristische Bedeutung des maritimen Bauwerks hinzuweisen und die Öffentlichkeit für eine Erhaltung des Kehdinger Wahrzeichens zu begeistern. Mit unermüdlichem Einsatz, unter anderem an Aktionstagen mit Sammlermessen, Ausstellungen und Aufführungen aller Art, hat der Verein es verstanden, Spenden für eine Sicherung des bedrohten Baudenkmals zu sammeln und um politische Unterstützung für eine dauerhafte Erhaltung zu werben Hervorzuheben ist die Beteiligung des Vereins an der Suche nach Lösungen, die eine Nutzung des Bauwerks durch einen sanften Tourismus ermöglichen, ohne Flora und Fauna des Schutzgebietes rund um den Leuchtturm zu beeinträchtigen Eckhard Klitzing und der Förderverein Baljer Leuchtturm 1904 e. V. haben sich um das Osteland verdient gemacht."
 
Ende des Zitats. Dem ist auch heute, nach mehr als sechs Jahren, nichts hinzuzufügen. Zum Zehnjährigen darf ich die Grüße und Glückwünsche der 570 Mitglieder der AG Osteland überbringen, Der unter anderem nahezu alle Gebietskörperschaften von der Quelle bis zur Mündung der Oste angehören. Wir alle sind stolz darauf, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Attraktivität unserer Deutschen Fährstraße kontinuierlich zu steigern - insbesondere durch das Bewahre und Behüten touristischer Perlen wie eben des Freiburger Kornspeichers, des Natureums Niederelbe, der Schwebefähre Osten - Hemmoor, der historischen Fähre Brobergen und - last but not least - unseres kleinen alten Leuchtturms.
 

Ich vermag mir gar nicht auszumalen, wie es heute um unsere Region Kehdingen-Oste touristisch bestellt wäre ohne genau diese durch mutige Bürger und Gleichgesinnte in Politik und Verwaltung geretteten maritimen Attraktionen.

"Wir sind zehn Vereine"

Aus dem Rechenschaftsbericht von Jochen Bölsche bei der Jahreshauptversammlung 2015 der AG Osteland in Hechthausen:
 
Hinter uns liegt ein bewegtes (und arbeitsreiches) Jahr, das zehnte in der Geschichte unseres Vereins, der seit 2004 von elf auf nunmehr 565 Mitglieder angewachsen ist und der längst als die größte ehrenamtlich geführte Gewässergebietskooperation in Deutschland gilt.
 
Über Fortschritte und Rückschläge 2014 habe ich kürzlich ausführlich in meinem Vortrag "Das Jahr an der Oste" beim 11. Tag der Oste in Wischhafen-Wolfsbruchermoor berichtet... Aus diesem Grund möchte ich mich in meinem heutigen Rechenschaftsbericht auf die wichtigsten Punkte unserer Vorstandsarbeit 2014/15 beschränken.
 
Im Zentrum stand das zehnjährige Bestehen unserer Deutschen Fährstraße, das wir zwei Maiwochen lang genutzt haben, um zwischen Bremervörde und Kiel auf unser wichtigstes touristisches Produkt aufmerksam zu machen. Vorbereitet von einem 30-köpfigen Team, eingeleitet mit einer Auftaktveranstaltung im Oste-Hotel in Bremervörde mit Tourismus-Staatssekretärin Daniela Behrens und mit der Oste-Hymne der Gruppe "Kaktusblüte", fortgesetzt mit rund zwei Dutzend Veranstaltungen, darunter der Fahrradstaffel Bremervörde - Kiel mit insgesamt  rund 300 Teilnehmern, fanden die Festwochen ihren krönenden Abschluss mit der unvergessenen Shantychor-Fährreise Oste - Ostsee - Oslo. 
 
Der Nachbereitung der Fahrradstaffel diente im Sommer ein "Radlergipfel" auf dem Berthof der Familie Bertholdt, wo unsere Tourenexperten Peter und Monika Prüss die Jubiläumsfahrt noch einmal Revue passieren ließen. All den vielen Mitwirkenden gilt heute noch einmal unser Dank.
 
Letzte Woche haben wir sozusagen ein verspätetes Geschenk zum 10. Geburtstag der Fährstrasse bekommen: Focus online und Reiseexperten eines Automobilclubs haben die Autoroute der Fährstrasse zur zweitschönsten deutschen Ferienstrasse erklärt; besser abgeschnitten hat nur noch die Deutsche Märchenstrasse. Eine ähnliche Traumnote hatte unsere Route übrigens bereits bei einer Publikumsabstimmung des mdr-Fernsehens zu den "Traumstrassen Deutschlands" bekommen - dort haben wir ebenfalls Platz 2 belegt.
 
Unsere Deutsche Fährstrasse umfasst bekanntlich Routen für Radler, Wassersportler sowie für Auto-, Motorrad- und Wohnmobilfahrer.
 
Die Grüne Route für die Radler, von uns beworben mit unserem Faltblatt in einer Auflage von bislang 165.000 Exemplaren, ist 2013/14 durch unsere Mitgliedsgemeinden weiter attraktiviert worden, zum Beispiel durch Radstationen oder Schutzhäuser in Freiburg, im Natureum Balje, in Oberndorf, in Kranenburg und in Bremervörde; eine Hütte in Neuhaus ist ebenso in Planung wie eine Fahrradfähre über die Wischhafener Nebenelbe. Und entlang der südlichen Verlängerung der Route, dem Oste-Radweg, sind unter dem Logo "Nordpfade" kürzlich eine Reihe exzellenter Rundwanderwege eröffnet worden. Unser Vorstandsmitglied Michael Johnen ist zurzeit dabei, auf die Beseitigung letzter Ausschilderungslücken an der Fährstraße zwischen Glückstadt und Brunsbüttel hinzuwirken.
 
Auf der Blauen Route der Wassersportler hat die Oste auswärtigen Skippern mangels geeigneter Törnführer lange Zeit Probleme bereitet. Anfang letzten Jahres haben wir daher eine neue Auflage unseres 20-seitigen Oste-Hafenführers veröffentlicht und mit Hilfe von Eddy Uhtenwoldt und anderen Freunden an der Küste kostenlos verbreitet, um Sportbootkapitänen (und Kanuten) das Osterevier nahezubringen; eine Neuauflage zur Saison 2016 steht an. Erstmals im vorigen Jahr und erneut im vorigen Monat ist unser Oste-Hafenführer durch Bert und Marlene Frisch ergänzt worden durch einen "Oste-Lotsen", eine aktuelle Beilage mit den jeweils günstigsten Anlaufzeiten zu den bevorstehenden Feiertagswochenenden. 
 
Entlang der Roten Route für Auto-, Motorrad- und Wohnmobilfahrer sind in den letzten Jahren viele neue Stellplätze entstanden, die der Fährstrasse zum Beinamen "Straße der Wohnmobile" verholfen haben. Ein gleichnamiges Faltblatt, voriges Jahr entwickelt mit Walter Rademacher, Michael Johnen und Gerald Bruns, haben wir letzte Woche zur neuen Saison aktualisiert und neu aufgelegt.
 
Für all diese touristischen Angebote ist natürlich die Schwebefähre Osten - Hemmoor samt dem Fährstuv-Museum und unserer Schwebefähren-Infomeile weiterhin von überragender Bedeutung als Wahrzeichen und Tourismusmagnet. So erfreulich die Neugestaltung des Fährkopfs und des Fährplatzes durch unsere Mitgliedsgemeinden Osten und Hemmoor auch ist - weiterhin ist Wachsamkeit geboten, um zu verhindern, dass sich der Landkreis Cuxhaven irgendwann aus der Verantwortung stiehlt für seine Schwebefähre. 
 
Sehr gut ist das Verhältnis zur Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre; wir freuen uns, dass ihr tüchtiger Vorsitzender Karl-Heinz Brinkmann im Sinne einer stärkeren Vernetzung unserer gemeinsamen Arbeit bereit ist, heute als Beisitzer für unseren Vorstand zu kandidieren, und dass die Fördergesellschaft im Mai nicht nur den bereits 10. Ostener Fährmarkt mitveranstalten kann, sondern auch das Zehnjährige der von uns 2003 angestifteten Gemeindepartnerschaft mit Osterrönfeld mitfeiert, dem Schwebefährenort am Nord-Ostsee-Kanal, sich als Mitglied unserer Arbeitgemeinschaft Deutsche Schwebefähren gemeinsam mit Rendsburg, Hemmoor und Osten und den Schwesterfähren auf den langen Weg zum Weltkulturerbe begeben hat, über den unser Mitglied Rolf Höhmann , der Kulturarchäologe aus Darmstadt, in unserer letzten JHV berichtet hat.
 
Ganz besonders aktiv war 2014 auch unsere Arbeitgemeinschaft Wanderfische, auch Silbernes Netz Oste genannt, um unser Vorstandsmitglied Wolfgang Schütz. Umso schmerzlicher hat uns alle im Februar sein Tod getroffen. Auch viele von uns haben ihm in der Ostener St.-Petri-Kirche die letzte Ehre erwiesen, wo Dr. Jörn Gessner aus Berlin von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung des Störs auch in unserem Namen seine Verdienste gewürdigt hat. Nachdem Wolfgang schon in den Vorjahren viele Vorträge - gern auch an Schulen - über die Wiederansiedlung des Störs in der Oste gehalten und Störfeste und Störwanderungen organisiert hatte, hat er 2014 - als der Stör "Fisch des Jahres" war - in Gräpel, zum Welttag der Wanderfische im Mai sowie erneut im September, zwei große Besatzaktionen organisiert, die viel Resonanz fanden und abermals die Oste ins Blickfeld nicht nur der Fachwelt rückten. 
 
Wolfgang Schütz hielt 2014 Vorträge unter anderem im Natureum, vor der Gesellschaft zur Rettung der Marschen und vor unserer Fachgruppe Grünes Netz, er reiste mit Gewässerwarten von der Oste zu den Störforschern nach Berlin, freute sich darüber, dass weitere Ostezuflüsse wie die Bever fischbarrierefrei gestaltet und dass das Oste-Natur-Navi-Projekt um eine Kinderversion "Stör Stups" erweitert wurde, bis die Krankheit ihn vom Herbst an ans Bett fesselte. Unsere Aufgabe wird es sein, in seinem Sinne an dem Ziel weiterzuarbeiten, das er sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte - zunächst zum Beispiel mit einem Wanderfisch-Symposion in memoriam Wolfgang Schütz zur Eröffnung des Stör-Aquariums im neuen Entree des Natureums; erste Gespräche darüber haben wir bereits geführt.
 
Unser Fachbereich Natur und Umwelt, bekannter als Grünes Netz Oste, im Vorstand durch Hans-Hermann Tiedemann vertreten, war 2014 weiter bemüht, unsere vielen einschlägig engagierten Mitglieder verbands- und landkreisübergreifend zu vernetzen und zu informieren. Dem dient nicht nur die Rubrik Grünes Netz auf unserer Website und die gleichnamige Facebook-Gruppe mit vielen Dutzend Berichten zu hochaktuellen Themen wie Fracking, Wölfe, Maisgas, Deponiepläne, Landschaftswarte, Zukunft der Moore usw., sondern auch das alljährliche Zusammentreffen der Akteure. 
 
Nach dem Vorjahrestreffen u. a. zu den Themen Moore und Umweltbildung in Elm mit Martina Leitner und Clivia Häse informierten im Oktober 2014 in der NABU-Umweltpyramide in Bremervörde unsere Mitglieder Jürgen Cassier, Walter Rademacher und Wolfgang Schütz über die Rückkehr des Wolfs, das Elbvertiefungverfahren und über die Wiederansiedlung des Störs. Nachdem im Jahr zuvor Gerd-Michael Heinze, Albertus Lemke und Hans-Hermann Tiedemann Exkursionen an die Ostemündung bzw. in die Kranichmoore bei Gnarrenburg organisiert hatten, folgte 2014 eine Neuauflage der Kranichtour mit Albertus Lemke sowie abermals mit Axel Roschen und Frauke Klemme. 
 
Bisheriger Höhepunkt unserer "grünen" Aktivitäten in diesem Jahr war sicherlich der exzellente vogelkundliche Festvortrag von Gerd-Michael Heinze beim Tag der Oste; der Vortrag wird übrigens am morgigen Dienstag, 19.30 Uhr, bei unserem Mitgliedsverband NABU im Landgasthof Martins in Selsingen wiederholt. Und für den 1. Mai plant Albertus Lemke wieder eine seiner schon traditionellen Maiwanderungeen durch das Osteland; Details folgen.
 
Unser Fachbereich Schifffahrt und Gewässer, das Blaue Netz Oste, im Vorstand gut vertreten durch Marlene Frisch und Bernd Jürgens, hat im Mai mit mehreren Booten am großen Fährstraßen-Jubiläum teilgenommen. Wir haben weiter unser Mitglied Johannes Erdmann und Cati Trapp zu ihrer vom ZDF verfolgten Weltumseglung verabschiedet, und wir haben im November ein wieder sehr gut besuchtes Treffen im Gasthaus Henning in Niederstrich organisiert. 
 
Nachdem die Frischs in den letzten Jahren schon mehrfach Säle gefüllt hatten mit Vorträgen über ihre zweifache Atlantiküberquerung, berichteten sie bei uns über ihren jüngsten Törn nach Südengland. Ergänzt wurde das Programm durch aktuelle Informationen aus der Wassersport-Szene, darunter Berichte Unserer Mitglieder Walter Rademacher, Harald Säland, Ewald Romund bzw. Reinhold Grasbeunder zum Thema Elbvertiefung, über die erfolgreiche Reaktivierung des Oberndorfer Wanderkutters "Onkel Ernst", über die neue Großenwördener Wassersportsparte und die Sportbootkurse des BC Elm.
 
Durch gegenseitige Besuche von Versammlungen, Bällen, Regatten usw. wurden auch 2014 die Kontakte weiter gefestigt zu und zwischen den Wassersportvereinen am Fluss sowie zum Regionalen Bündnis gegen Elbvertiefung, dessen Sprecher bekanntlich Walter Rademacher ist; er hält uns ständig auf dem Laufenden über das Europa-Gerichtsverfahren, für das er wichtige Vorarbeiten geleistet hat und dessen Ausgang auch wir hier an der Oste mit Spannung erwarten. 
 
Erfreulich war die Inbetriebnahme neuer Schiffsanleger in Kranenburg und Brobergen; weitere in Bremervörde und am "Seefahrer" bei Osten sollen folgen. Die noch 2013 heftig diskutierte Verschlechterung der Brückenöffnungszeiten scheint durch das Vorgehen der Wassersportler vorerst abgewendet, das u. a. von Bernd Jürgens koordiniert worden ist. Zurzeit bereiten Oberndorfer Ostefreunde mit unserer Unterstützung die Installation einer Webcam im Brückenbereich vor. 
 
Erfreulich ebenfalls: In Bremervörde aufgekommene Gerüchte über ein Ende der Mocambofahrten wurden glaubhaft dementiert. Mit der Ehrung der Oberndorfer Wanderkutter-Crew sowie von Werner Breves, dem Vorsitzenden der Wasserfreunde Hemmoor, haben wir beim Tag der Oste 2014 bzw. 2015 deren Verdienste gewürdigt und auch dazu beigetragen, für die Oste als Wassersportrevier zu werben.
 
Auch der Bereich Kunst, Kultur und Heimatgeschichte, Goldenes Netz Oste genannt, zählt zu unseren traditionellen Arbeitsfeldern. Nachdem engagierte Mitglieder und Mitgliedsvereine in früheren Jahren z. B. Kunst- und Geschichtsausstellungen organisiert haben, unter anderem über die Maler von der Oste, über das Ende der Franzosenzeit 1813 und über die Sturmflut 1962, haben wir um vorigen Jahr die Vernetzung der Akteure, von den klassischen Geschichts- und Heimatvereinen bis zu den Krimifreunden, von den "Lumpenhunden" aus Neuhaus bis hin zum Heimatverein in Sittensen, weiter intensiviert - durch Besuche, Grussworte und Beamer-Vorträge, aber auch durch die Einrichtung einer neuen Rubrik "Goldenes Netz" in unserem Internet-Portal.
 
Wir haben, wie Sie wissen, in den Jahren zuvor bereits ein halbes Dutzend Bücher zu Oste-Themen herausgegeben, zuletzt 2013 "Kunst und Genuss am Ostefluss" und 2014 "Im Zeichen des Goldenen Hechts". Voriges Herbst nun haben wir erstmals - unter Federführung von Walter Rademacher und mit Beteiligung vieler unserer Fotografen - einen Osteland-Benefizkalender produziert. Der Vertrieb über ein Netz von 20 Verkaufsstellen aus den Reihen unserer Mitglieder von Sittensen bis Neuhaus, von Renate Bölsche organisiert, hat neben beträchtlicher Werbung für unseren Fluss einen Reinerlös von 980 Euro erbracht. 
 
Obwohl 2014 nur ein neuer Ostekrimi erschienen ist, haben wir weiterhin die traditionelle Krimidichte des Ostelandes fleißig genutzt, um mit unserer Marke "Krimiland Kehdingen-Oste" überregional auf den Fluss aufmerksam zu machen. Im April und im Mai gab es auf dem Berthof von Gisela und Gerd Bertholdt in Kleinwörden und in der Kombüse in Oberndorf von uns organisierte bzw. vermittelte Lesungen mit Axel Roschen zu dessen neuestem Krimi "Regenmoorleichen".
 
Und aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums unserer Krimiaktivitäten fand im Juli auf der "Mocambo" ein "Krimigipfel" mit drei weiteren Ostepreisträgern statt, den Autoren Wilfried Eggers, Thomas Morgenstern und Reinhold Friedl. Die von Renate Bölsche organisierte "kleine schwimmende Criminale" stieß auf Medieninteresse sogar bei der Deutschen Presseagentur. Gefreut hat uns auch, dass im neuen Dumont-Bildatlas "Elbe und Weser" zwei Seiten unserem Projekt "Krimiland Kehdingen-Oste" gewidmet sind - unter der Überschrift "Leichen pflastern den Deich" - und dass wir auch 2014 Gelegenheit hatten, Werbung für diverse Krimi-Dinner zu machen, etwa in den Häusern unserer Mitglieder Karin Plate in Gräpel oder Claus Peter in Wingst.
 
Viel Raum eingenommen hat 2014 in unseren zehn Vorstandssitzungen mit insgesamt 120 Tagesordnungspunkten jenes Arbeitsfeld, dem wir auf unserer Website und bei Facebook die Seite "Landwut, Landmut" gewidmet haben.
 
Ideell, personell und publizistisch haben wir die Bemühungen all der Mitglieder begleitet, die sich der Benachteiligung unseres ländlichen Raums durch Infrastrukturabbau widersetzen oder aber selber ehrenamtlich bürgerschaftlich inspirierte Alternativen schaffen - Stichworte: der (wie es scheint: erfolgreiche) Kampf für die Krankenhäuser in Bremervörde und Zeven und gegen die Maisgasfabrik im Trinkwasserschutzgebiet bei Sittensen, das anhaltende Ringen um die Deponie in Haassel und der Kampf gegen diverse umwelt- und gesundheitsgefährdende Frackingprojekte am Oberlauf, das (leider vergebliche) Engagement für die Grundschulen in Elm und Oberndorf, aber auch (erfolgreiche) Aktionen wie das Oldendorfer Osteland-Bürgerbusprojekt, der Ostener Benefizladen Hökerstube, die Oberndorfer Nachmittagschule Kiwitte plus samt Bücherei, des dortigen Bürgerzentrums Kombüse und der Ostewert Aktiengesellschaft, die Rettung des Freiburger Speichers oder der Broberger Fähre und und und - immer, von der Quelle bis zur Mündung, stehen Osteland-Mitglieder in erster Reihe. Ich nenne stellvertretend für viele nur die Namen Marco Prietz, Andreas Rathjens, Kurt Ringen, Walter Lemmermann, Bert Frisch, Peter Wortmann, Petra Vogel, Barbara Schubert, Niels Uhtenwoldt, Jörg Petersen, Günter Schimkatis, Antje Rieckmann.
 
Angesichts der Vielfalt und der Vielzahl unserer "Baustellen" könnte die AG Osteland e.V. mit Fug und Recht von sich sagen: "Wir sind zehn Vereine." Gebündelt werden all unsere Aktivitäten durch die von uns 2003 geprägte Marke Osteland, die mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad hat, und durch unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ich nenne die - von der Gründung bis heute - 350 Pressemitteilungen, die von den Medien gern aufgegriffen werden, das Osteland-Magazin, das drei Heimatzeitungen vor knapp 10 Jahren in lockerer Kooperation mit uns entwickelt haben, unsere Bücher, Flyer und Broschüren, die Christel Mix, Renate Bölsche u. v. a. auch 2014 an Infoständen in Oberndorf, Osten und Sittensen angeboten haben.
 
Wichtigstes Element der Öffentlichkeitsarbeit bleibt unser Tag der Oste mit der Verleihung von bislang rund 70 Goldenen Hechten, dotiert mit insgesamt 35.000 Euro. Nach dem 10. Jubiläums-Tag der Oste 2014 mit Rekordbesuch fanden sich beim 11. Tag der Oste am 1. Februar in Wolfsbruchermoor an die 200 Besucher ein. Dass 20  davon Bürgermeister von Ostegemeinden waren, zeigt, dass wir auch in der Politik wahrgenommen werden; auch eine jüngst erfolgte hohe Ehrung durch den Bundespräsidenten - die als Ehrung der gesamten AG Osteland verstanden werden muss - war da hilfreich. 
 
Unser Wirken in der Öffentlichkeit hat dazu geführt, das unsere Mitgliederzahl auch im 11. Jahr weiter gestiegen ist. Namentlich erwähnen möchte ich nur unser jüngstes (weil vorgestern aufgenommenes) Einzelmitglied Cord Johann Otten, Landwirt, CDU-Kreistagsabgeordneter und stv. Samtgemeindebürgermeister der Börde Lamstedt.
 
Zu uns gestoßen sind seit der letzten JHV auch wieder zehn korporative Mitglieder, sie seien hier alle genannt: der Oste-Yacht-Club Bremervörde, 1. Vors. Stefan Thomann, der Ostedeichverband Hemmoor, Oberdeichgrefe Hans-Wilhelm Saul, der Förderverein Historischer Kornspeicher Freiburg/Elbe e.V., 1. Vors. Herbert Bruns, die Gemeinde Himmelpforten, die Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel e.V., 1. Vors. Dr. Klaus Volland, die Gemeinde Engelschoff, die Landfrauen "An der Oste", 1. Vors. Amei von der Wense, Der Förderverein Baljer Leuchtturm e.V.,  1. Vors. Eckhard Klitzing, die Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU e.V.), 1. Vors. Georg Ramm und die Kombüse 53 Grad Nord in Oberndorf.
 
Wir selber vergeben neben dem Goldenen Hecht seit dem Jahr der Oste 2009 an verdiente Aktive aus den eigenen Reihen den Goldenen Fährmann. Seit der letzten Jahreshauptversammlung haben wir die Ehrennadel bereits zweimal - aus Anlass des 25-jährigen Betriebsjubiläums - krankheitshalber vor Ort in Oberndorf - verliehen an den Ostekieker-Restaurantschiffwirt Hans Bünning und seine Frau Christiane.
 
Heute kommen wir zu weiteren Ehrungen. Den Goldenen Fährmann verleihen wir an
 
> Annette Minners aus Neuhaus. Mit vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten wie der Veranstaltung von Kulinarischen Meilen im alten Hafen, mit der Unterstützung des Wohnmobilplatz-Baus an der Oste, mit ihrer Gartenakademie im Osteland und als 2. Vorsitzende des Tourismus- und Gewerbevereins hat sie sich für den Flecken Neuhaus engagiert.
 
> Geschäftsführer Ulrich Gerdes aus Hemmoor vom Ostedeichverband und Bürgermeister und Deichgraf Horst Wartner aus Kranenburg vom Deichverband Kehdingen-Oste (letzterer leider erkrankt) waren bei ihrer Arbeit bemüht, mit Deicherhöhungen und der Anlage von Pütten dem Hochwasserschutz, aber auch dem Naturschutz sowie - in Brobergen - auch dem sanften Tourismus Rechnung zu tragen.
 
> Edfried Uhtenwoldt aus der Wingst hat an der Spitze der Seglergemeinschaft Oberndorf und des Zoofördervereins, als Veranstalter oder Mitveranstalter von Weihnachtsmärkten und Deichfesten, Radwanderungen und Regatten sowie als Mitgründer des Blauen Netzes über die Grenzen des Ostelandes hinaus den Oste- und Wingsttourismus und den Wassersport gefördert. 
 
> Der Redakteur Thomas Schult aus Lamstedt lässt mit dem Osteland-Magazin der Niederelbe-Zeitung, des Stader Tageblatts und der Bremervörder Zeitung sowie mit seinen Berichten und Reportagen für die genannten Blätter ein hohes Maß an Verbundenheit mit Land und Leuten der Osteregion erkennen.
 
> Der (abwesende) Forstwirt und Ostelsnd-Beisitzer Hans-Hermann Steiger aus Schneverdingen zählte mit seinem Fonds für Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen (Norddeutscher FEAM) in den Jahren 2011 bis 2015 zu den wichtigsten Sponsoren unseres Osteland-Kulturpreises Goldener Hecht.
 
Wir gratulieren allen Geehrten! Mir selber ist es ein Bedürfnis, allen Vorstandsmitgliedern Dank zu sagen für ihre vollständig ehrenamtliche Arbeit (wir zahlen ja weder Sitzungsgelder noch Kilometergelder noch Aufwandsentschädigungen), und ich danke speziell unserer Schriftführerin, deren Arbeit weit über die Protokollführung hinausgeht; sie hat in Wahrheit die Funktion einer Generalsekretärin inne. Dafür danke, Renate.

Ein Orden für das Osteland

Foto: Egbert Schröder (Niederelbe-Zeitung)

Auszüge aus der Dankesrede von Jochen Bölsche zur Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 14. 1. 2015 in Oberndorf:

 

Ein Aspekt sollte heute nicht zu kurz kommen: dass unendlich viele Menschen in den letzten 50 Jahren meine ehrenamtliche Arbeit mitgetragen haben. Rund 50 der wichtigsten sind hier versammelt, darunter sogar zwei Geburtstagskinder: Kurt Ringen, unermüdlicher Aktivbürger von der Oberen Oste, der Lesern der Osteland-Website oste.de ist bekannt durch seine täglich frischen Beiträge, und Albertus Lemke nebst Frau Renate, Osteland-Vorstandsmitglied, -Wanderführer und durch mehrere Fernsehauftritte bekannt als bester Werbeträger für die Oste; als Albertus gehört hat, dass es anschließend Hadler Hochzeitssuppe gibt und ein eigens kreiertes Osteschaum-Dessert, hat er seine Geburtstagsfeier hierher verlegt.

Zu Dank verpflichtet bin ich - und jetzt gehe ich weit zurück - den vielen Kollegen im Spiegel, die während meiner 45-jährigen Dienstzeit Verständnis dafür gezeigt haben, dass ich immer einen Teil meines Engagements abgezweigt habe für Arbeit ausserhalb der Redaktion, in Initiativen, in Parteien, in Vereinen. Ich begrüße daher ganz besonders den Vertreter der Vereinigung ehemaliger Spiegel-Redakteure, Dieter Uentzelmann, mit seiner Frau Dagmar, der zugleich auch Mitautor vieler meiner Reports, Titelgeschichten und Bücher war, von den grossen Naturschutz- und Umweltthemen wie der Flussverschmutzung oder dem Waldsterben bis hin zu den vielen politischen Affären, das Stichwort Barschel möge genügen.

Während meiner Kindheit und Jugend als Polizistensohn in Lehrte bei Hannover hat man mir, auf dem Gymnasium und bei der Ev. Jugend, beigebracht: Du bist verantwortlich für das, was Dir vertraut ist. Und vertraut war mir als neugierigem Menschen immer ziemlich rasch mein jeweiliger Wohnort, für den ich mich dann ja auch verantwortlich fühlen musste.

Zunächst, in den 60er und 70er Jahren, war das Buchholz in der Nordheide. Als ich dort damals in jungen Jahren Ortsvereinsvorsitzender der SPD war, konnte ich mich auf viele Mitstreiter stützen - im Kampf z. B. für ein Jugendzentrum und für einen Wochenmarkt, gegen Bodenspekulation, gegen Naturzerstörung. Zu diesen Freunden zählten ganz vorneweg Prof. Hans-Gottfried von Rohr, seinerzeit in der Hamburger Senatskanzlei, später Buchholzer Bürgermeister, und seine Frau Annemarie, die meine Nachfolgerin im SPD-Ortsvorsitz wurde.

Seit damals und bis auf den heutigen Tag bin ich fest davon überzeugt, dass sich nur im Zusammenspiel von außerparlamentarischem und parlamentarischem Engagement etwas zum Besseren bewegen lässt; als Jusos haben wir das Doppelstrategie genannt. Ich habe daher Mitte der Achtziger u. a. im Kampf gegen die britischen Manöver im Naturpark Lüneburger Heide, gemeinsam mit Mitstreitern auch von den Grünen, die Naturfreunde Nordheide gegründet. Die Heidepanzer sind heute längst Vergangenheit, meine rotgrünen Nordheide-Naturfreunde bestehen aber nach wie vor; sie haben gerade erst letztes Jahr ein Massentierhaltungsprojekt im Landschaftsschutzgebiet verhindert - vor allem dank dem langjährigen 1. Vorsitzenden Bernd Wenzel, der mit seiner Frau Renate heute hier ist.

Zu ganz großem Dank verpflichtet bin ich auch meiner Mitstreiterin Johanna Lehmann-Grube, die mir geholfen hat, an meinem seinerzeitigen Hamburger Wohnsitz, in St. Georg, Hamburgs ersten alternativen Bürgerverein zu gründen, den Einwohnerverein von 1987, und dazu eine Stadtteilzeitung mit dem Titel "Der lachende Drache", beides existiert heute, 28 Jahre später, noch immer und ist wichtiger denn je. Die damalige Mitgründerin Johanna Lehmann-Grube heißt heute Westfalen, ist aktiv bei den Grünen und leitet das Einwohner-Zentralamt samt Ausländer- und Einbürgerungsbehörde, bekleidet also das schwierigste Amt, das Hamburg zu vergeben hat.

An meine vierte Lebensstation, das Osteland, habe ich mein Faible für Kommunalpolitik, für Bürgerengagement, für Natur- und Denkmalschutz mitgenommen, und auch hier hatte ich das große Glück, über alle Partei- und Vereinsgrenzen hinweg auf Mitstreiter zu stoßen, ohne die es nicht gelungen wäre, Ideen und Tatkraft zusammenzubringen.

Die 2003 in meiner Denkschrift vorgetragene Idee, eine Deutsche Fährstrasse und ein Fährmuseum zu schaffen, eine IG Osteland zu gründen, auch die Anstöße für einen Welterbeantrag, einen Fährmarkt, für eine Fähren-Partnerschaft mit Osterrönfeld wären nicht zu verwirklichen gewesen ohne zupackende Menschen wie

- meinen "Heimat-Bürgermeister" Carsten Hubert, der sich von der Gründung des Weltschwebefährenverbandes 2003 an für das Wahrzeichen des Ostelandes eingesetzt hat, und ohne 

- seine Bürgermeisterkollegen Dirk Brauer, Hans-Wilhelm Saul und Jan Tiedemann, in denen er und wir Mitstreiter gefunden haben - für die Schwebefähre ebenso wie für die Internationale Schwebefährenmeile in Basbeck, und ohne 

- Landes- und Kreispolitiker wie Uwe Santjer, Claus Johannßen und Gunnar Wegener, die sich über die Schwebefähre hinaus generell für unseren abgelegenen ländlichen Raum stark machen.

Der 2004 angeregte Tag der Oste, den wir in zwei Wochen nun schon zum 11. mal feiern, wäre nicht zu einer Erfolgsgeschichte geworden, hätte nicht unser Landrat Bielefeld mit seinen Kollegen aus Stade und Rotenburg von Anbeginn die Schirmherrschaft übernommen, hätte nicht unser Schatzmeister Johannes Schmidt, unterstützt von Ewald Romund, bei Sponsoren über 30.000 Euro Preisgelder eingeworben, hätten nicht vor und hinter den Kulissen alle jeweilige Vorstandsmitglieder fleißig mitgewirkt, von Hans-Hermann Steiger aus Schneverdingen, weit hinter den Ostequellen, bis zu Walter Rademacher von der Ostemündung. 

Die Deutsche Fährstraße stünde noch immer auf meinem Konzeptpapier, hätten nicht Peter und Monika Prüß vom ADFC von der Erstbefahrung an bis zur Jubiläumsbefahrung 2014 dafür geworben, gemeinsam mit den hauptamtlichen Touristikern wie zum Beispiel Michael Johnen aus der Wingst.

Der Schwebefähre, die Fährstuv und vieles mehr würden nicht laufen ohne die Fördergesellschaft, einen der wichtigsten Vereine am Fluss, in dem dank dem Vorsitzenden Karl-Heinz Brinkmann auf beispielhafte Weise der Generationenwechsel gelungen ist.

Der Ostener Fährmarkt würde nicht im Mai zum zehnten Mal stattfinden können ohne Organisationsgenies wie Heini Uhtenwoldt. Unser "Jahr der Oste" 2009 wäre ins Wasser gefallen ohne Aktive wie z. B. Gerd Drewes, der in Schwarzenhütten ein Shantyfestival mit 150 Sängern von der gesamten Fährstraße aufgezogen hat.

Die Idee, ein "Krimiland Kehdingen-Oste" zu kreieren, hätte sich nicht verwirklichen lassen ohne die Koordinatorin Renate Wendt, die heute Bölsche heißt, ohne Autoren wie zum Beispiel Prof. Reinhold Friedl und Wolfgang Röhl, der übrigens auch als "Stern"-Autor für die Oste geworben hat, und ohne so kreative Mitveranstalter wie Gisela und Gerd Bertholdt aus Kleinwörden.

Unerlässlich für die heimatgeschichtlichen Aktivitäten - Wanderausstellung 50 Jahre Sturmflut, Historische Ostedeichroute, 1813-Festival etc. - ist das enorme Engagement von Ostefreundinnen und -freunden wie der Heimatpfleger Ulla Schröder und Heino Grantz sowie von Walter Rademacher. 

Das gleiche gilt in Bezug 

- auf unser Blaues Netz für Skipper wie Bernd Jürgens und Bert und Marlene Frisch oder für Eibe von Glasow und Caspar Bingemer, denen wir wünschen, dass ihre Mocambo nach lange der Oste erhalten bleibt,

- in Bezug auf unser Grünes Netz für Naturenthusiasten wie Gerd-Michael Heinze von der Naturschutzstation Unterelbe oder Hans-Hermann Tiedemann, den Vorsitzenden des NABU Bremervörde -Zeven, und natürlich

- für unser Silbernes Netz, die Arge Wanderfische, für unseren Störvater Wolfgang Schütz, der durch eine langwierige Erkrankung leider verhindert ist und dem wir gute Besserung wünschen.

Das Projekt Osteland insgesamt hätte nicht so erfolgreich anlaufen können ohne die Impulse von Kreativen: Dazu gehören das Ehepaar Berthold genauso wie die Fotokünstlerin Barbara Gehring aus Hemmoor oder der Oste-Filmemacher Claus List aus Freiburg, und die Kollegen von der Presse wie Aranka Szabo, Egbert Schröder und Thomas Schult, der gerade am neuen Osteland-Magazin bastelt.

Meine Frau Renate - der ich nicht zuletzt  nach  einer gesundheitlichen Krise vor zwei Jahren unendlich viel zu verdanken habe - und ich fühlen uns besonders verbunden unseren vielen Freunden in Osten, aber auch in Oberndorf, das sich - unter Detlef Horeis - zu einer Art Leuchtturmdorf entwickelt hat. 

Hier verbringen wir mit Freunden - erwähnt seien neben vielen der schon Genannten auch Christel Mix aus Cadenberge, Dieter Ducksch aus Osten und Manfred Heinisch aus Oberndorf - seit 444 Wochen unsere Sonntagabende, schöpfen Kraft für unsere Arbeit, schnacken über Ideen wie das schwimmende Stördenkmal oder die Fährpromenade oder das Fährmanndenkmal und freuen uns über die Oberndorfer, die sich trotz Zwangsschliessung ihrer Kiebitzschule nicht unterkriegen lassen, die durch Bürgersinn diese Kombüse 53 Grad Nord, ihr ehemaliges Dorfgemeinschaftshaus, gerettet haben  (Hochachtung für Barbara Schubert und ihr Team!) und die außerdem für die Kinder des Dorfes ein wunderbares Nachmittagsangebot, Kiwitte plus, auf die Beine gestellt haben. Hier besteht Gelegenheit, diese Initiative durch eine Spende zu unterstützen - Bert und Marlene Frisch halten Sektkübel bereits

Ich danke Ihnen allen, Euch allen fürs Kommen und für die Aufmerksamkeit, wünsche Appetit auf die Hadler Hochzeitssuppe und gute Gespräche - und hoffe auf ein Wiedersehen am 1. Februar beim 11. Tag der Oste in Wischhafen-Wolfsbruchermoor, wo es dann Kehdinger Hochzeitssuppe gibt  - man soll sich ja abwechslungsreich ernähren.

Mitgliederehrung beim "Radler-Gipfel" 2014 auf dem Berthof

Deutsche Fährstraße - eine Erfolgsgeschichte

 

15. 8. 2014: Text zu einer Fotopräsentation von Jochen Bölsche beim "Radler-Gipfel" in Kleinwörden

 
Liebe Ostefreunde, im Namen des Vorstands der AG Osteland möchte ich diese Gelegenheit nutzen, allen denen zu danken, die in den letzten zehn Jahren dazu beigetragen haben, die Deutsche Fährstrasse zu einer Erfolgsgeschichte werden zu lassen, ganz besonders aber zwei Ehepaaren, nämlich Peter und Monika Prüß und Gerd und Gisela Bertholdt.
 
Die Prüssens sind schon bald nachdem wir die Fährstrasse konzipiert und eröffnet haben der AG Osteland beigetreten und haben von der ADFC-Erstbefahrung 2006 über die Jubiläumstour zum Fünfjährigen 2009 bis hin zur Jubiläumstour zum Zehnjährigen 2014 um die Förderung dieser Route verdient gemacht. Nach der Verleihung des Goldenen Hechts 2011 verleiht der Vorstand Ihnen heute den Goldenen Fährmann, die höchste Mitgliederauszeichnung unseres Vereins.
 
Dieselbe Ehrung hat Gisela Bertholdt - nicht zuletzt auch für die Förderung unseres Krimiland-Projekts und vielfältige Werbung für das Osteland in den verschiedensten Medien - bereits in unserer jüngsten Hauptversammlung erfahren. Sie und ihr Ehemann zählen aber auch - als abermalige Gastgeber dieser Runde und mit der Propagierung der Fährstrasse -  zu den engagiertesten Förderern dieser Ferienroute; daher ist die Verleihung des Goldenen Fährmanns auch an Gerd Bertholdt nunmehr überfällig.
 
Warum haben wir 2004 die Deutsche Fährstraße eröffnet? Zwei Gesichtspunkte standen im Vordergrund: 1. Der abgelegene ländliche Raum zwischen Elberadweg und Weserradweg sollte touristisch ebenso erschlossen werden wie die bis dahin ebenfalls vernachlässigte NOK-Region. 2. Die damals in ihrer Existenz bedrohte Schwebefähre an der Oste sollte durch Einbindung in länderübergreifende touristische Netzwerke politisch abgesichert werden. 
 
Seit der Eröffnung 2004 auf der Mocambo und in Bremervörde haben wir viel Zeit, Geld und Mühe in die Propagierung der Fährstraße investiert. Erschienen sind unser Reiseführer, Postkarten mit dem Logo der Route und mit rund 50 verschiedenen Motiven, dazu 155.000 Gratis-Faltblätter und vieles mehr.
 
Aber die Konkurrenz schläft nicht. Bei der Eröffnung vor zehn Jahren war die Fährstraße eine von rund 150 deutschen Ferienstraßen, mittlerweile gibt es weit über 200. Wir müssen also jede Gelegenheit nutzen, unsere Route bekannt zu machen. Und da bot sich natürlich das Zehnjährige in besonderem Maße an.
 
Bereits im November vorigen Jahres sind rund 30 unserer Mitglieder in Osten zusammengekommen, um die Jubiläumswochen zu konzipieren. Im Mittelpunkt stand die Fahrrad-Staffelfahrt, über die Peter Prüss heute ausführlich berichten wird.
 
Dieses Großereignis, das wir den Touristikern am Fluss sowie dem ADFC Stade, Cuxhaven und Rendsburg, dem RS Hemmoor, dem VfL Osterrönfeld und vielen weiteren Unterstützern zu verdanken haben und an dem rund 200 Radfahrer beteiligt waren, ist eingebettet gewesen in eine Reihe bemerkenswerter weiterer Veranstaltungen.
 
Es begann bereits am Mittwoch, dem 7. Mai, mit dem Störfest unserer Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in Gräpel - mit der Freisetzung junger Störe, einer Ausstellung über die Oste als den einstigen und hoffentlich auch künftigen Fluss der Wanderfische, mit viel Musik, mit der Beteiligung von 60 Grundschülern aus Estorf, mit einem Stör-Malwettbewerb und mit einer Siegerehrung durch Wolfgang Schütz.
 
Zwei Tage später, am 9. Mai, startete der Radsportverein Hemmoor zu einer Rad- und Schiffsfahrt nach Bremervörde, wo am Abend im Oste-Hotel, wo vor zehn Jahren die Deutsche Fährstraße eröffnet worden war, ein Festakt begann, moderiert von Marlene Frisch, mit einem Grußwort von Bürgermeister Eduard Gummich, einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre und einem Festvortrag von Staatssekretärin Daniela Behrens aus dem niedersächsischen Wirtschafts- und Tourismusministerium.
 
Höhepunkt war das Konzert der Buxtehuder Frauenband Kaktusblüte, die unter anderem ihr wunderschönes Oste-Lied vortrug. Der Abend endete beschwingt, wie dieses Foto mit Bürgermeister Gummich, CDU, und der Landtagsabgeordneten Elke Twesten, Grüne, zeigt.
 
Am selben Tag war der Start einer Geschwaderfahrt unserer Sportbootfahrer vom Blauen Netz Oste nach Bremervörde und weiter nach Gräpel und Brobergen und wieder zurück in Richtung Oberndorf.
 
Am Sonnabend, 10. Mai, folgte dann der Tag der Oste-Fähren mit einer Oldtimer-Rallye, mit Festen in Brobergen mit Blasmusik, der Einweihung der neuen Plattform am Fährkrug und einem Auftritt der  exzellenten Hemmoor Lehrerband, und in Gräpel, wo auch der ADFC Stade mit Eckard Suhr zu uns stieß und wo der Shantychor Hemmoor in Plates Gaststätte Zum Osteblick ein Konzert gab. 
 
Am Sonntag, 11. Mai, hatte unser Wanderführer Albertus Lemke zu seiner alljährlichen Wanderung eingeladen. Per Bus und dann zu Fuß ging es zunächst von Oberndorf Über Gräpel zur Viehfähre in Schönau, vor Thomas Schult über die Arbeit der Deichverbände informierte, und weiter über Brobergen, wo im Fährkrug erstmals Rast gemacht wurde, und schließlich weiter an den Pütten zur neuen Schutzhütte in Kranenburg, wo uns eine Erbsensuppe erwartete, bevor es mit der Mocambo bei Akkordeonmusik über Osten zurück nach Oberndorf ging.
 
Am Montag begann dann unter der Führung von Tourenleiter Berger die große Staffeltour von Bremervörde nach Kiel. Erste Zwischenstation war dieselbe Kinderfähre am Vörder See, auf der Gerald Tielebörger vor zehn Jahren zur Eröffnung ein blaues Band durchschnitten hatte. Schon der Start der Tour fand ein starkes Echo in der Presse. 
 
Parallel dazu fuhr unter der Leitung von Eybe Schönteich der Shanty-Chor Hemmoor und mit vielen Gästen per Bus nach Kiel, um sozusagen in Verlängerung der Fährstrasse mit einem der großen "Kreuzfährschiffe", mit der Color Magic, in Richtung Oslo in See zu stechen. 
 
Nach Auftritten im Kieler Fährhafen und später an Deck ging es durch die Kieler Förde über die Ostsee, wo der bunte Musikdampfer erkundet werden konnte (5 x), und durch den Oslofjord in die norwegische Hauptstadt zum Krabbenkaufen, zum Stadtbummel und zum Würstchen essen (Ostepølse heißt übrigens nicht Ostewurst, sondern Käsewürstchen).
 
Nachdem es dann über Kiel - das Foto zeigt das Schifffahrtsmuseum - zurück nach Hemmoor gegangen war, war Brunsbüttel Ziel einer weiteren Tour: Die Rennradsparte vom Radsportverein Hemmoor fuhr auf der grünen Route der Fährstraße bis zur Kanalschleuse und wieder zurück an die Oste, während über dem Brunsbütteler Yachthafen die Osteland-Flagge und die Fährstraßen-Flagge flatterten: Unser Blaues Netz mit Bernd Jürgens war auf dem Hafenfest präsent, wo An Infoständen auch die Deutsche Fährstraße beworben wurde. 
 
Nachdem die Staffelflagge nach der 9. Etappe in Kiel vom „nördlichsten“ Osteland-Mitglied, Anke Wieczorek-Bruns, entgegengenommen worden war, haben wir sie zur dauernden Aufbewahrung dem Vorstand des Ostener Fährvereins übergeben,  übrigens während einer Oldtimer-Rallye - zur dauernden Aufbewahrung in der Fährstuv an der Schwebefähre, wo unser 2. Vorsitzender Walter Rademacher wenig später zwei Dutzend Naturfreunde aus der Nähe der Quellregion  bei Tostedt und Biuchholz begrüßte, die auf unsere Einladung das Jubiläumsjahr nutzten, auch mal den Unterlauf der Oste kennenzulernen.
 
Im Anschluss an die Jubiläumswochen erkundeten auch die Tourenradler des RS Hemmoor mit Spartenleiter Dieter Tiedemann die Fährstraße bis Kiel. immer entlang am NOK vor der Kulisse der meist befahrenen Wasserstraße der Welt.  "Alle waren sich einig, dass sie die Tour im nächsten Jahr wiederholen werden,“ schreibt RS-Vorsitzender Torsten Rehm auf der Website des Vereins.
 
Dankbar sind wir aber auch dem VfL Stade, der die Fährstraße im 7. Jahr im Namen seiner Radtourenfahrt führt und damit dazu beiträgt, die Route weiter bekannt zu machen.
 
Ich komme zum Schluss: Große touristische Fortschritte sind im Jubiläumsjahr überall an der Fährstraße zu verzeichnen - zum Beispiel in Osten: Dort ist beim Fährfest der aufwändig erneuerte Fährplatz eingeweiht worden - übrigens in Anwesenheit unserer Freunde aus Osterrönfeld, das mit Osten eine von uns angeregte Partnerschaft verbindet.
 
Neu ist an der Fährstraße eine jetzt eingeweihte Navi-Radroute für Kinder - zwischen Klint und Gräpel - mit den Comic-Figuren Stör Stups und Reiher Ralf.
 
Neu bewirtschaftet sind einige gastronomische Betriebe an unserer Route, darunter das Forsthaus Am Dobrock, dessen Direktor Frank Müller wir als 555. Mitglied begrüßen konnten, der Seefahrer in Osten-Niederstrich, neu ist auch das Hafenhaus in Freiburg.
 
Wir haben auch im Jubiläumsjahr wieder große Fahrgastschiffe auf der blauen Route der Fährstraße begrüßen können, zum Beispiel in Oberndorf. Das zentrale Haus der Sinne in Bremervörde, dem Ausgangspunkt der Route, ist feierlich eröffnet worden, die Einweihung des neuen Eingangsgebäudes im Natureum folgt am 19. November, ebenso wie die Eröffnung neuer Räume im Kornspeicher in Freiburg oder des Fernsichtturms in der Wingst.
 
Im nächsten Jahr wird es eine weitere Fähre an unserer Deutschen Fährstraße geben: eine Fahrradfähre über die Krautsander Süderelbe am dortigen Sperrwerk; ein Fährverein hat sich mit unserer Beteiligung kürzlich gegründet.
 
Und nicht zu vergessen: An der Blauen Route in Kranenburg, kürzlich ein neuer Anleger eingeweiht worden - für die Mocambo, aber auch für das Klinter Fährschiff Püttenhüpper. Es ist übrigens der neunte Anleger, den wir - mit Hilfe unserer Sponsoren, der Elbfähre - mit einem Fährstraßen-Stationsschild versehen konnten.
 
Ihr seht, es geht voran mit unserer Ferienstraße - auch 10 Jahre nach der Eröffnung und 10 Jahr nach der Gründung der AG Osteland. Herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben.
Preisgekröntes Osteland-Engagement für die Rettung des Störs

Ein Jahrzehnt für die Oste

Festrede von Jochen Bölsche beim 10. Tag der Oste

 

 
Bölsche spricht im Osteland-Festhaus

 

10 lange Jahre Revue passieren zu lassen in 100 Bildern und in 1000 Sekunden - genau das haben ich mir vorgenommen, auf die Gefahr hin, allzu vieles auf Schlagzeilen und Schlaglichter reduzieren zu müssen.

 

Wer mehr wissen will über die Entstehung und die Erfolgsgeschichte der AG Osteland, kann sie nachlesen in unserem neuen 82-seitigen Buch "Im Zeichen des Goldenen Hechts", das wir allen Gästen nachher am Ausgang gegen eine kleine (oder größere) Spende überreichen werden; weitere Exemplare sind hier an unserem Büchertisch und ab morgen für jedermann für 6 Euro im Handel und auch bei amazon.de erhältlich.

 

Unser Verein ist im Januar 2004 hier in Osten von gerade mal elf Mitgliedern gegründet worden, um die bis dahin namenlose und politisch vernachlässigte Region am Rande von drei Landkreisen im mittleren Drittel des grünen Dreiecks bekannt zu machen und zu kräftigen - und speziell um die akut vom Verfall bedrohte Schwebefähre so wie auch generell das maritime Erbe zu erhalten, von den letzten Prahmfähren bis hin zum kleinen alte Leuchtturm unweit der Mündung.

 

Heute, zehn Jahre später, ist unser Verein auf eine halbe Tausendschaft Mitglieder angewachsen, darunter auch 50 Vereine, Verbände und Gebietskörperschaften. Das 500. Mitglied übrigens war Wiebke tum Suden, die in Neuhaus einen der letzten Dorfläden am Fluss aufrechterhält, mit Poststelle und gemütlichem Bistro.

 

Heute gilt die AG Osteland als Deutschlands größte ehrenamtlich geführte Gewässergebietskooperation.

 

Und unsere Flussregion, so groß wie Hamburg und Berlin zusammen, hat mittlerweile auch einen Namen, die von uns vor zehn Jahren geprägte Bezeichnung Osteland hat sich durchgesetzt , den Namen tragen immer mehr Vereine, Firmen, Ferienhäuser und Produkte, darunter ja seit über einem Jahr auch dieses Festhaus in Osten, dem Sitz der AG Osteland. Es gibt sogar eine Nudelspezialität namens Osteland - und natürlich das Osteland-Magazin der Heimatzeitungen.

 

Ja, und auch immer mehr Künstler wie Thees Uhlmann , wie Rollo 333, die Buxtehuder Kaktusblüte oder die Gruppe  Liederjan besingen den Fluss, den früher kaum einer kannte. Wenn man übrigens vor gut zehn Jahren "Oste" in die Suchmaschine eingab, erfuhr man erstmal was über Osteoporose, und im Kreuzworträtsel war der linke Nebenfluss der Elbe immer die Este, nie die Oste.

 

Sie wissen: Die von vielen vor zehn Jahren bereits aufgegebene Schwebefähre ist inzwischen nicht nur repariert und restauriert worden und dazu dank unserer Sponsoren prächtig illuminiert, sondern auch touristisch vernetzt, politisch eingebunden und flankiert von einem Fährmuseum in Osten und von einer Infomeile in Hemmoor, demnächst auch umgeben von einem neugestalteten Fährplatz in Osten und einem neuen Fährkopf in Basbeck - und zudem in guter Hoffnung, Unesco-Weltkulturerbestätte zu werden - so wie bereits 2006 unsere "Schwesterfähre" im spanischen Bilbao.

 

Wie dort in Bilbao und in Madrid 2003 all das begonnen hat, was wir heute feiern können, ist gelegentlich erzählt worden - angefangen bei unserer Mithilfe beim Aufbau eines Schwebefähren-Weltverbandes unter der Schirmherrschaft des spanischen Königs, der sich auch für die Ostener Fähre verwendet hat, über mein Osteland-Gründungskonzept im Oktober desselben Jahres bis hin zur Eröffnung unserer Deutschen Fährstrasse bereits im Mai 2004, übrigens mit Hilfe einer grosszügigen Spende der Volksbanken.

 

Die Festigung dieses länderübergreifenden Projekts und die Mitgliederwerbung -das war 2004 und 2005 unter dem Vorsitz von Gerald Tielebörger das Ziel von rund 60 Infoveranstaltungen überall am Fluss ebenso wie von vielen Reisen zur Partnerfähre am Nord-Ostsee-Kanal, ebenso wie die Initiierung der äußerst lebendigen kommunalen Partnerschaft der beiden Schwebefährengemeinden Osten und Osterrönfeld, ebenso wie Dutzende von Infoständen auf Messen und Märkten, dazu kam der Aufbau von Websites in zwölf Sprachen mit Resonanz selbst in Japan.

 

Der Inwertsetzung unserer Route dienten seither vielfältige kommunale Aktivitäten am Fluss – am eindrucksvollsten vielleicht in Oberndorf, wo eine Fährpromenade geschaffen wurde, dazu eine Modellfähre mit zwei Fährmann- bzw. Fährgast-Statuen. Ehrenamtlich erarbeitet wurden ein Reiseführer und die inzwischen über 160.000 von uns konzipierten Gratis-Radwanderkarten sowie spezielle Zielgruppen-Flyer wie vor kurzem von Michael Johnen und Walter Rademacher ein Faltblatt für Wohnmobilisten auf der Deutschen Fährstrasse, die wir auch als  "Strasse der Wohnmobile" bewerben.

 

Der Stärkung des Ehrenamts und des "Flussbewusstseins" gilt seit 2005 unter der Schirmherrschaft der Oste-Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg unser  Tag der Oste mit bislang siebzigfacher Vergabe des mit über 35.000 Euro dotierten Kulturpreises Goldener Hecht, dessen diesjährigen Sponsoren wir gleich gesondert Dank sagen werden.

 

Um die Kenntnis der gesamten Flussregion zu verbessern, haben wir von  den ersten Jahren an sonntägliche Themenexkursionen veranstaltet. Und wir haben 2009 zum Hundertjährigen der Schwebefähre ein "Jahr der Oste" angeregt und koordiniert - mit über 300 Veranstaltungen von der Quelle bis zur Mündung , darunter zum Beispiel Oldtimer-Besuche und Regatten und ein Shanty-Festival.

 

Seit 10 Jahren helfen wir zudem, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren - mit den von uns herausgegebenen und von Wolf-Dietmar Stock verlegten Oste-Büchern, letztes Jahr kam noch der Titel  "Kunst und Genuss am Ostefluss" hinzu. Wir haben eingeladen zu Veranstaltungen über die großen Dichter von der Oste, zu vier von uns ausgerichteten Kunstausstellungen und nicht zuletzt zu Dutzenden von Lesungen im Rahmen des von uns 2009 gestarteten Krimiland-Projekts, das die über 50 Oste-Thriller für die Oste-Werbung nutzt.

 

Eine zentrale Rolle spielen mehr denn je unsere im Jahr 2003 gestarteten Bemühungen um den Welterbetitel für unsere Schwebefähren, die wir im vorigen Herbst bei der 4. Weltkonferenz am Nord-Ostsee-Kanal mit einer von uns eingebrachten einstimmig verabschiedeten "Osterrönfeld Declaration" bekräftigt haben. Nach der 100-Jahr-Feier der argentinischen Schwebefähre im November soll demnach unser Unesco-Sammelantrag offiziell eingebracht werden; dazu später mehr.

 

Um den Fluss für Wassersportler und -Wassertouristen wieder zu einem Begriff zu machen, haben wir uns schon vor Jahren für den Bau neuer Schiffsanleger eingesetzt, von denen inzwischen acht – wie erwähnt, dank Sponsoring durch die Elbfähre - mit Osteland- und Fährstrassen-Stationsschildern versehen sind . Zu unserer Freude veranlassen die Anleger ebenso wie die gestiegene Popularität unseres Flusses immer wieder auch große Fahrgastschiffe wie hier die Adler Princess, die Oste anzusteuern.

 

Unser Arbeitskreis Blaues Netz Oste veranstaltet Vortragsabende etwa mit den Transatlantikseglern Bert und Marlene Frisch, er wirbt an der Küste mit einem – demnächst in 3. Auflage erscheinenden - Hafenführer  für das Oste-Revier. Der Arbeitskreis um Bernd Jürgens hat 2013 erstmals zu einem gemeinsamen Absegeln eingeladen, und er hat sich allen behördlichen Versuchen widersetzt, durch eine Reduzierung der Brückenöffnungszeiten den Zugang zum Fluss zu erschweren.

 

Unser Grünes Netz Oste wiederum verfolgt die vielfältigen Naturschutzaktivitäten am Fluss und veranstaltet naturkundliche Ausflüge zum Beispiel in die Ostemoore und an die Mündung - zuletzt in Zusammenarbeit mit dem Natureum, für dessen Unterstützung und die - zur Zeit laufende Erweiterung - wir 2012 eine viel beachtete Unterschriftensammlung, den Baljer Appell, gestartet haben.

 

Goldenes Netz Oste nennen wir informell das Zusammenwirken unserer Mitglieder im Heimatbereich. Sie haben 2011 die Historische Ostedeichroute geschaffen und 2012 die Wanderausstellung "Wilde Oste" zum 50. Jahrestag der Sturmflut 1962, aber auch zu den seither erzielten enormen Erfolge der Deichverbände, sie haben 2013 die spektakulären Aktivitäten der Neuhäuser Lumpenhunde zur 200. Jahrestag des Endes der Franzosenzeit - "Osteland ohne Napoleon" - unterstützt.

 

Eine Art Silbernes Netz Oste stellt unsere erfolgreiche Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische um "Störvater" Wolfgang Schütz dar, die seit fünf Jahren mit vielerlei öffentlichkeitswirksamen Aktionen die Wiederansiedlung des einst verschollenen Kaviarfischs begleitet - Stichworte: Störausstellungen wie in Osten, das schwimmende Stördenkmal, Störfeste in Elm und Oberndorf. Mit alldem wird mittlerweile sogar  internationales Interesse auf die Oste gezogen, von dem auch der Angeltourismus profitiert.

Die bisherige Krönung dieser Aktivitäten waren die Auszeichnung als UN-Projekt 2013 und die Wahl des Störs zum Fisch des Jahres 2014.

 

Vieles andere noch verdient in diesem Zehn-Jahres-Rückblick ausführliche Erwähnung: die Restaurierung des Hemmoorer Bahnhofsgebäudes, für das wir vor zehn Jahren  ein erstes Nutzungskonzept verfasst haben, die Initiierung der Nordroute  der Niedersächsischen Milchstraße, unser Einsatz für den neuen Oste-Radweg Tostedt - Balje, die Osteland-Sonderbriefmarken, die Werbetour der Europakutsche als "Botschafter des Ostelandes", ...

 

... die alljährlichen Wanderungen mit Albertus Lemke, unsere täglich aktualisierten Websites sowie die Facebook-Accounts mit jeweils bis zu 400 Mitgliedern, das Oste-Natur-Navi-Projekt, die nicht zuletzt mit unserer Hilfe entstandenen Fernsehfilme über die Oste, die Mitarbeit am Osteland-Magazin der Heimatpresse, dessen druckfrische, von Thomas Schult zusammengestellte neueste Ausgabe nachher am Ausgang erhältlich ist, das 2004 produzierte erste - inzwischen historisch zu nennende Werbeplakat für die Oste mit Fotos von dem damals 15jährigen Philipp Steiger, das wir Ihnen ebenfalls am Ende der Veranstaltung überreichen werden.

 

So wie wir viele unserer verdienstvollen Mitglieder geehrt haben, zuletzt 2013 in grossem Rahmen in Oberrönfeld, hat die Arbeit unseres Vereins und für unseren Verein in jüngster Zeit viel Anerkennung und etliche Ehrungen erfahren, mit Auszeichnungen durch die Gemeinde Osten, den Landkreis Cuxhaven, durch den Bürgermeister unserer Schwebefähren-Partnerstadt Rendsburg und sogar durch den Bundespräsidenten.

 

Dennoch gibt es keinerlei Grund, uns auf diesen Lorbeeren auszuruhen - angesichts der vielen alarmierenden Negativentwicklungen. So vieles bleibt zu tun.

 

Noch immer zählen Teile des Ostelands, von uns seit 10 Jahren bemängelt, zu den letzten verkehrsverbundfreien Zonen Deutschlands; erst in den letzten Tagen scheint sich etwas in sachen HVV-Erweiterung zu bewegen.

Noch immer blutet der ländliche Raum unablässig weiter aus. Gegen die Zerschlagung der dörflichen Schulen kämpfen praktisch alle unsere Mitglieder in den betroffenen Gemeinden, sei es Elm, sei es Oberndorf,  zumal diese Entschulung oft einher geht mit der Schließung von Jugendzentren, Gaststätten, Poststellen und Verwaltungsaussenstellen.

 

Noch immer stellen die beiden Ostebrücken in Hechthausen ein Riesenärgernis dar: die fast 70 Jahre nach einer kriegsbedingten Sprengung noch immer eingleisige Bahnbrücke ebenso wie die baufällige Strassenbrücke, für deren rechtzeitigen Ersatz sich zurzeit die Lokalpresse und alle unsere Mitglieder in den Räten einsetzen.

 

Am Oberlauf bekämpfen einige unserer aktivsten Mitglieder die Deponie-, Fracking- und Methangasprojekte bei Haaßel, Sittensen und Groß Meckelsen  - dort wo immer wieder ein fragwürdiger Umgang mit Natur und Umwelt von sich reden macht, wie in den Jahresberichten des Kreisnaturschutzbeauftragten Werner Burkhardt nachzulesen ist; die Stichworte Vermaisung, Artenschwund, Güllehavarien und Grünlandumbruch  mögen hier genügen.

 

 
Aktuelle Website zur Planung der 
Jubiläumsdekade: www.2014.oste.de
 

Über all diese Entwicklungen werden wir reden können in unserem Grünen Netz oder auch in unserer Jahreshauptversammlung am Montag, 24. März, in Bremervörde. Dort werden wir aber auch berichten über unser zentrales Projekt 2014, die von einem 30-köpfigen Vorbereitungsteam geplante Festdekade zum  Zehnjährigen der Deutschen Fährstrasse Mitte Mai...

 

... mit einer Festveranstaltung mit der Gruppe "Kaktusblüte" , mit einem Oste-Fähren-Tag -vielleicht auch schon am neun Püttenhüpper-Anleger in Kranenburg -, einer Fahrradstaffel-Tour bis hinauf nach Kiel, mit Ostewanderungen, mit einer Geschwaderfahrt der Wassersportler, einem Shanty-Festival, mit drei Kunstausstellungen und einer Bus- und Schiffsreise von der Oste über die Kieler Förde bis hinauf zum Oslo-Fjord ...

 

... alles in allem, wie wir hoffen, werbewirksame Tage für unsere die Deutsche Fährstrasse und ein guter Auftakt für das zweite Jahrzehnt unserer Arbeitsgemeinschaft Osteland, der Lobby für die Oste.

Ein Jahrzehnt fürs Osteland
 

Beamer-Präsentation von Jochen Bölsche, Osten, 
über Erfolge und Misserfolge der "Lobby für die Oste" 

Der Autor, Spiegel-Redakteur im Ruhestand, lebt in Osten/Oste und ist 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. 

 

Nachdem ich vor anderthalb Jahrzehnten - als werdender Rentner - von Hamburg an die schöne Oste gezogen war, fragte mich eine Journalistenkollegin nach den Gründen für meine Ortswahl. Meine damalige Antwort fand ich wieder als Überschrift eines von Frauke Heidtmann für die Niederelbe-Zeitung verfassten Porträts: "Jochen Bölsche: 'Ich habe hier die Freundlichkeit der Welt erfahren'". Und darunter stand: "Der dienstälteste 'Spiegel'-Redakteur lebt in Osten, schwärmt von der Schwebefähre, liebt Land, Leute und Politik." 

 

Weil das tatsächlich so ist, waren meine Frau Renate und ich mit dabei, als elf Gründungsmitglieder (außer uns beiden sämtlich Einheimische) am 13. Januar 2004, also vor zehn Jahren, im Ostener "Fährkrug" einen gemeinnützigen Verein ins Leben gerufen haben: die Arbeitsgemeinschaft Osteland. Inzwischen sind wir mehr als 530 Mitglieder und  gelten als Deutschlands größte ehrenantlich geführte Gewässerkooperation. 

 

Wir selber verstehen uns als "Lobby für einen vergessenen Fluss". Wieso vergessen? Die Oste, im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks, ist mit 140 Kilometern zwar der längste Nebenfluss der Niederelbe, ihr Einzugsgebiet, das von uns so genannte Osteland, ist mit 1800 Quadratkilometern größer als die Bundesländer Hamburg und Berlin zusammen, und sie ist für uns der schönste Fluss weit und breit - von den Eisvogeltälern und Kranichmooren am Oberlauf zwischen Tostedt und Bremervörde über die von Neptun regierte salzige Tideoste bei Himmelpforten, Hechthausen und Hemmoor bis hin zu den Seehundbänken in der Mündung bei Balje - ein "Fluss, der alles hat". 

 

Aber die Osteregion war von etlichen Politikern und Touristik-Profis in den zuständigen vier ostefernen Kreisstädten lange Zeit vernachlässigt worden. Den Winsenern lag die Luhe näher, den Rotenburgern die Wümme. In Stade bewarb man lieber das Alte Land am Elbstrom, in Cuxhaven lieber die Nordseebäder. Wenn man kurz nach der Jahrtausendwende das Wort "Oste" in die Suchmaschinen eingab, erfuhr man erstmal was über Osteoporose. 

 

Geradezu skandalöse Formen nahm die Vernachlässigung dieser abgelegenen Region an, als der Landkreis Cuxhaven um 2000 im Begriff war, das in seinem Eigentum befindliche überragende Wahrzeichen des gesamten Ostelandes verrosten und verrotten zu lassen: die denkmalgeschützte Schwebefähre Osten - Hemmoor, den sogenannten Eiffelturm des Nordens. Für eine Reparatur des Tourismusmagneten im letzten Dorf vor der Kreisgrenze sollte kein Geld da sein. Nach einem halben Jahren Jahrzehnt Stillstand wegen Baufälligkeit drohten Verfall und Verschrottung. 

 

Was tun? Wir haben 2003 geholfen, einen Weltverband der Schwebefähren zu gründen, mit keinem Geringeren als dem damals noch unumstrittenen spanischen König Juan Carlos als Ehrenpräsidenten. Die junge AG Osteland hat eine länderübergreifende Ferienroute, die Deutsche Fährstrasse Bremervörde - Kiel, eröffnet - auch um die beiden letzten deutschen Schwebefähren in Osten und Rendsburg politisch zu verankern und abzusichern. Die Öffentlichkeitsarbeit lohnte, die benötigten Gelder flossen schliesslich, die Gondel schwebte wieder, die "Bild-Zeitung erschien mit der Schlagzeile: "Spanischer König rettet Schwebefähre." 

 

AG-Osteland-Mitglieder haben fortan Spenden gesammelt für die Illuminierung der Fähre, für eine Webcam und eine Sonderbriefmarke, außerdem ein Fährmuseum in Osten und eine Internationale Schwebefähren-Infomeile in Hemmoor eingerichtet. Zum Hundertjährigen des Ostener Bauwerks wurde ein "Jahr der Oste" mit über 300 Veranstaltungen ausgerufen und schließlich ein Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren gegründet; der wiederum erarbeitet einen supranationalen Antrag auf Vergabe des begehrten Unesco-Welterbetitels, der 2006 der weltältesten Schwebefähre im spanischen Bilbao bereits zuerkannt worden war. 

 

Bei alldem stützen wir uns auf freiwilliges Engagement. Denn wir wissen: Das Ehrenamt ist der wichtigste Rohstoff und Treibstoff in unserem finanz- und strukturschwachen Osteland. Wer Ehrenamtlichen die Ehre vorenthält, schadet unserer Region. Daher würdigen wir seit zehn Jahren alljährlich auf unserem "Tag der Oste" den Einsatz von Einzelpersonen und Vereinen mit der Verleihung des sogenannten "Oste-Oscars", des bisher mit insgesamt rund 40.000 Euro dotierten und gut 70 mal verliehenen Osteland-Kulturpreises "Goldener Hecht", nachempfunden dem sagenhaften Hechthausener Wappentier mit der goldenen Krone über dem Brunnen vor der "Ostekrone". 

 

Ehrenamtlich tätige Osteland-Mitglieder haben in den letzten Jahren die Ostefähre in Brobergen samt Fährkrug gerettet, ebenso die Ostener Kulturmühle, den alten Baljer Leuchtturm und einiges mehr. Sie pflegen die Heimatgeschichte mit Beiträgen zu den bislang sieben von uns herausgegebenen Büchern (das jüngste heißt "Kunst und Genuss am Ostefluss") sowie mit Wanderausstellungen etwa vorletztes Jahr zum 50. Jahrestag der verheerenden Sturmflut 1962 oder mit Veranstaltungen wie letztes Jahr zur 200. Wiederkehr des Endes der Franzosenzeit. 

 

Unsere Mitglieder haben eine Serie von Kunstausstellungen organisiert, um zu zeigen, dass die Region in dieser Hinsicht so fruchtbar ist wie das Worpsweder Moor, dazu literarische Exkursionen an die Wirkungsstätten von Peter Rühmkorf und Walter Kempowski. Lesungen im Rahmen eines weiteren Projekts, "Krimiland Kehdingen-Oste", nutzen die rund 50 hier handelnden Thriller, um überregional auf die Reize unserer Region neugierig zu machen. 

 

Seit zehn Jahren wirbt unsere Fachgruppe Messen und Märkte mit Zehntausenden von uns produzierten Gratis-Faltkarten nicht nur für die "Fährienstraße", sondern auch für den neuen Oste-Radweg Tostedt - Balje. Und Osteland-Mitglieder waren es auch, die ehrenamtlich die Nordtrasse für die Niedersächsische Milchstrasse sowie eine Historische Ostedeich-Route entworfen haben. 

 

Dem Schutz der Ostenatur verschrieben haben sich unser vereinsinternes "Grünes Netz Oste", dessen Mitglieder 2013 vogelkundliche Ausflüge an die Ostemündung und in die Ostemoore organisiert haben, und die Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische: Mit Stör-Austellungen, Stör-Festen, Stör-Infoabenden und einem Stör-Denkmal setzt sie sich gemeinsam mit den fast 8000 Sportfischern und mit den Unterhaltungsverbänden für eine Wiederansiedlung des einst ausgerotteten Urzeitfischs ein. Gekrönt wurden die Bemühungen der Aktiven um Wolfgang Schütz durch die Anerkennung als UNO-Projekt 2013 und durch die Benennung des Störs zum "Fisch des Jahres" 2014. 

 

So erfreulich all dies ist - in den letzten Jahren waren immer wieder auch Rückschläge zu verzeichnen. So wie unser "Grünes Netz" anhaltenden Artenschwund durch die rapide Vermaisung der Region beklagen muss, hatte auch unser "Blaues Netz", das mit einem Oste-Hafenführer und einem gemeinsamen "Absegeln 2013" überregional für das Wassersportrevier Oste warb, Grund zum Protest. Geplante Einsparungen bei den Brückendurchfahrtszeiten gefährden massiv den Wassertourismus im Osteland. 

 

Es gibt nichts zu beschönigen: Trotz vieler beglückender Beispiele von Bürgerengagement wachsen die Belastungen für unseren abgelegenen ländlichen Raum. Stichworte sind Landflucht, Gasthaussterben, sich anbahnender Ärztemangel, die anhaltende Ausschluss des Ostelandes aus den Nahverkehrsverbünden, erneuerungsbedürftige Straßen- und Bahnbrücken wie in Hechthausen, dazu sich allenthalben vollziehende oder drohende Schliessung von Post- und Verwaltungsaussenstellen, von Jugendzentren, von Krankenhäusern und, besonders fatal, von wohnortnahen Schulen. 

 

Wir Osteland-Aktiven sind entschlossen, uns diesen Tendenzen weiter zu widersetzen. Wir unterstützen daher Politiker, die sich stark machen für das flache Land, denn wir verstehen uns als Teil der neuen Landbewegung, deren Mitstreiter, wenn es sein muss, auch auf die Strasse gehen, wenn wie in Sittensen das Grundwasser durch eine Methangasfabrik gefährdet werden könnte, in Cuxhaven eine Klinikschliessung droht oder, wie in Bremervörde und in Oberndorf, die Schließung einer der ortsnahen Schulen mit den erfreulich kurzen Wegen für die kurzen Beine. 

 

Im zweiten Jahrzehnt unseres Bestehens werden wir als Lobby für das Osteland nicht nur für den sanften Tourismus werben, sondern vermehrt auch kämpfen müssen gegen weitere harte Einschnitte in die Lebensqualität der Menschen im grünen Kernland zwischen Elbe und Weser. 

 

(Rede vor dem Verdi-Bezirksverband Elbe-Weser und der SVOH Hemmoor, Januar 2014)

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