Die Wiederansiedlung von Stör, Lachs und Meerforelle ist Ziel der 7700 Sportfischer an der Oste und der Arge Wanderfische Oste, die seit Ende 2011 der AG Osteland angehört und auch "Silbernes Netz" genannt wird. Schwerpunkte: ein Stördenkmal in Oberndorf, eine von der AG Osteland gestaltete Stör-Ausstellung, Info-Abende ("Kaviarnächte"), Stör-Besatzaktionen und Einsatz für die Biotopverbesserung. Dutzende älterer Beiträge stehen unter wanderfische.oste.de, neue unter oste-stoer.de.
1. 12. 2015. "Lachsvater" Ernst Peters aus Zeven, der Oste-Preisträger und Mitgründer der Osteland-Fachgruppe Wanderfische, ist im Alter von 86 Jahren verstorben, nur wenige Wochen nachdem er bei offensichtlich bester Gesundheit den Niedersächsischen Ehrenamtspreis der Bingo-Umweltstiftung verliehen bekam (siehe übernächsten Text). "Mit Ernst verlieren wir einen großartigen Menschen und engagierten Kämpfer für den Natur- und Artenschutz an der Oste. Vor allem die erfolgreiche Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle ist eng mit seinem Wirken verbunden," erklärt Ralf Gerken vom Landessportfischerverband.
In der EU-Wasserrahmenrichtlinien-Gebietskooperation Oste hat Ernst Peters die Interessen der Angelfischerei und des Fischartenschutzes. In dieser Tätigkeit hat er zahlreiche Maßnahmen zur Strukturverbesserung und Renaturierung der Oste und Nebenflüsse angeschoben und begleitet. Auch der Gewässerentwicklungsplan Obere Oste wurde mit fachkundiger Mitwirkung von Ernst Peters erstellt. Sein Verhandlungsgeschick oder - wie der Spiegel (35/2000) meinte – „die Dickschädeligkeit“ eines „sturmfesten Niedersachsen“ hat dabei in vielen Fällen geholfen, Widerstände vor Ort aufzubrechen und Handlungspotentiale bei Angelvereinen und dem Unterhaltungsverband zu erschließen.
Dank der Tätigkeit von Ernst Peters wurden so in den letzten Jahren viele Wanderhindernisse in der oberen Oste zu Sohlgleiten umgebaut und viele Laichplätze für Lachs, Meerforelle und Flussneunauge geschaffen. Parallel führte Ernst Peters von 1980 bis 2015 35 Jahre lang als Vorsitzender die Besatzgemeinschaft Oste 1 an.
13. 10. 2015. Zum Fisch des Jahres 2016 haben mehrere Fachverbände den Hecht gekürt. Nach dem diesjährigen Fisch des Jahres, dem Stör, ist die Wahl damit zum zweiten Mal auf eine Fischart gefallen, die der Oste engstens verbunden ist.
Als Thema eines Bilderbuchs ("Jonni Hecht"), eines Marionettenstücks und eines Liedes ("De Hero vun de Oost"), als Gegenstand einer Sage ("Der Hecht mit der goldenen Krone"), als Motiv des Dorfbrunnens und des Gemeindewappens von Hechthausen sowie als Vorbild des Osteland-Kulturpreises "Goldener Hecht" ist dieser Fisch zu einem Symbol der Oste geworden - ganz ähnlich wie der Stör, dessen Wiederansiedlung in der Oste weiter gediehen ist als anderswo in Deutschland und an den unter anderem das schwimmende Stördenkmal in Oberndorf erinnert.
Ausführliche Begründung der Hecht-Wahl auf der Website des Deutschen Angelfischer-Verbandes.
9. 10. 2015. Einer der renommiertesten Gewässer- und Fischartenschützer Niedersachsens ist in Hannover für sein Lebenswerk geehrt worden: Der 84-jährige Ernst Peters (Foto M.) aus Zeven, der „Lachsvater von der Oste“, wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung mit dem Sonderpreis des niedersächsischen Ehrenamtspreises ausgezeichnet.
Heute hat die Oste – auch dank des „Lachsvaters“ Peters – mit geschätzten 500 bis 600 Laichtieren den vermutlich größten Lachsbestand aller Flüsse Deutschlands. , nachdem der Fisch hier vor einem halben Jahrhundert ausgestorben war.
Seit Anbeginn ist Peters auch aktiv im Arbeitskreis Wanderfische der AG Osteland (Silbernes Netz Oste).
Lesen Sie dazu bitte das Peters-Porträt in der Rotenburger Rundschau.
Die Ehrungen wurden vom Niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel und der Vorsitzenden der Landesstiftung, Sigrid Rakow, vorgenommen. Vor allem Gewässerschützer aus zahlreichen Angelvereinen in Niedersachsen waren für den Preis nominiert worden.
„Dank des tatkräftigen Engagements vieler Ehrenamtlicher im Naturschutz haben sich die Bestände zahlreicher Arten in den letzten Jahren positiv entwickelt“, so Umweltminister Wenzel. „Mit der heutigen Preisverleihung zeigen wir, dass diese Arbeit anerkannt und wertgeschätzt wird.“
Sigrid Rakow würdigte in Ihrer Laudatio ausführlich das Engagement von Ernst Peters, der sich in über 55 Jahren (!) ehrenamtlicher Tätigkeit, u.a. als Vositzender der Besatzgemeinschaft Oste und Artenschutzbeauftragter des Landessportfischerverbandes, wie kaum ein anderer Angler in Niedersachsen in herausragender Weise um den Fließgewässer- und Fischartenschutz verdient gemacht hat.
Es sei insbesondere sein Verdienst, dass in der Oste und ihren zahlreichen Nebenflüssen der einst ausgestorbene Atlantische Lachs wieder heimisch geworden ist und der Fluss inzwischen als „Lachsfluss Nr. 1 in Deutschland“ gilt.
Daneben habe er auch maßgeblich dafür gesorgt, dass das Gewässersystem heute wieder einen der größten Bestände der stark gefährdeten Meerforelle in Niedersachsen beheimatet.
Ernst Peters gelte aufgrund seines jahrzehntelangen unermüdlichen und kompetenten Engagements für Wanderfische und gesunde Flüsse deshalb zu Recht als der Pionier der Lachs- und Meerforellen-Wiederansiedlung in Niedersachsen.
Außerdem habe Peters im Laufe der Jahrzehnte über 5.000 Menschen zu verantwortungsvollen Anglern ausgebildet und ihnen die Schutzwürdigkeit unserer Gewässer vermittelt.
Preise auch für Schüppel und Gerken
Auch der Hauptpreis ging in die Region: Ausgezeichnet wurde Martin Schüppel, langjähriger Artenschutzbeauftragter im Landessportfischerverband und Begründer und Motor der „Aktion Wanderfischprogramm Wörpe“. Schüppel initiierte und etablierte z. B. Ferienprojekte für Kinder zum Thema Gewässerbiologie und -schutz in den Gemeinden Grasberg, Lilienthal und Tarmstedt. Durch seine selbst entwickelte Brutanlage für regional bedrohte Fischarten haben u. a. Schülergruppen die Möglichkeit, sich über die Themen Fischartenschutz, Lebensräume und deren Bedrohungen zu informieren. Darüber hinaus ist er der Initiator, Begründer und Motor der „Aktion Wanderfischprogramm Wörpe“, bei der der elementare Schutz von bedrohten heimischen Wanderfischarten im Vordergrund steht.
Einen weiteren Preis erhielt Ralf Gerken. Der Gewässerwart der Angelvereine Lauenbrück und Westervesede wurde für sein langjähriges Engagement bei der Wiederansiedlung der Meerforelle im oberen Wümmegebiet und im Gewässerschutz der Region mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Ehrenamts-Lebenslauf von Ernst Peters
- 1960 bis 1978 Jugendwart des Angelvereins Zeven
- 1966 bis 1980 Gewässerwart des Angelvereins Zeven
- 1980 bis 2015 Vorsitzender der Besatzgemeinschaft Oste 1
- 1980 bis 1999 Bau und Betrieb der Meerforellenbrutanlage in Freyersen
- 1980 bis 2015 stellvertretender Vorsitzender des Bezirk 18 / Rotenburg des Landessportfischerverbandes Niedersachsen, zugleich Fischereibeauftragter des Landkreises Rotenburg W.
- 2000 bis 2015 Mitglied in der AG der Naturschutzverbände im Landkreis Rotenburg / W.
- 2005 bis 2015 Mitglied in der Gebietskooperation Oste
Geprägt von der festen Überzeugung, dass die Angelfischerei mit einem hohen Maß an Verantwortung gegenüber der Kreatur und der natürlichen Umwelt verbunden ist, war Ernst Peters von 1980 bis 2015 über 35 Jahre lang im Weser-Elbe-Gebiet als Ausbilder für die Angelfischerprüfung tätig. In dieser Zeit hat er über 5.000 Junganglern sein umfangreiches Wissen über Fische, Gewässer und Naturschutz weitergegeben. Ernst Peters ist somit einer der nachhaltigsten Multiplikatoren für die natur- und tierschutzgerechte Ausübung der Angelfischerei in Niedersachen. Zuvor war er von 1960 bis 1978 auch 18 Jahre lang Jugendwart und von 1966 bis 1980 14 Jahre lang Gewässerwart des Angelverein Zeven.
Sein besonderes Engagement galt aber ab 1980 einem Projekt, dass ihn bis zum heutigen Tage - mit einem Alter von inzwischen 84 Jahren – fast täglich beschäftigt. Im Jahre 1980 startete Ernst Peters mit einigen Mitstreitern aus den regionalen Angelvereinen die Wiederansiedlung des Lachses und der Meerforelle in der Oste. Er initiierte damit das erste Wiederansiedlungsprojekt für Lachs und Meerforelle in Niedersachsen und gilt daher bis zum heutigen Tage landesweit als anerkannter und auch in Fachkreisen geschätzter Pionier des Wanderfischschutzes.
Mit zunächst bescheidenen Mitteln und umso mehr Herzblut baute er 1980 am Obeck, einem kleinen Nebenbach der Oste bei Freyersen, eine kleine Brutanlage für die Großsalmoniden auf, die er über 19 Jahre betreute. In dieser Zeit erbrütete er mehrere Hunderttausend Jungfische, die als Initialbesatz im gesamten Flussgebiet verteilt wurden und den Grundstock für die heutigen Wandersalmonidenbestände der Oste und viele Gewässersysteme Niedersachsens bildeten.
Auch das 1989 an der oberen Oste in Sittensen errichtete Bruthaus war maßgeblich auf das Wirken von ihm zurückzuführen. Diese Brutanlage ist inzwischen eine der leistungsfähigsten ehrenamtlichen geführten Anlagen dieser Art in Deutschland und hat unzählige Gewässersysteme in Norddeutschland mit Material für Lachs- und Meerforellen-Wiederansiedlungsprojekte versorgt.
Es ist der besondere Verdienst von Ernst Peters, dass er die Wiederansiedlung der einst ausgestorbenen Wanderfische Lachs und Meerforelle in der Oste trotz zahlreicher Widerstände über einen Zeitraum von 35 Jahren nachhaltig, enorm engagiert und überaus erfolgreich durchgesetzt hat. Ihm ist es in dieser Zeit immer gelungen, zwischen den verschiedenen Akteuren in Vereinen, Verbänden und Behörden Brücken zu schlagen und Lösungen zu finden, den Gewässerlebensraum Oste nachhaltig zu verbessern.
Der "Spiegel" würdigte das Wirken von Ernst Peters und seinen Mitstreitern daher bereits im Jahr 2000 mit den Worten „Schöner als jedes Märchen - Das Wunder an der Oste".
In der EU-Wasserrahmenrichtlinien-Gebietskooperation Oste vertritt Ernst Peters zudem seit 2005 die Interessen der Angelfischerei und des Fischartenschutzes. In dieser Tätigkeit hat er zahlreiche Maßnahmen zur Strukturverbesserung und Renaturierung der Oste und Nebenflüsse angeschoben und begleitet. Auch der Gewässerentwicklungsplan Obere Oste wurde mit fachkundiger Mitwirkung von Ernst Peters erstellt. Sein Verhandlungsgeschick oder - wie der Spiegel (35/2000) meinte – „die Dickschädeligkeit“ eines „sturmfesten Niedersachsen“ hat dabei in vielen Fällen geholfen, Widerstände vor Ort aufzubrechen und Handlungspotentiale bei Angelvereinen und dem Unterhaltungsverband zu erschließen. Dank der Tätigkeit von Ernst Peters wurden so in den letzten Jahren viele Wanderhindernisse in der oberen Oste zu Sohlgleiten umgebaut und viele Laichplätze für Lachs, Meerforelle und Flussneunauge geschaffen.
Parallel führte Ernst Peters von 1980 bis 2015 35 Jahre lang als Vorsitzender die Besatzgemeinschaft Oste 1 an. In diesem Zusammenschluss von 11 Angelvereinen konnte er erreichen, dass alle Bemühungen beim Wiederaufbau der Wanderfischbestände koordiniert und abgestimmt durchgeführt wurden. Zahlreiche Monitoringmaßnahmen der Angelvereine, etwa in Form von Elektrobefischungen bei Renaturierungsmaßnahmen, werden seit Jahren unter seiner fachkundigen Regie durchgeführt. Sein Wirken war auch einer der Gründe, dass die Oste 2009-2010 als eines der Hauptgewässer für die von der Gesellschaft zur Rettung der Störe (GRS) betriebene Wiederansiedlung des Europäischen Störs (Acipenser sturio) in Deutschland ausgewählt wurde. In dieser Funktion arbeitete er jahrelang z. B. bei der Aufstellung eines gemeinsamen Hegeplans für die Lachs-, Meerforellen- und Störbestände, eng mit dem Störvater der Oste und Vorsitzenden der Ostepachtgemeinschaft, dem im Frühjahr verstorbenen Wolfgang Schütz, zusammen.
Auch als stellvertretender Vorsitzender sowie Arten- und Naturschutzbeauftragter des Bezirk 18 / Rotenburg des Landessportfischerverbandes Niedersachsen ist Ernst Peters seit 1980 ununterbrochen und mit hohem Engagement in Sachen Natur- und Gewässerschutz aktiv. Seit 35 Jahren ist er fast wöchentlich ehrenamtlicher Vertreter des Landessportfischerverbandes bei behördlichen Terminen zu Schutzgebietsausweisungen, Gewässerentwicklungsplänen, Ortsterminen oder Renaturierungsplanungen in den Landkreisen Rotenburg, Stade und Cuxhaven.
In der monatlich tagenden Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände im Landkreis Rotenburg (W.) ist Ernst Peters seit über 15 Jahren Vertreter der Angelfischerei. Seiner stetigen und sachlichen Kommunikation ist es mit zu verdanken, dass in der Region alle Naturschutzverbände (Jäger, Angler, NABU, BUND, SDW, Imker etc.) an einem Strang ziehen und zwischenverbandliche Grabenkriege weitgehend unbekannt sind.
Bemerkenswert ist, dass es Ernst Peters in alle den Jahrzehnten und bis zum heutigen Tage stets gelungen ist, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen in sein Handeln mit aufzunehmen und er stets ein offenes Ohr für andere Meinungen hatte, ohne dass er dabei seinen Prinzipien der Aufrichtigkeit, Glaubwürdigkeit und Pflichterfüllung untreu wurde.
Für sein umfassendes Wirken für die Oste wurde Ernst Peters verdientermaßen bereits mehrfach ausgezeichnet:
• Verleihung der Ehrennadel des Nds. Umweltministers 2007 für innovative Mitarbeit in der Besatzgemeinschaft Oste 1 und langjährige Gremienarbeit
• Verleihung des „Goldenen Hechts“ in der Kategorie Naturschutz der Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. im Jahr 2005 zusammen mit seinem Mitstreiter Egon Boschen
• Verleihung des Natur- und Umweltschutzpreises 2004 des NABU-Kreisverbandes Bremervörde-Zeven für vorbildliches Engagement für Mensch und Natur
• Außerdem ist Ernst Peters Träger des Ehrenabzeichens in Silber des Landes-sportfischerverbandes Niedersachsen für langjährige Verdienste
Zum Wirken von Ernst Peters:
Schöner als jedes Märchen / Das Wunder an der Oste
Artikel im Spiegel (35/2000)
Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle in der Oste
Vortrag auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Fischarten- und Gewässerschutz Norddeutschland (AFGN) 2009
Laudatio zur Verleihung des Goldenen Hechts der AG Osteland e. V. 2005 an Ernst Peters
Oste wieder Heimat für Edelfische
Artikel in der Rotenburger Rundschau vom 17.12.2004
22. 9. 2015. Alarmruf aus dem Osteland: "Neunzig Prozent aller Fischarten in Deutschlands Fließgewässern sind bedroht. Um sie zu schützen, müssen ihre Lebensräume mit aller Konsequenz wieder lebenswert gestaltet werden." Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom renommierten Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin brachte auf den Punkt, was jetzt mehr als 150 Angler, Wissenschaftler und Naturfreunde in Hamersen bei Sittensen an der Oste zusammengebracht hatte: Austausch über wirksame Schutzkonzepte für bedrohte Fischarten.
Zur Sprache kam auch ein ganz spezielles Problem: Entwichene Zuchtfische bedrohen den natürlichen Lachsbestand in der Oste, die dank der Aufzuchtbemühungen der heimischen Sportfischer als "Deutschlands Lachsfluß Nummer eins" gilt (Der Spiegel).
An die Oste eingeladen hatte die AFGN, die Arbeitsgemeinschaft für Fischarten- und Gewässerschutz Norddeutschland, ein Zusammenschluss aller norddeutschen Angelverbände.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse umzuwandeln in Empfehlungen für die Praxis der Fisch- und Gewässerschützer an norddeutschen Bächen, Flüssen und Seen, das betrachtet die AFGN als eine ihrer Hauptaufgaben.
Die Tagung stand in diesem Jahr unter dem Titel: "Salmonidenbesatz: Aktivitäten, Strategien und Alternativen." Ausrichter war der Landessportfischerverband Niedersachsen e.V., der größte niedersächsische Naturschutzverband.
Top-Referenten bei der AFGN
Vier hochkarätige Referenten präsentierten Ergebnisse laufender und aktuell abgeschlossener Forschungs- und Naturschutzprojekte und stellten Lösungsansätze für einen modernen und nachhaltigen Fischschutz vor: Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin; Dr. Reinhard Altmüller, Landschafts- und Gewässerpflegeverband Südheide, Lachendorf; Dr. Jan Baer, Fischereiforschungsstelle Langenargen / Baden Württemberg; Dr. Christoph Petereit, Geomar Helmholtz Zentrum in Kiel.
Ihr Fazit: Fließgewässer müssen durchgängig werden, Fließgewässer müssen renaturiert werden! Um zu überleben, müssen Salmoniden, also lachsartige Fische, wie Lachs, Meer- und Bachforelle sowie die stark bedrohte Äsche geeignete Laichplätze in den Oberläufen von Flüssen und Bächen erreichen können. Darin waren sich alle Referenten einig.
Trotz strenger Vorgaben der EU für die Wiederherstellung des guten ökologischen Zustandes der Fließgewässer behinderten aber immer noch Tausende von Stauwehren und Wasserkraftanlagen die natürlichen Wanderungen der Fische. Vielerorts erreichten sie nach Auskunft der Experten ihre Laichplätze gar nicht mehr.
Eindrucksvoll erläuterte Dr. Reinhard Altmüller das "Naturschutzgroßprojekt Lutter" und wie im Zuge der erfolgreichen Rettung der nahezu ausgestorbenen Flussperlmuschel auch die Häufigkeit von Elritzen, Mühlkoppen und Bachforellen erheblich zunahm.
Dr. Jan Baer forderte die Angler auf, sich noch mehr als bisher bei den zuständigen Behörden und Unterhaltungsverbänden dafür stark zu machen, dass Wehre geschliffen und funktionsfähige
Fischtreppen errichtet werden. Gute Beispiele dafür gebe es hier in der Region an der Oste (Foto: Sittensen) oder der Wümme. Die natürliche Reproduktion sei der Schlüssel zu einem gesunden
Fischbestand.
Dr. Christoph Petereit knüpfte daran an und empfahl den Angelvereinen, bei ihren Kontrollbefischungen die unscheinbaren kleinen Gräben nicht zu vergessen. Mitunter könnten darin enorme Jungfischzahlen nachgewiesen werden. Zumal solche Kleinstgewässer in den allermeisten Fällen keinerlei Schutzstatus genießen. Das müsse sich dringend ändern.
Prof. Dr. Robert Arlinghaus stellte die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes zum Für und Wider von Fischbesatz vor. Der sei kein Allheilmittel, betonte "Deutschlands
Angelprofessor", sondern müsse möglichst optimal auf Fischart und Gewässer abgestimmt werden.
Salmonidenschutz vor Ort
Peter Wessendorf vom SFV Sittensen hielt eines von drei Kurzreferaten. Seit mehreren Jahrzehnten fangen er und seine Angelkollegen im Frühwinter Meerforellen
und Lachse im Flusssystem der Oste. In der vereinseigenen Brutanlage in Sittensen (Foto) werden mittels künstlicher Befruchtung robuste Jungfische herangezogen, die an das Gewässer
ihrer Elterntiere angepasst sind – bislang mit gutem Erfolg.
Seit einigen Jahren beobachtet der Naturschützer, dass es sich bei bis zu 50 Prozent der gefangenen Lachse um Farmlachse handelt. Diese aus Zuchtanlagen entkommenen Fische seien schlecht oder gar nicht angepasst an Gewässer wie die Oste und produzierten erheblich weniger und qualitativ schlechte Eier.
Innerhalb weniger Jahre könnten durch ihren Einfluss die mühsam erkämpften Erfolge bei der Wiederansiedlung zunichte gemacht werden.
Über das Aller-Projekt der Aktion Fischotterschutz berichtete Katrin Wolf. Nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen habe sich die Artenvielfalt in den Projektgebieten entlang des Flusses in wenigen Jahren enorm positiv entwickelt.
Stefan Ludwig von "Wanderfische ohne Grenzen e.V." stellte in seinem Beitrag die Bemühungen des Vereins vor, die vielen Schutzprojekte zum Erhalt und der Wiederansiedlung des Lachses in Deutschland unter einem schlagkräftigen Dach zu vereinen.
So soll wirksamer als bisher Einfluss genommen werden auf Entscheidungsträger und Mittelgeber, um den Lachs langfristig in Deutschland zu etablieren.
9. 9. 2015. Mehr als 140 Angler, Wissenschaftler und Naturfreunde aus Norddeutschland treffen sich am 19. September, 10 Uhr, im Landgasthaus Borchers in Hamersen bei Sittensen an der Oste. Eingeladen hat die AFGN, die Arbeitsgemeinschaft für Fischarten- und Gewässerschutz Norddeutschland. Anglerverbände aller norddeutschen Bundesländer haben sich in der AFGN zusammengetan, um den Schutz von Fischen und ihren Lebensräumen voranzutreiben. 2015 und 2016 richtet der Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. (LSFV), Niedersachsens größter Naturschutzverband, die Veranstaltung aus.
"Fast 90 Prozent der Fischarten unserer Fließgewässer stehen auf der Roten Liste", beklagt Werner Klasing, Präsident des LSFV. "Damit ihr Überleben in Norddeutschland gesichert werden kann, fördert die AFGN den Austausch und die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und den erfahrenen, ehrenamtlichen Praktikern an unseren Gewässern." Die Tagung steht unter dem Titel "Salmonidenbesatz: Aktivitäten, Strategien und Alternativen."
Gerade das Überleben der Salmoniden, also lachsartiger Fische, wie Lachs, Meer- und Bachforelle sowie der stark bedrohten Äsche steht und fällt mit der Möglichkeit, geeignete Laichplätze in den Oberläufen von Flüssen und Bächen zu erreichen.
An norddeutschen Fließgewässern behindern Tausende von Stauwehren und Wasserkraftanlagen ihre natürlichen Wanderungen. Sie erreichen vielerorts ihre Laichplätze gar nicht mehr
oder nur stark geschwächt oder gar verletzt. Obwohl die Wasserrahmenrichtlinie der EU die Durchgängigkeit und den guten ökologischen Zustand aller Fließgewässer fordert, wurden bislang nur
in wenigen Gewässern Norddeutschlands Wehre geschliffen und funktionsfähige Fischtreppen errichtet - wie etwa in der Oste oder der Wümme.
Einträge aus der Landwirtschaft, speziell Gülle, Jauche, Sickersäfte aus Silage und Gärreste, haben in den vergangenen Jahren in den Intensivlandwirtschaftsregionen Norddeutschlands immer wieder ganze Lebensgemeinschaften in Bächen und Flüssen vernichtet. Die Erosion von Sand und Feinsedimenten ruiniert Laichplätze der Fische und den Lebensraum ihrer Nährtiere - das ursprünglich kiesige Bachbett.
Wilde Lachse, die einst von Angelvereinen ausgewildert wurden und anschließend in ihre Heimatflüsse zurückkehren, sehen sich einer weiteren Bedrohung ausgesetzt: aus Lachsfarmen entkommene, zum Teil genetisch manipulierte Tiere mischen sich unter die erfolgreich angesiedelten Wildlachse und bedrohen den Genpool der mühsam aufgebauten Populationen.
Der Fraßdruck von Kormoranen und Fischottern ist ebenfalls seit Jahren ein Faktor, der die Populationen bedrohter Fischarten zusätzlich schwächt.
Hochkarätige Referenten werden deshalb die Ergebnisse laufender und aktuell abgeschlossener Forschungsprojekte zu diesen Themen und mögliche Lösungswege vorstellen: Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Dr. Reinhard Altmüller, Landschafts- und Gewässerpflegeverband Südheide, Dr. Jan Baer, Fischereiforschungsstelle langenargen / Baden Württemberg und Dr. Christoph Petereit, Geomar Helmholtz Zentrum in Kiel.
Sie werden Fragen erörtern wie: Wie kann die Wiederansiedlung von gefährdeten Fischarten funktionieren? Wie kann eine Kombination aus Lebensraumverbesserung und Fischbesatz nachhaltigen Erfolg beim Bestandsschutz heimischer Fische bringen? Können Gefährdungsursachen (Erosion, Landwirtschaft, Kormoran etc.) durch Besatz und Renaturierung kompensiert werden? Wie kann man die Erkenntnisse der Wissenschaft in die Praxis übertragen?
Kurzvorträge und Praxisberichte von engagierten Fisch- und Gewässerschützern runden das Programm ab.
Für Kurzentschlossene: die Tagung beginnt um 10 Uhr im Landgasthaus Borchers / Hamersen. Sie ist kostenlos und offen für jedermann. Anmeldungen an: info@lsfv-nds.de
6. 9. 2015. Trotz anfänglicher Regenschauer war der 7. Tag des Fisches im Natureum ein voller Erfolg - ebenso wie am Nachmittag das Kinderchor-Konzert mit Rolf Zuckowski (siehe Fotos). Zum guten Gelingen trugen neben dem ASV Neuhaus und der Natureum-Crew insbesondere die Helferinnen und Helder vom Förderverein bei.
26. 8. 2015. Am 6. September wird im Natureum Niederelbe einiges geboten. Ab 10 Uhr kommen Fischliebhaber und Angelfreunde beim 7. Tag des Fisches auf ihre Kosten. Um 15 Uhr wird Rolf Zuckowski mit seinen Freunden kleine und große Fans mit einem Konzert auf der Festwiese begeistern.
Bereits zum siebten Mal dreht sich am 6. September im Natureum alles um die Themen „Fisch“ und „Angeln“. Das abwechslungsreiche Programm von 10 bis 17 Uhr wird in Kooperation mit dem Angelsportverein Neuhaus/Oste und weiteren Fisch-Freunden organisiert.
Im Elbe-Küstenpark präsentieren Spezialisten des ASV Neuhaus/Oste alles rund um die Themen Kunstköder, Fischen mit der Kopfrute, Meeresfischen, Ansitz auf Karpfen und andere Friedfische. Sie stellen neueste Geräte und Equipment vor, erläutern unterschiedliche Angelmethoden wie z. B. das Angeln mit Pose, die Gummifisch-Techniken „Faulenzermethode“, „Drop-Shot“ oder Vertikal, Wobbler usw. und geben nützliche Tipps für die Praxis am Gewässer.
Philipp Eereveld gibt in dem Workshop „Tipps und Tricks zum Wobblerbau“ Schritt für Schritt die Anleitung zum selber bauen eines kostengünstigen Wobblers aus Balsaholz. Dabei hat er eine Ausstellung von selbstgefertigten Kunstködern; seine mitgebrachten Muster sind sehenswerte kleine Kunstwerke.
Wer lieber nicht selbst Hand anlegen möchte, findet am Stand des Kiebitzmarktes Otterndorf und Cadenberge tolle Sonderangebote.
Sportlich wird es bei dem Ziel- und Weitwurf-Wettbewerb mit der Angel. Die Sieger in den Kategorien „Kinder“ und „Erwachsene“ dürfen sich über einen bunt gefüllten Präsentkorb freuen. Auch bei der Fisch-Tombola gibt es mit ein wenig Glück viele interessante Preise für kleine und große Petrijünger zu gewinnen. In spannenden Wasserexperimenten können Kinder und Jugendliche der Frage nachgehen, warum Fische eigentlich schwimmen können.
Einen Besuch wert sind das „Wolfgang-Schütz-Aquarium“ mit Europäischen Stören sowie die Ausstellung „Wanderfische“ mit Lamstedter Meerforellen.
Natürlich kommen auch die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz. Es gibt Räucheraal aus der Oste und selbst gemachte, frisch in der Pfanne gebratene Fischfrikadellen von Fischen aus dem Ostesee von Susanne und Günter Krause aus Neuhaus.
Alle Besucher mit gültiger Fischereierlaubnis und deren Familienmitglieder erhalten am Tag des Fisches 50 % Rabatt auf den Natureums-Eintritt.
Doch nicht nur Fischfreunde und Petrijünger kommen am 6. September im Natureum auf ihre Kosten. Um 15 Uhr tritt Rolf Zuckowski mit seinen Freunden auf der Festwiese au. Dabei hat der „Die JUNGS“ aus Hamburg sowie den Kehdinger Kinder- und Jugendchor. Gemeinsam werden sie kleine und große Besucher mit Klassikern, aber auch mit neuen Kompositionen und aktuellen Popsongs begeistern. Konzerttickets sind im Vorverkauf über www.natureum-niederelbe.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
4. 6. 2015. Ein halbes Dutzend Fotografen und Kameraleute - u. a. von OstelandTV - drängelten sich am Donnerstag im Natureum Niederelbe, um zwei Neubürger des Ostelandes vor die Linse zu bekommen: rund 20 Monate alte Exemplare des einst in der Oste heimischen Europäischen Störs, die nun als Besuchermagnet das neue Störbecken im Eingangsbereich des Naturkundemuseums auf der Oste-Insel bevölkern. Vor rund 70 Ostefreunden widmete Natureum-Leiterin Dr. Clivia Häse das Aquarium dem verstorbenen "Störvater" Wolfgang Schütz aus Osten.
Jochen Bölsche, Vorsitzender der AG Osteland, blickte zurück auf Schütz' Verdienste als Sprecher der 2009 gegründeten Osteland-Arge Wanderfische (Silbernes Netz Oste), bevor Dr. Jörn Gessner einen Ausblick auf die künftigen Vorhaben des von ihm geleiteten nationalen Störprojekts gab.
27. 5. 2015. Am Donnerstag, 4. Juni, steht das Osteland im Zeichen des Störs. Um 14 Uhr wird im Empfangsgebäude des Natureum Niederelbe in Balje das neue Wolfgang-Schütz-Aquarium eingeweiht.
Im Rahmen der Einweihung des dem verstorbenen „Störvater“ gewidmeten Aquariums werden Störe der einst in der Oste heimischen und heute beinahe ausgestorbenen Art Acipenser sturio in das Becken eingesetzt.
Die stark gefährdeten Knochenfische sollen so noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Im Aquarium wachsen sie einige Jahre heran, bevor sie in die Freiheit entlassen werden.
Was den neuen Natureums-Bewohnern erst in einigen Jahren bevorsteht, findet bereits um 10 Uhr am selben Donnerstag in Bremervörde statt. In Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Wanderfische der AG Osteland werden auf dem Gelände des Bootsclubs Elm junge Störe aus der Nachzucht des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in der Oste freigelassen.
Dort wird zugleich die neue Osteland-Broschüre „Die Rückkehr des grauen Riesen“ über die Wiedereinbürgerung des weltweit nahezu ausgerotteten Europäischen Störs vorgestellt.
Obwohl der Stör über 200 Millionen Jahre lang erfolgreich Klimaveränderungen und der Kontinentalverschiebung trotzte, schaffte es der Mensch innerhalb von nur zwei Jahrhunderten durch den Ausbau der Flüsse zu Wasserstraßen, übermäßige Fischerei und Gewässerverschmutzung, den „grauen Riesen“ an den Rand des Aussterbens zu bringen. Die letzte deutsche Stör-Population wurde 1969 in der Eider nachgewiesen. Danach galt Acipenser sturio als verschollen.
Nur in der französischen Gironde konnte sich ein kleiner Bestand bis heute halten, doch auch diese Gruppe hat inzwischen ihre natürliche Vermehrung eingestellt.
Um die Art zu erhalten, wurde ein Teil der Fische von Mitarbeitern des französischen Forschungsinstituts CEMAGREF (heute IRSTEA) eingefangen und bildeteden Grundstock für eine erfolgreiche Nachzucht in Gefangenschaft. 1996 gingen zehn französische Störe auf die Reise nach Berlin.
Dort startete unter der Fittiche von „Stör-Papst“ Jörn Geßner am IGB ein weiteres Zuchtprogramm, dem auch die künftigen Natureums-Störe entstammen.
Foto: Natureum-Geschäftsführerin Dr. Clivia Häse ist bereits Patin eines in die Freiheit entlassenen Störs.
An die Mitglieder der AG
Osteland
Sehr geehrte Mitglieder der AG Osteland,
am Donnerstag, 4. Juni um 14 Uhr wird im Empfangsgebäude des Natureums Niederelbe in Balje - in Erinnerung an den verstorbenen Ostener „Störvater“ - ein Wolfgang-Schütz-Aquarium eingeweiht und mit Stören der einst in der Oste heimischen Art Acipenser sturio besetzt.
Dazu laden wir Sie und Ihre Begleitung herzlich ein!
Begrüßung Dr. Clivia Häse, Natureum Niederelbe
Grußwort Jochen Bölsche, Vorsitzender AG Osteland e. V.
Kurzvortrag Dr. Jörn Geßner, Projektleiter
„Einzug“ der Störe in das neue Aquarium
Danach, ab 15 Uhr, ist im Natureum Gelegenheit zu einem Gespräch über die künftige Arbeit der Osteland-Arge Wanderfische (Silbernes Netz Oste) und über ein für September im Natureum geplantes Experten-Symposium zum Thema Wanderfische in der Oste.
Bereits um 10 Uhr am selben Donnerstag, 4. Juni, findet an der Oste erneut eine Stör-Besatzaktion statt. In Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Wanderfische der AG Osteland werden auf dem Gelände des Bootsclubs Elm, An der Oste 20 A, 27432 Bremervörde, junge Störe aus der Nachzucht des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in der Oste freigesetzt.
Vorgestellt wird dort zugleich die neue Osteland-Broschüre „Die Rückkehr des grauen Riesen“ über die Wiedereinbürgerung des weltweit nahezu ausgerotteten Europäischen Störs (TV- und Fototermin für Medien; Gäste willkommen).
Mit besten Grüßen von der Ostemündung
Clivia Häse
13. 5. 2015. Die Arbeiten in der Aquaristikabteilung im schönen neuen Eingangsgebäude des Natureums Niederelbe kommen gut voran. Wenn das Wasser im künftigen Stör-Schaubecken (Aufschrift: "Lebensbeginn in der Oste") die richtige Qualität aufweist, werden dort demnächst junge Exemplare des einst auch in der Oste heimischen, jetzt aber weltweit nahezu ausgerotteten Europäischen Störs (Acipenser sturio) zu sehen sein.
Zur Inbetriebnahme des Großaquariums, das dem verstorbenen Ostener "Störvater" Wolfgang Schütz gewidmet ist, sprechen am Donnerstag, 4. Juni, 14 Uhr, Natureum-Chefin Dr. Clivia Häse, der Berliner Störprojektleiter Dr. Jörn Gessner und der AG-Osteland-Vorsitzende Jochen Bölsche (Osten).
Anschließend besteht Gelegenheit zum Besuch der großartigen neuen Dauerausstellung im Hauptgebäude, wo unter anderem das eindrucksvolle Präparat (Foto) des letzten Störfangs vor der Ostemündung 1985 zu sehen ist, und zur Teilnahme an einem Gespräch über die künftige Arbeit des Freundeskreises Oste-Stör (Silbernes Netz der AG Osteland, gegründet als Arge Wanderfische Oste).
Bereits um 10 Uhr am selben Donnerstag findet im Osteland eine Stör-Besatzaktion statt. In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Wanderfische (Silbernes Netz) der AG Osteland werden auf dem Gelände des Bootsclubs Elm, An der Oste 20 A, 27432 Bremervörde, junge Störe aus der Nachzucht des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in der Oste freigesetzt.
Vorgestellt wird in Elm zugleich eine neue Broschüre "Die Rückkehr des grauen Riesen" über die Wiedereinbürgerung des weltweit nahezu ausgerotteten Europäischen Störs (TV- und Fototermin für Medien; Gäste willkommen).
Literatur zum Thema:
Jochen Bölsche, Wolfgang Schütz: "Angler und Naturschutz – das Beispiel der Oste und ihrer Wanderfische“. In: "Fisch des Jahres 2014 - Der Europäische Stör“, Deutscher Angelfischerverband, Offenbach am Main. Dieses Buchkapitel ist hier im Internet verfügbar.
7. 5. 2015. Wie berichtet, hat das Land erneut Fördergelder für den Abbau von Fischwander-Hindernissen u. a. in der Oste und ihren Zuflüssen bereitgestellt siehe nächsten Text). Mit einem Umbau des Bremervörder Wehrs, der hinderlichsten Barriere im gesamten Flusslauf, ist allerdings vorerst nicht zu rechnen, wie die Bremervörder Zeitung vom NLWKN erfuhr.
30. 4. 2015. Die Stadt Geesthacht, wo soeben 250 kleine Störe im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts in die Elbe entlassen wurden, könnte norddeutsches Zentrum der Stör-Nachzucht werden.
29. 4. 2015. Das von dem kürzlich verstorbenen "Störvater" Wolfgang Schütz und dem AG-Osteland-Vorsitzenden Jochen Bölsche verfasste Kapitel "Angler und Naturschutz – das Beispiel der Oste und ihrer Wanderfische" aus dem Buch "Fisch des Jahres 2014 - Der Europäische Stör“ (Deutscher Angelfischerverband) ist hier online verfügbar.
18. 3. 2015. In der Jahreshauptversammlung des Fischereisportvereins Bremervörde wurde in Anwesenheit von rund 100 der etwa 1200 Mitglieder der bisherige Vorsitzende Jürgen Höft wiedergewählt. Neuer Jugendwart ist Michael Matschull.
9. 1. 2015. Für die ökologische Durchlässigkeit der Oste und ihrer Nebengewässer setzt sich auch weiterhin der Unterhaltungsverband Obere Oste ein. Das bekräftigten der wiedergewählte Vorsitzende Angelus Pape und Verbandsgeschäftsführer Wilhelm Meyer (Foto) jetzt in Brauel.
6. 3. 2015. Immer wieder begeistert die Oste mit ihrem reichen Fischbestand von Aal bis Zander Angelfischer von nah und fern. Nicht nur die Wiedereinbürgerung von Lachs und Stör veranlasst die Anglerpresse immer wieder, über den lange Zeit vergessenen Fluss zu berichten, auch kapitale Fänge erregen Aufsehen.
In ihrer jüngsten Ausgabe berichtet die Zeitschrift "Der Raubfisch" beispielsweise über den Neuhäuser Sportfischer Günther Krause und seinen bei Bremervörde erbeuteten Meterhecht (Repro).
20. 2. 2015. Weit über 200 Angehörige, Freunde und Mitstreiter aus Sportfischerei und Naturschutz haben heute Nachmittag Wolfgang Schütz in der Ostener Flusskirche St. Petri die letzte Ehre erwiesen. Pastor Dieter Ducksch erinnerte daran, dass der Sportfischer-Vorsitzende aufgrund seines Einsatzes für die Wanderfische in der Oste von vielen Menschen "mit Hochachtung und Liebe 'Störvater' genannt" worden sei. Der Berliner Fischereiwissenschaftler Dr. Jörn Gessner (Gesellschaft zur Rettung des Störs) würdigte anschließend Schütz als einen "angelnden Visionär", der die Hegeverpflichtung der Sportfischer "mit vollem Herzen angenommen" habe.
Ermutigt durch die als "Wunder an der Oste" bezeichnete Ansiedlung des Lachses, habe der Vorsitzende der Ostepachtgemeinschaft die Wiedereinbürgerung des Europäischen Störs zu seiner Lebensaufgabe gemacht.
Der Ostener sei ihm, so Dr. Gessner, fast 20 Jahre lang ein "verlässlicher Mitstreiter und Freund" gewesen, "integer, ausgleichend und begeisterungsfähig". Mit "überragender Durchschlagskraft" habe er sich auch als AG-Osteland-Vorstandsmitglied für eine saubere, wanderfischgerechte Oste eingesetzt und es verstanden, mit "hingebungsvoller Zuwendung" auch Schulkinder für dieses Ziel zu begeistern.
Wolfgang Millert vom ASV Zeven, Störexperte von der Oberen Oste, spricht für viele: "Das ist ein schwerer Verlust für alle Sportfischer und Naturschützer. Ein ganz Großer ist von uns gegangen."
Fachjournalist Carl Werner Schmidt-Luchs (Hamburg) erinnert sich an Wolfgang Schütz, den Sprecher der Arge Wanderfische in der AG Osteland: "Unvergessen seine Gummistiefel-Worte auf dem Störbesatzfest in Gräpel: 'Sie werden bleiben für unsere Jugend, die darin laufend weitermacht, was wir begonnen haben.' Ein großer Verlust für die norddeutsche Wiedereinbürgerungsszene."
15. 1. 2015. Der ASV Hemmoor e.V. veranstaltet einen Sportfischerlehrgang, der am 29. Januar, 19 Uhr, in Hemmoor, Ohl's Gasthof, Hauptstr. 46, beginnt. Ausbilder ist Nils von Kroge (ASV Hemmoor). Der Lehrgang umfasst im theoretischen Teil die Bereiche allgemeine Fischkunde, spezielle Fischkunde, Gewässerkunde, Gerätekunde, Natur-, Tier- und Umweltkunde, Gesetzeskunde. Im praktischenTeil steht die gerätebezogene Ausbildung im Vordergrund. Willkommen sind alle Interessierten ab dem 14.Lebensjahr. Weitere Infos unter Tel. 04771/642770 oder 0160- 3767986 bei Heiko Gamlin, dem Vorsitzenden des ASV Hemmoor.
28. 1. 2015. Im Ostener „Fährkrug" die Jahreshauptversammlung des 1937 gegründeten Sportfischervereins Oste statt. Neben Berichten und Ehrungen standen auch Wahlen zum Vorstand auf der Tagesordnung. Da der bisherige 1. Vorsitzende Wolfgang Schütz nicht mehr zur Verfügung stand (wie bereits im letzten Jahr angekündigt), wurde Torsten Thorhorst, zunächst für zwei Jahre, zum Vorsitzendengewählt. Wiedergewählt wurden der 2. Vorsitzende Horst Ahlf, Kassenwart Torsten Stobbe, Schriftwart Andreas Meyer, Gewässerwart Karl-Heinz Lengner, Pressewart Lothar Dekarski und Gerätewart Frank Hahmann. Neu gewählt wurden Sportwart Manfred Papke und Jugendwart Jens Wenhold.