Kategorie Jugend
Jugendfeuerwehr Hüll
insbesondere für Mädchenarbeit und Naturschutzaktivitäten.
Vor über 40 Jahren wurde nach zahlreichen rechtlichen und bürokratischen Hürden die Jugendfeuerwehr Hüll als eine der ersten Jugendfeuerwehren im Landkreis Stade gegründet. Trotz enormer
Proteste überörtlicher Gremien zählten zu den Gründungsmitgliedern neben 23 Jungen auch 12 Mädchen. Inzwischen hat fast jede Jugendfeuerwehr weibliche Mitglieder - was zeigt, dass damals in Hüll
überregionale Impulse gesetzt worden sind.
Bei ihren Diensten verbringen die Mädchen und Jungen um den jetzigen Feuerwehrwart Ulf König und sein Betreuerteam einen Teil der Zeit mit Feuerwehrtechnik, die nicht trocken, sondern "explosiv"
vermittelt wird: Auf dem Dienstplan stehen neben jugendgerechten Einsatzübungen auch Versuche, bei denen es knallt und zischt.
Der andere Teil wird der allgemeinen Jugendarbeit gewidmet. Dabei stehen neben Sport und Spiel auch Jugendfreizeiten wie z. B. Kanufahren auf der Oste auf dem Dienstplan.
Die Jugendfeuerwehr Hüll betreibt aber auch aktiven Umwelt- und Naturschutz. So haben die Mädchen und Jungen im Dorf Hüll über 50 Nistkästen aufgehängt, die regelmäßigt überprüft werden. Sie
engagieren sich nicht nur beim jährlichen Müllsammeln, sondern auch bei Mooraktionen mit Übernachtung in der Moorhütte. Hier werden beispielsweise von einem Schädling befallene Kastanienblätter
fachgerecht entsorgt oder Laufstege durchs Moor repariert.
Die Jugendfeuerwehr Hüll hat sich um das Osteland verdient gemacht.
Kategorie Dorfleben
Barbara Schubert, Oberndorf
Nach Ausbildung zur Töpferin in Schwerin sowie Philosophiestudium und Arbeit als Grafikerin mit eigenem Büro in Hamburg hat Barbara Schubert 2006 die Großstadt verlassen und das ländliche
Oberndorf für einen privaten und beruflichen Neustart gewählt.
Wie kaum ein anderer Neubürger hat die Inhaberin der Firma "oostwind" in den seither vergangenen zehn Jahren mit Ideen und Impulsen, gemeinsam mit vielen aktiven Einheimischen, maßgeblich dazu
beigetragen, dass Oberndorf als widerständiges "gallisches Dorf" und lebendiger "Leuchtturmort" gilt, in dem sich engagierte Bürger den vielfältigen Negativtrends widersetzen, die auf den abgelegenen
ländlichen Raum einwirken.
Der Aufbau der ehrenamtlich betriebenen "Oberndorfer Lichtspiele" war ihr ebenso wie der (leider vergebliche) Kampf um die Erhaltung der Oberndorfer Kiebitzschule eine Herzensangelegenheit - wie
alles, was sie anpackt.
Dazu zählt die ostewert AG, die bereits den Grundstein für eine Biogasanlage gelegt hat und in diesem Jahr mit der Fischaufzucht beginnt, ebenso wie die Rettung der Kombüse 53° Nord aus schwerem
Sturm: Sie hat ein kleines Team dazu motiviert, das ehemalige Dorfgemeinschaftshaus zu "Oberndorfs Wohnzimmer" und zur inzwischen über das Osteland hinaus bekannten Kulturkneipe zu machen.
Im monatlich stattfindenden Dorf-Forum ist sie kreativer Kopf, Motor und Kümmerer. Wenn ein Projekt ins Stocken gerät, hat sie immer eine zündende Idee. Ihre feinfühlige, fröhliche Art, ihre
Herzenswärme und ihre Fachkenntnisse machen sie unverzichtbar bei allen Projekten, die in Oberndorf auf den Weg gebracht werden.
Barbara Schubert hat sich um das Osteland verdient gemacht.
Kategorie Tourismus
Heinrich von Borstel, Wischhafen
Zu den engagiertesten und renommiertesten Förderern des Tourismus in der Region Kehdingen-Oste gehört seit langem der Wischhafener Steuerberater Heinrich von Borstel. Viele Jahre
leitete der langjährige SPD-Landtags- und Kreistagsabgeordnete den Tourismusverein Kehdingen mit seinen beiden Büros in Wischhafen und Drochtersen. Mit seiner Mannschaft setzte er sich unter anderem
auch für die Deutsche Fährstrasse sowie für das Projekt Krimiland Kehdingen – Oste der Arbeitsgemeinschaft Osteland ein. Heute ist er für den Tourismusverein weiterhin als
Ehrenvorsitzender aktiv.
Besonders zu würdigen sind sein Einsatz für die Kehdinger Wildganstage als Tourismus-Attraktion mit weitreichender Ausstrahlung, vor allem aber für das Natureum Niederelbe, in dem er viele Jahre
den Vorsitz des Kuratoriums innehatte. Sein beharrlicher Einsatz für die Weiterentwicklung des Naturkundemuseums am Tor zum Osteland und am Ausgangspunkt des Oste-Radweges Balje – Tostedt trug ihm in
der Presse zu Recht den Ehrennamen „Mr. Natureum“ ein.
Auch der Verein „Wi helpt“ als Träger des Seniorenbüros in Wischhafen und Ansprechpartner für Senioren, Behinderte und deren Angehörige in Kehdingen nennt Heinrich von Borstel seinen „geistigen
Vater“.
Der frühere Bürgermeister von Wischhafen, der als heimatverbunden durch und durch gilt, setzt sich auch nach dem Rückzug aus der aktiven Politik weiterhin für die Eigenständigkeit von Kommunen
als Basis einer bürgernahen Demokratie ein.
Heinrich von Borstel hat sich um das Osteland verdient gemacht.
Kategorie Stadtkultur
Benjamin Bünning und Barbara Norden, Bremervörde
Barbara Norden und Benjamin Bünning - sie stehen stellvertretend für ihre Touristikkolleginnen und -kollegen im Osteland - haben durch engagierten Einsatz dazu beigetragen, die Reize der Region
an der Mittleren Oste, rund um Bremervörde, einem breiten Publikum nahezubringen.
Ein herausragendes Beispiel waren Konzeption, Organisation und Koordination des Vörder Seefests, das sich 2015 endgültig als ein zentrales stadtkulturelles Event im Herzen des Ostelandes
etablieren konnte.
Durch die Entwicklung der neuen Wanderroute "Vörder See / Osteland" hat ebenfalls 2015 dank der Arbeit der Bremervörder Touristiker das neue Netz der "Nordpfade" im Landkreis Rotenburg eine
besonders reizvolle Ergänzung erfahren.
Barbara Norden war bereits 2004 maßgeblich beteiligt an der Entwicklung und Eröffnung der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel, ebenso wie, gemeinsam mit Benjamin Bünning, 2014 an der
Organisation von der Jubiläumsbefahrung zum zehnjährigen Bestehen sowie an der Konzipierung des Oste-Radwegs Tostedt - Balje und der Propagierung beider Ferienrouten u. a. auf einer Vielzahl von
Reisemessen.
Zugleich haben sie sich im Rahmen des städtischen Fachbereichs Kultur, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit bzw. der Natur und Erlebnispark GmbH kontinuierlich für die Weiterentwicklung des
Veranstaltungsprogramms an der Oste und am
Vörder See eingesetzt.
Kategorie Kultur
Birte Zöllner und Rainer Kupke
für den Culturkreis Hemmoor
Seit gut 25 Jahren zeigt der gemeinnützige Culturkreis Hemmoor, dass Kulturarbeit im Osteland auch mit knappen Mitteln möglich ist. Seither wurde der Verein - unter der Führung von Rainer Kupke
(seit 1989) und Birte Zöllner (seit 2000 als 2., seit 2005 als 1. Vorsitzende) - aufgrund unermüdlichen Elans, guten Gespürs und pfiffiger Ideen zur Keimzelle und zum Motor einer vielfältigen und
bunten Kulturszene an der Unteren Oste.
Wo anderswo ähnliche Projekte mangels Akzeptanz und Aktiven scheitern, steht der Culturkreis für stabile Besucherzahlen und engagierte Macher.
Seit 1989 konnten so mehr als 60.000 Zuhörer über 300 Veranstaltungen genießen. Dabei gelingt es dem Culturkreis immer wieder, nicht nur die klassische Kulturklientel zu gewinnen und zugleich
generationenübergreifend erfolgreich zu sein. Abgedeckt werden Folk, Rock, Pop und Blues ebenso wie Klassik, Volksmusik, Lesungen, Kabarett, Vorträge, Kinderveranstaltungen und vieles
mehr.
Für eher intimere Veranstaltungen wird die rustikale Kulturdiele genutzt, darüber hinaus auch die Christuskirche oder die Festhalle Hemmoor, etwa für so herausragende Konzerte wie von Inga
Rumpf, Katja Ebstein, Godewind, Madsen oder, wiederholt, von dem gebürtigen Hemmoorer Thees Uhlmann.
Auch die Organisation von Studienreisen oder der Bahnhofstraßenfeste sowie der
Jugendprojekte Crazy Noise und Local Heroes oblag dem Culturkreis Hemmoor.
Birte Zöllner, Rainer Kupke und ihre Mitstreiter haben sich um das Osteland verdient gemacht.
Kategorie Verkehr
Viktor Pusswald, Estorf
und den Verein BürgerBus Osteland e.V.
für ehrenamtliches Engagement im Öffentlichen Personennahverkehr.
Der Verein BürgerBus Osteland e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, nach dem Motto "Bürger fahren für Bürger" die Mobilität der ländlichen Bevölkerung zu fördern und damit die Attraktivität der Orte
in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten aufrechtzuerhalten und zu steigern.
Durch die Gründung eines Vereins 2011 haben er und acht weitere Mitstreiter eine Idee aufgegriffen und vorangetrieben, die für die ehrenamtlich engagierten Bürger eine enorme Herausforderung
darstellte. Nach jahrelanger Vorarbeit und Überwindung vieler Klippen konnte der "BürgerBus Osteland" am 3. August 2015 erstmals auf Tour gehen.
Von montags bis samstags werden entlang einer 36 Kilometer langen Strecke die Ostedörfer von Oldendorf und dem Bahnhof Himmelpforten über Estorf, Gräpel, Kranenburg, Brobergen, Burweg und Bossel
stündlich von derzeit 17 ehrenamtlichen Bürgerbusfahrern angesteuert.
Der von Viktor Pusswald mit ins Leben gerufene Verein BürgerBus Osteland e.V., einer von bereits 45 ähnlichen Vereinen in Niedersachsen, hat trotz aller Schwierigkeiten in der derzeitigen
Anlaufphase, auf beispielhafte Weise gezeigt, dass Bürgerengagement gerade im vernachlässigten ländlichen Raum dazu beitragen kann, ein Ausbluten der Dörfer zu verhindern.
Zugleich wirkt die erfolgreiche Realisierung des BürgerBus Osteland ermutigend auf die Initiatoren ähnlicher Projekte in der Region, zum Beispiel in Gnarrenburg.
Viktor Pusswald hat sich um das Osteland verdient gemacht.
Kategorie Schifffahrt
Lothar Peterskeit, Neuhaus
Lothar Peterskeit, der auf der Neuhäuser Werft Schiffbau gelernt hat und später bei Airbus in Stade 33 Jahre lang als Flugzeugbauer tätig war, stellt seit vielen Jahren sein Hobby
Buddelschiffbau auf vorbildliche Weise an der gesamten Unteren Oste und darüber hinaus in den Dienst von Tourismusförderung, Kinder- und Jugendarbeit sowie maritimer Traditionspflege.
Lothar Peterskeit kann nach 59 Jahren mit seinem Steckenpferd eine stolze Flotte vorweisen; der Presse gilt er als "größter Reeder an der Oste": Über 2000 Schiffe und Leuchttürme (und auch
einige Flugzeuge) hat er mit ruhiger Hand und besonnener Tüftelei in Flaschen aller Art verfrachtet - darunter die "Gorch Fock", den Oste-Ewer "Adler", das historische Flussschiff "Mocambo", die
Neuhäuser Traditionsbarkasse "Bärbel" sowie die Fährschiffe entlang der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel.
Lothar Peterskeit lässt es nicht damit bewenden, im stillen Kämmerlein zu werkeln. Mit pädagogischem Geschick hat er seit über 15 Jahren das Kunsthandwerk des Buddelschiffbaus im Rahmen von
Ferienpassaktionen, Märkten, Festen sowie in Schulen an über 600 Kinder vermittelt.
Dank seiner Anleitung konnte sich jedes Kind spielerisch mit den Traditionschiffen der Region vertraut machen und anschließend stolz das eigene Werk mit nach Hause nehmen.
Lothar Peterskeit hat sich um das Osteland verdient gemacht.