Die Wiederansiedlung von Stör, Lachs und Meerforelle ist Ziel der 7700 Sportfischer an der Oste und der Arge Wanderfische Oste, die Ende 2011 der AG Osteland beitrat und auch "Silbernes Netz" genannt wird. Schwerpunkte: ein Stördenkmal in Oberndorf, eine von der AG Osteland gestaltete Stör-Ausstellung, Info-Abende ("Kaviarnächte"), Stör-Besatzaktionen und Einsatz für die Biotopverbesserung. Dutzende älterer Beiträge stehen unter wanderfische.oste.de. Auf Facebook ist das SILBERNE NETZ OSTE hier vertreten.
5. 1. 2021. Sportbootfahrer, Fährenfreunde und Artenschützer von der Oste pflegen seit mehr als zehn Jahren gute Kontakte mit Gleichgesinnten vom schleswig-holsteinischen
„Schwesterfluss“ Stör.
Wichtigster Ansprechpartner der niedersächsischen Störschützer ist nördlich der Elbe der Naturschützer Uwe Jens Lützen; unser Archivfoto zeigt ihn mit dem unvergessenen
Oste-„Störvater“ Wolfgang Schütz (r.).
Lützen war es auch, der den Kontakt zwischen den Fährenfreunden beiderseits der Niederelbe knüpfen half, der mittlerweile zur Einbeziehung der Störfähre Beidenfleth in die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel geführt hat.
In einem mehrteiligen NDR-Beitrag führt Lützen jetzt die TV-Zuschauer an seinen Lieblingsfluss: In der Region um Itzehoe erklärt er unter anderem, was der
Fluss Stör mit dem Fisch Stör zu tun hat.
Der sehenswerte Beitrag steht hier in der
Mediathek.Viele Informationen von Jochen Bölsche über die Bemühungen des Silbernen Netzes Oste zur Wiederansiedlung des Störs finden si
> auf der Facebook-Seite Silbernes Netz Oste
> auf dieser Website www.oste.de/silbernes-netz/
> in der Broschüre / Website zur Wanderausstellung „Die Rückkehr des Grauen Riesen“.
1. 11. 2020. Vor zehn Jahren präsentierte die Weltgesellschaft zur Rettung des Störs bei ihrer Jahrestagung in Neu-Wulmstorf einen Aktionsplan zur Erhaltung der 120 Millionen Jahre alten Fischart. Angekündigt wurde u. a. eine Fortsetzung der Besatzaktionen zur Wiederansiedlung des bedrohten Kaviarfischs in der Oste. Zuvor waren Besatzaktionen unter anderem in Offensen, Rockstedt, Elm und Oberndorf vorgenommen worden.
Ausführliche Berichte auf Jochen Bölsches Website Stör-Archiv (seit 2001)
23. 6. 2020. AG-Osteland-Vize Walter Rademacher schreibt: Auf Facebook sind immer neue Bilder von toten Fischen im Otterndorfer Watt zu sehen, darunter nicht nur kleine Heringe und andere kleine Fische, sondern auch größere Aale und sogar ein Stör. Ob das durch die sieben Bagger in der Mündung direkt verursacht wird oder andere Ursachen wie z. B. freigesetzte Kampfstoffe hat, ist derzeit noch völlig unklar.
Die Verschlickung am Ufer in Cuxhaven hat erheblich zugenommen, auch das mit Bildern belegt. Es übertrifft unsere schlimmsten Befürchtungen, für die uns die sog. Experten von WSV und BAW belächelt haben. Wir bleiben dran."
Rademacher (Foto) weiter: "Nachdem ich die Bilder der vielen verletzten Fische gesehen habe, steht für mich außer Zweifel, dass die Bagger sie getötet haben. Auch
äußerlich unverletzte Tiere können an geplatzten Schwimmblasen gestorben sein, was man nicht gleich erkennen kann. Das muss untersucht werden.
Die Ansauggeschwindigkeit am Saugrüssel moderner Hopperbagger ist mehrfach höher als die Fluchtgeschwindigkeit der Fische, die Fahrgeschwindigkeit der Bagger spielt keine Rolle.
Da es sich auch um besonders geschützte Arten wie Wal, Finte und Stör handelt, muss die Baggerei sofort eingestellt werden und dann müssen unabhängige Beobachter auf alle
Schiffe, die dort ungestört arbeiten und Proben nehmen dürfen.
12. 1. 2010. Auf starkes Publikumsinteresse stieß am heutigen Sonntag ein Vortrag zum Thema Wanderfische im Natureum Niederelbe: Im voll besetzten Vortragsraum begrüßte
Natureum-Mitarbeiter Thomas Bock (Foto lks.) den Meereswissenschaftler Dr. Adolf Kellermann (Friedrichstadt), der sich erfreut zeigte über „so unglaublich viel
Interesse“ an den Möglichkeiten, die zum Teil bedrohten Bestände von Wanderfischen - vom Aal über Lachs und Meerforelle bis hin zum Neunauge - zu stützen und zu schützen. Eine Schlüsselfunktion
hätten dabei die Bemühungen, die verlorengegangene Verbindung zwischen den Meeren und Flüssen wiederherzustellen, etwa durch wanderfischgerechten Umbau von Sperr-, Pump- und
Schöpfwerken.
Hohes Lob sollte der Referent den Artenschutz-Bemühungen der Sportfischer: „Ohne die Besatzmaßnahmen gäbe es einige Arten überhaupt nicht mehr.“
Der aufgrund des Klimawandels zunehmend wichtige Hochwasserschutz gerate zunehmend in Kollision mit dem Schutz bedrohter Arten, die auf dem Weg vom Meer zu ihren Laichgebieten im Binnenland
immer häufiger „vor verschlossenen Türen“ stünden.
Gefragt seien daher intelligente Lösungen nach niederländischem oder dänischem Vorbild, für die sich das von Kellermann vorgestellte trilaterale Projekt „Swimway wadden sea“ einsetzt.
Bedauert wurde von Zuhörern nur, dass der etwas schleswig-holstein-lastige Vortrag die Bedingungen in Niedersachsen und speziell im Osteland außer acht liess, zum Beispiel die hier stark beachtete
Wiederansiedlung des Störs und die Zukunft des Wanderfisch-Hindernisses Wehr Bremervörde.
Adolf Kellermann hat als Wissenschaftler in der deutschen und US-amerikanischen Antarktisforschung an Fischen gearbeitet, war als Koordinator im Nationalparkamt in Tönning für die angewandte
Ökosystemforschung Wattenmeer verantwortlich und hat bis zu seinem Ruhestand das Forschungsprogramm des Internationalen Rates für Meeresforschung in Kopenhagen geleitet.
Mehr über die Wiederansiedlung von Lachs, Meerforelle und Stör in der Oste steht auf
> Jochen Bölsches bis 2001 zurückreichender Wanderfisch-Archivseite (www.wanderfische.oste.de),
> auf dieser aktuellen Website Silbernes Netz Oste (www.ag-osteland.de/silbernes-netz/) und
> auf der entsprechenden Facebook-Gruppe (https://www.facebook.com/ostestoer/).
Unser Archivbild unten zeigt das Oberndorfer Wanderfisch-Denkmal "Hein Stör"
10. 11. 2019. Über ein Dritteljahrhundert lang haben Ehrenamtliche an der Oste für die Wiedereinbürgerung des ausgestorbenen Lachses sowie der Meerforelle gekämpft. Die Artenschutzpioniere unter den Sportfischern in Lamstedt (Egon Boschen), Zeven (Ernst Peters +) und Osten (Wolfgang Schütz +) waren bereits in früheren Jahren mit dem Osteland-Kulturpreis Goldener Hecht ausgezeichnet worden. In diesem Jahr nun ging der Preis an die Sportfischer in Sittensen.
Der vor über 50 Jahren gegründete dortige Verein war am Sonntag Ziel einer Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Osteland, deren rund 30 Teilnehmer sich über die Wiederansiedlungserfolge der
heimischen Fischexperten Peter Wessendorf, Joschka Stemmann und Martin Demmerer informieren ließen, die der Spiegel einmal als „Wunder an der Oste“ gewürdigt hat.
Nach Besichtigung der Brutstation gegenüber der Wassermühle in Sittensen hörte die Osteland-Delegation um Albertus Lemke (Oberndorf) ein brillantes Referat des langjährigen
Brutwartes Wessendorf über die faszinierende Erfolgsgeschichte der Wiederansiedlung der Edelfische im längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe - alle Einzelheiten stehen hier.
Wie es gelungen ist, den Atlantischen Lachs – Fisch des Jahres 2019 – wieder in der Oste anzusiedeln, hat die Sittenser Journalistin Heidrun Meyer in diesem
Artikel analysiert.
Dass der in die Oste zurückgekehrte Atlantische Lachs (Salmo salar) Fisch des Jahres 2019 geworden ist, wird vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV), dem Bundesamt für Naturschutz
(BfN) und dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) damit begründet, “dass für den Schutz, die Erhaltung und die erfolgreiche Wiederansiedlung der Lachse passierbare Flüsse und geeignete
Laichhabitate dringend wiederhergestellt werden müssen“.
Ein vor zehn Jahren gehaltener Vortrag des verstorbenen Osteland-Vorstandsmitglieds Wolfgang Schütz über die Wanderfisch-Wiederansiedlung ist hier dokumentiert.
Dem „Wunder an der Oste“ ist ebenfalls eine Ausgabe der Reihe „Osteland-Texte“ mit Beiträgen von
Wolfgang Schütz und Jochen Bölsche gewidmet:
Bilder aus der Zuchtanlage des befreundeten ASV Lamstedt stehen hier. Fotos unten: Meerforelle auf der Website des ASV Zeven
und Brutanlage des ASV Lamstedt.
Sittenser Sportfischer angeln sich den Goldenen Hecht
Dem Sportfischerverein Sittensen ist 2019 von der AG Osteland der Goldene Hecht in der Kategorie Naturschutz zuerkannt worden. In der Laudatio heißt es:
Die Oste ist dank jahrzehntelanger Artenschutzbemühungen von Sportfischern heute wieder ein attraktives Gewässer für Lachse und Meerforellen. Aber auch Zander, Hecht, Aal, Barsch und Rotauge sind in der Oste heimisch. Auf die Wiederansiedlung des Störs wird noch gewartet. Erst in ein paar Jahren wird sich zeigen, ob die durchgeführten Besatzmaßnahmen Erfolg gehabt haben. Anders stellt sich die Situation bei Lachsen und Meerforellen dar. Ihre Population hat sich dank baulicher Veränderungen wie die Errichtung von Aufstiegshilfen und Fischtreppen gut erholt. Einen großen Anteil daran haben engagierte Sportfischer, darunter in besonderem Maße die Mitglieder des Sportfischervereins Sittensen.
Angefangen haben sie mit ihren Besatzmaßnahmen an der Oste im Jahr 1982 mit dem Kauf von 5000 Lachs-Eiern, die dem Fluss Namsen entstammten und am 2. 2.1982 aus Norwegen eingeflogen wurden. Schon ein Jahr später errichtete der Verein seine ersten eigenen Brutwannen, damals noch in Freyersen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Aus rund 10.000 Lachseiern schlüpften kleine Fische, die in der Oste ausgesetzt wurden.
Der Umzug nach Sittensen erfolgte im Jahr 1989. Der Bau der Anlage direkt an der Oste sowie der Erweiterungsbau erfolgten in Eigenleistung. Knapp 3000 Arbeitsstunden wendeten die Vereinsmitglieder dafür auf. Die Brutkapazität erhöhte sich auf 450.000 Eier. Der Erfolg einer Nachzucht steht und fällt mit dem Fangergebnis beim Elektrofischen. Hier werden die Eier und der Samen zur späteren Befruchtung gewonnen. Dafür hat sich der Verein extra ein Spezialboot mit sehr wenig Tiefgang anfertigen lassen.
Jetzt beginnt die arbeitsreiche Zeit für die Spezialisten Peter Wessendorf, Joschka Stemmann und Martin Demmerer, die täglich in ihrer Anlage die Eier und das Wachstum der Brütlinge überwachen. Nach dem Schlüpfen ernähren sich die kleinen Lachse und Meerforellen über einen Zeitraum von acht bis zehn Wochen aus ihrem Dottersack, bevor sie in den Monaten April und Mai in die Oste und ihre Nebenflüsse entlassen werden.
Damit die Fische später auch ideale Bedingungen finden, legte der Verein mehrere Laichbetten in der Oste an, um so auch die natürliche Vermehrung der Fische zu fördern. Jährliche Kontrollbefischungen haben gezeigt, dass diese Maßnahmen gut angenommen werden und dass die Zahl der zurückkehrenden Fische ständig steigt.
Dank an die vielen Helfer für ihr Engagement im Naturschutz an der Oste. Keine Stunde, die Ihr ehrenamtlich geleistet habt, war vergebens. Ihr habt Euch um den Erhalt der Artenvielfalt in der Oste verdient gemacht.
20 Jahre nach dem "Wunder an der Oste" (o.) ist der Lachs in den Oberlauf zurückgekehrt
10. 10. 2019. Vor gut 20 Jahren galt der Lachs in Deutschland als praktisch ausgestorben. Im Jahr 2000 berichtete der SPIEGEL - unter einem Foto der Mühle in
Hechthausen - über Bemühungen von Sportfischern aus Sittensen, Zeven und Lamstedt, den Edelfisch wieder anzusiedeln und die Oste zu Deutschlands
„Lachsfluss Nummer eins“ zu machen.
Das Experiment ist gelungen – wie zum Beispiel die jüngste Meldung (l.) über einen Sittenser Angler zeigt, der einen fast 1 m langen Lachs aus der Oste gezogen hat. Ausgewählte
Beiträge zum Thema:
> Selsinger angelt Ein-Meter-Lachs
> SPIEGEL-Reportage von Jochen Bölsche über die Oste, Fluss der Lachse (2000)
> Der Lachs - Fisch des Jahres 2019
> Wie die Wiederansiedlung des Lachses in der Oste gelang (Rotenburger Rundschau)
> Website „Silbernes Netz Oste“ über Lachs, Meerforelle und Stör in der Oste
1. 9. 2019. Über einen enormen Besucheransturm beim heutigen 11. Tag des Fisches kann sich Lars Lichtenberg freuen, Chef des Natureum Niederelbe in der Ostemündung (auf
unserem Foto mit Mitorganisator Thomas Bock): Beworben als „eines der größten Angel-Events Niedersachsens“, hat sich die
Veranstaltung – nach Garten-Magie, Tag des Pferdes und Tag des Hundes – als eines der erfolgreichsten Formate im Angebot des Naturkundemuseums auf der Ostehalbinsel bei Neuhaus und Balje
etabliert.
Im Eingangsbereich, neben dem „Wolfgang-Schütz-Aquarium“ mit zwei Exemplaren des Urzeitfischs Stör, ist noch in den nächsten Wochen eine
Sonderausstellung „Biotop Baggersee“ zu sehen.
An einem besonderen Stand widmet sich der Pädagoge Rainer Himmighofen dem
hochaktuellen Thema Meeresverschmutzung durch Plastikpartikel. Viele Fotos vom Tag des Fisches auf unseren Seiten bei > FACEBOOK
Über die große Bandbreite des 11. Tages des Fisches schreibt das Natureum: Mit Sebastian Hänel von Zanderkant.de und Redakteur der Zeitschrift „Fisch und Fang“, haben die Organisatoren einen „dicken Fisch an Land gezogen“.
Der Raubfischexperte verrät Tipps und Tricks zum Kunstköderangeln auf Zander und Hecht und stellt sein selbst entwickeltes Angelequipment vor.
Hendrik Wiegand, auch bekannt als der „Belly Boat Men“, zeigt das Angeln mithilfe eines Ein-Mann-Schlauchbootes. Am den verschiedenen Ständen des
Angelsportvereins Neuhaus/Oste beraten zahlreiche Experten zu den unterschiedlichsten Fischen und Angelmethoden. „Profis“ präsentieren das Neueste vom Ruten- und Rollenmarkt sowie Neuheiten und
Entwicklungen im Ködersektor. Montagen und Equipment beim Spinnfischen, Matsch & Feederangeln, für Kunst oder Naturköder oder auf Fried- und Raubfisch – für jede Angelmethode steht am Tag des
Fisches ein Experte bereit.
Auch der Kiebitzmarkt ist wieder mit einem mobilen Angelladen und Top-Sonderangeboten dabei. Der Anglerverband Niedersachsen informiert über seine
Verbandsarbeit und eigene Gewässer wie den Hadelner Kanal. Ihre Fähigkeiten können die Besucher am Drill-Simulator von Fisherman`s Partner oder beim „Angler-Casting“ unter Beweis stellen. Oder sie
versuchen sich an der Kunst des Fliegenfischens oder lernen das Ultra Light Fishing kennen. Wer etwas Exotisches ausprobieren möchte, kann sich am Balinesischen Wurfnetz versuchen. Der Jugendwart des
ASV Neuhaus bietet ein Schnupperangeln für Kinder an mit anschließender Siegerehrung durch Sebastian Hänel im Natureum. Informationen sind unter www.asv-neuhaus-oste.de zu finden.
Marc Lauks zeigt, wie der Fang filetiert und zubereitet wird. Die Gäste dürfen dem Koch aber nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch
naschen.
Außerdem gibt es hausgemachte Fischfrikadellen, Flammlachs und Gegrilltes. Ihr Glück können die Besucher bei der traditionellen Fisch-Tombola versuchen. Wer
allerdings mit Fischen gar nichts anfangen kann, kann den Schuppentieren beim Bernstein schleifen von 13 bis 16 Uhr entfliehen oder die Live-Musik von Guido Goedeke („Akustik Remembaa“)
genießen.
20. 7. 2019. In Sachen Bremervörder Ostewehr stehen die Verantwortlichen vor der schwierigen Aufgabe, den Belangen des Denkmalschutzes wie des Artenschutzes gleichermaßen Rechnung zu tragen. Leseempfehlung: Über die knifflige Suche nach einer Lösung berichtet Thomas Schult im Hadler Kurier.
12. 4. 2019. Fischstäbchen kennt fast jedes Kind. Doch was verbirgt sich dahinter? Wo fängt man den „Stäbchenfisch“? Schon Peter Lustig ging in der Sendung „Löwenzahn“ auf die Suche
nach dem mysteriösen Wassertier.
Es taucht wieder auf in der neuen Sonderausstellung „Fisch“, die ab Sonntag, 14. April, im Natureum Niederelbe am Ostesperrwerk zu sehen ist, unmittelbar an der
Deutschen Fährstraße und am Start bzw. Ziel des Osteradwegs Tostedt - Balje.
Virgula abdita, lateinisch für „geheimes Stäbchen“, wie Kuratorin Petra Nikolay den Stäbchenfisch getauft hat, ist einer von rund 30 Comicfischen, die sich in der Ausstellung
verstecken. Sie erzählen kindgerecht und auf Kinderhöhe interessante, lustige und kuriose Fakten über ihre Artgenossen. Auch der Stäbchenfisch wird schließlich sein Geheimnis lüften.
Der Rundgang startet in einem „Fischlabor“, wo die Besucher die älteste und artenreichste Wirbeltiergruppe der Welt vom Kiefer bis zur Schwanzflosse kennenlernen. Sie erfahren, welche verschiedenen
Arten es gibt, wie ein Fisch unter seinen Schuppen aussieht, ob Haizähne wirklich ein Leben lang wachsen und warum Fische überhaupt schwimmen können.
An Deck eines Fischkutters und am Ufer eines Angelteiches sehen die Gäste, wie sich die Fangmethoden in den rund 2 Millionen Jahren, seit Fisch auf dem Speiseplan der Menschen und ihrer Vorfahren
steht, entwickelt haben und wie er heute aus dem Wasser geholt wird.
Die Ausstellung zeigt auch, was gegen die Überfischung und zur Reduzierung des Beifangs getan wird und wie Aquakulturen funktionieren. Am Binnensee werden verschiedene Fangmethoden vom einfachen
Posenangeln bis zum modernen Spinnfischen vorgestellt.
Im Fischladen, im Fischrestaurant und in der Fischküche geht es darum, wie Fisch verarbeitet, gelagert und zubereitet wird. Hier gibt es auch endlich die Antwort auf die Frage, wie der Fisch ins
Stäbchen kommt.
Rund ein Jahr dauerte die Vorbereitung der vom Natureum in Eigenarbeit konzipierten und komplett selbst gebauten Sonderausstellung. „Die Ausstellung ist eine der aufwendigsten, die wir je gebaut
haben“, sagt Lars Lichtenberg, Geschäftsführer des Natureums (Foto: Jothe). „Ohne die großzügige Unterstützung durch die Bingo-Umweltstiftung und die Alles-Gute-Stiftung der Kreissparkasse Stade
wäre das nicht möglich gewesen.“
„Fisch“ ist Teil einer „kulinarischen Museumssaison“. Ab Juni zeigt der Schwedenspeicher Stade die Ausstellung „Fleisch“, im Oktober zieht das Museum Harsefeld mit „Kartoffeln“ nach.
Mit der Eröffnung der Sonderausstellung beginnt im Natureum die Sommersaison. Im ElbeKüstenpark öffnen wieder alle Pavillons und auch die Wasserspielanlagen gehen in Betrieb.
13. 12. 2018. Bei Ralf Gerken, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Anglerverband Niedersachsen, waren seit einigen Tagen „zahlreiche Meldungen über Fischsterben in
Graben- und Kanalsystemen in den Landkreisen Stade und Cuxhaven aufgelaufen“. Seine Nachfrage beim Umweltamt des Landkreises Stade hat nun, wie er heute mitteilt, „etwas Klarheit über die
offensichtlichen Ursachen des Fischsterbens gebracht“:
Nach Angaben des Landkreises Stade, der sich auch mit dem Landkreis Cuxhaven ausgetauscht hat, ist es durch die relativ starken Niederschläge der letzten Tage in einigen Gewässersystemen zu
einem starken Zufluss v. a. aus entwässerten, dränierten Moorgebieten gekommen.
Das hat dazu geführt, dass es stellenweise zu einer dramatischen Absenkung der pH-Werte auf 3 bis 4, einer massiven Absenkung des Säurebindungsvermögens und zugleich zu einer starken
Aufkonzentrierung von Sulfat und Eisen-II gekommen ist. Diese toxische Mischung hat stellenweise zu den starken Fischsterben geführt.
Das wurde v. a. dadurch begünstigt, dass die aufgrund der langen Dürre trockenen Marschenböden den Niederschlag weitgehend aufgesogen und bisher kaum Wasser in die Gräben und Dränagen abgegeben
haben. Dieser aufgrund stabiler pH-Werte gewässergünstige Zufluss aus den Marschenböden wäre zur Abpufferung der niedrigen pH-Werte sehr wichtig gewesen.
Gegenmaßnahmen, wie z. B. eine Aufkalkung der Gewässer, sind leider kaum machbar und würden durch die schlagartige Änderung des Gewässerchemismus vermutlich auch den noch verbliebenen Arten den
Garaus machen. Daher bleibt leider wohl nur die Hoffnung auf ergiebige Niederschläge.
In einem Grabensystem hat der Landkreis Stade als Notmaßnahme eine Zuleitung von Wasser aus der Schwinge veranlasst, das zu einer Erhöhung des Säurebindungsvermögens und zu einer Stabilisierung der
pH-Werte führen soll.
Während es in den trockenen Sommermonaten unerwarteter Weise landesweit kaum zu Fischsterben gekommen ist, zeigen sich nun ebenso unerwartet die verzögerten Folgen der extremen Dürre des Jahres
2018.
26. 8. 2018. 50-jähriges Bestehen feiern die Sportfischer in Sittensen, deren Einsatz seit einem Dritteljahrhundert dem Artenschutz in Oste gilt. „Seit 1982 beteiligt sich der Verein am niedersächsischen Artenschutzprogramm. Daher liegt ein Hauptaugenmerk bei der Aufzucht und dem Besatz von Meerforellen und dem Lachs. So werden in der vereinseigenen Brutanlage in Sittensen seit vielen Jahren erfolgreich unter der Federführung von Brutwart Peter Wessendorf mittels künstlicher Befruchtung robuste Jungfische herangezogen,“ meldet die Lokalpresse.
Erfolgreiche Wiederansiedlung des Lachses in der Oste
Osten 2018. Im Natureum Niederelbe sind in der soeben begonnenen Saison auch wieder Störe (Video) zu sehen. Auf einem Bildschirm im Eingangsbereich wird dem verstorbenen „Störvater“ Wolfgang Schütz - der sich mit der AG Osteland für die Wiederansiedlung des vor rund 100 Jahren ausgerotteten Urzeitfisches eingesetzt hatte - ein virtuelles Denkmal gesetzt.
Nicht nur mit seinem Stör-Aquarium, sondern auch mit diesem informativen Faltblatt informiert das Natureum Niederelbe seine Besucher über Ausrottung und Wiederansiedlung des Urzeitfisches u. a. in der Oste:
14. 11. 2017. „Das waren noch Fänge!“, schreibt oste.de-Leser Nico Baer zu diesem 115 Jahre alten Artikel aus der Deister-Weser-Zeitung vom 13. Mai 1902, der unter anderem über Störfänge in der Oste informiert – und über deren Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Damals deuteten sich die Folgen der Überfischung an, die bald darauf zur Ausrottung des Kaviarfischs in ganz Deutschland führte. - Mehr zum Thema auf unserer Website Störarchiv. Foto: Störfang um 1900 in Hechthausen (Quelle: Heimatverein)
1. 10. 2017. Das "Wolfgang-Schütz-Aquarium" im Eingangsbereich des Natureum Niederelbe, benannt nach dem verstorbenen Störvater aus dem Osteland, ist wieder mit einem Paar junger Störe besetzt (Fotos: Bölsche). Informationstafeln und Videos unterrichten über die Wiederansiedlung des nahezu ausgestorbenen Urzeitfisches in der Oste und über die Verdienste des langjährigen AG-Osteland-Vorstandsmitglieds Schütz um den Artenschutz in der Flussregion.
19. 8. 2017. Ein „Muss“ für alle Angel- und Naturfreunde ist ein Besuch des Natureums am Sonntag, 3. September. Von 10 bis 17 Uhr wird auf der Oste-Halbinsel bereits zum 9. Mal der „Tag des Fisches“ mit einem abwechslungsreichen Aktivprogramm veranstaltet. Wahrzeichen des Tages ist der vom Stader Drachen-Experten Ulrich Monsees erbaute fliegende Fisch „Fugu“, der auch in diesem Jahr wieder über dem Natureumsgelände schwebt. Beim Angelevent des Jahres laden die Experten und Team-Angler des ASV Neuhaus/Oste an Infoständen zu interessanten Gesprächen und zum Erfahrungsaustausch ein. Die „Profis“ teilen gerne ihr Know-how und informieren über die besten Methoden und Techniken des Angelns.
Wieso können Fische, Schiffe und Menschen überhaupt schwimmen? Diese Fragen werden vom „Wasser-Experten“ Rainer Himmighofen beantwortet. Bei seinen spannenden Mitmachaktionen zum Thema „Wasser und
Fisch“ gibt es einiges zu staunen.
Neue Trends vom Ködermarkt und wertvolle Tipps zum „Kunstködern“ sind vom „Hundert-Zander-Mann“ Günther Krause zu erfahren. Am „Gänseteich“ kann unter Anleitung die hohe Kunst des Fliegenfischens ausprobiert oder Räucherexperten bei der Arbeit zugeschaut werden. Natürlich sind hier auch Kostproben des leckeren Räucherfisches erhältlich.
„Profi-Angler“, Neueinsteiger und der Petrijünger-Nachwuchs sind zum Kräftemessen eingeladen. Am Drillsimulator der Firma Jenzi sind zum ersten Mal Geschick und Können im virtuellen Kampf mit kapitalen Fischen zu testen! Einen bunt gefüllten Präsentkorb gibt es beim großen Casting-Wettbewerb mit Ziel- und Weitwurf zu gewinnen, außerdem lockt die Fisch-Tombola mit tollen Preisen.
Mit ihrem mobilen „Lernort Natur“ ist auch die Jägerschaft Stade auf dem diesjährigen Aktionstag vertreten, sie gibt viele interessante Informationen über Wildtiere im Landkreis Stade.
Faszinierend sind auch die Ausstellung “Geheimnisvolle Aale“ und die Lamstedter Meerforellen in der Küstenwelle.
Für das leibliche Wohl der Besucher sorgen neben dem Cafè/Bistro auch Mitglieder des Fördervereins Natureum Niederelbe, die Bratwürstchen auf dem Grill zubereiten. Selbstgemachte Fischfrikadellen von frisch gefangenen Fischen aus dem Oste-See werden im Natureums-Pavillon angeboten. Der Fang der Fische und die Produktion der leckeren Frikadellen sind auch diesmal wieder bei Susanne und Günther Krause aus Neuhaus/Oste in guten Händen.
Am Angelgeräte-Verkaufstand vom Kiebitzmarkt Otterndorf und Cadenberge sind Top- Sonderangebote zu erwerben.
Eine besondere Attraktion ist der Auftritt der Band „Buntglas“. Buntglas interpretiert Songs aus verschiedensten Stilrichtungen wie Pop, Rock, Country, Jazz und Blues.
Alle Besucher mit gültiger Fischereierlaubnis und deren Familienmitglieder bekommen 50 % Rabatt auf ihre Eintrittskarte.
Foto: Angelexperten vom ASV Neuhaus/Oste zeigen fängige Kunstköder-Montagen für Zander, Hecht und Co.
7. 7. 2017. Im Alter von 82 Jahren ist am Sonntag der langjährige Bremervörder CDU-Kommunalpolitiker und Angelfischerei-Promoter Jürgen Höft gestorben. Bis zuletzt stand als Vorsitzender an der Spitze des von ihm mitgegründeten Fischereisportvereins (FSV), der korporatives Mitglied der AG Osteland ist. Bereits aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des FSV 2011 hatte "Störvater" Wolfgang Schütz namens der AG Osteland die erfolgreichen Bemühungen auch der Bremervörder Sportfischer für die Wiedereinbürgerung von Lachs und Meerforelle gewürdigt, die als "Wunder an der Oste" bundesweit bekannt geworden seien. Auch die von Schütz bis zu dessen Tod geleitete Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste (www.oste-stoer.de) ist von Höft mitbegründet worden. Mehr über die Geschichte des FSV auf dessen Website www.fsv-bremervoerde.de/
Wenige Schritte vom Stör-Denkmal (o.) entfernt: die 16 Info-Tafeln (u.)
1. 5. 2017. Seit in Oberndorf das schwimmende Wanderfisch-Denkmal "Hein Stör" wieder in seinem Element ist (siehe unten), weckt die 2,50 m lange Holzstatue aufs Neue die Aufmerksamkeit von Oste-Anrainern und Touristen. Die dazugehörigen, von Jochen Bölsche zusammengestellten Informationen über Stör-Ausrottung und -Rettungsversuche bietet seit gestern der benachbarte Schaukasten an der Kirchen-Deichlücke. Dort sind verkleinerte Reproduktionen aller 16 Info-Tafeln der Osteland-Wanderausstellung "Die Rückkehr des grauen Riesen" zu sehen. Die Tafeln, die mit Überschriften wie "Ein Denkmal, das auch taucht" über die Artenschutz-Aktivitäten der Sportfischer und der AG Osteland informieren, sind auch hier im Netz verfügbar.
25. 4. 2017. Die Premiere war Pfingsten vor acht Jahren: Mit Kinderchor, Zeichen- und Namensfindungswettbewerb sowie mit internationalen Gratulanten wurde 2009 in Oberndorf "Hein Stör" eingeweiht, das "weltweit erste schwimmende Stördenkmal".
Die 2,50 Meter lange Holzstatue, geschaffen von den Nordholzer Künstlern Dieter Holst und Sigrid Naujoks, erinnert seither - ebenso wie eine Wanderausstellung und eine Broschüre der AG Osteland - an die Ausrottung und die Wiederansiedlung des heute stark gefährdeten urzeitlichen Knochenfisches in der Oste.
Angeregt, finanziert und gepflegt wird das (letztes Jahr bereits einmal erneuerte) Denkmal an der Oberndorfer "Fährpromenade" neben dem Restaurantschiff "Ostekieker" von einem Initiatoren- und Sponsorenkreis aus Mitgliedern der AG Osteland, bekannt auch als "Liedertafel Störtebecker von 2007".
Die Aktiven, darunter Albertus Lemke und Bert Frisch (Foto: beim Stammtisch auf dem "Ostekieker"), haben in diesem Jahr für eine Neuerung gesorgt.
Schon bei der Einweihung im "Jahr der Oste" 2009 war "Hein Stör" derart befestigt worden, dass der Fisch jeweils nur bei Niedrigwasser auftauchte. Jetzt kommt zum Taucheffekt ein Dreheffekt hinzu: Dank der Modifikation eines Abstandshalters durch SY-Heimkehr-Technikerin und Osteland-Vorstandsmitglied Marlene Frisch (Foto: mit Rolf Meyer) bestimmen nun die Strömungsverhältnisse über die Schwimmrichtung.
Das Wanderfisch-Denkmal findet seit längerem in der Sportfischer-Fachpresse und sogar im Ausland Beachtung. Auch als Motiv mehrerer Postkarten wirbt es für Oberndorf und das Osteland.
Unsere Archivfotos zeigen Oberndorfer Störfreunde 2009 mit dem noch unfertigen Denkmal und Oberndorfer Kiebitzschüler bei der Namensgebung.
Alles über das Wiederansiedlungsprojekt und über die Geschichte des Stördenkmals steht auf der 2001 von Jochen Bölsche begründeten Website "Die Rückkehr des Oste-Störs".
5. 3. 2017. Sie galten vielen als eine der Hauptattraktionen im Natureum Niederelbe: die beiden Störe der vom Aussterben bedrohten Art Acipenser sturio im großen Aquarium im Eingangsbereich des Naturkundemuseums in der Ostemündung. Aus unbekannten Gründen sind die beiden Raritäten in der vorigen Woche verendet.
Unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit waren die Störe im Juni 2015 von Dr. Jörn Gessner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie dem Natureum übergeben worden. Dort wurde das Stör-Aquarium in einem Festakt auf den Namen des verstorbenen "Störvaters" und Osteland-Vorstandsmitglieds Wolfgang Schütz getauft.
Die Festrede des damaligen Osteland-Vorsitzenden und eine Bildstrecke sind auf unserer Sonderseite "Das Vermächtnis des Störvaters" dokumentiert.
Während das Naturkundemuseum mit tierärztlicher Hilfe zurzeit die Todesursache zu ergründen versucht, können sich die Besucher über die bedrohte Fischart vorerst nur im Hauptgebäude informieren, wo das Präparat eines ausgewachsenen Störs gezeigt wird.
Unsere Fotos zeigen das leere Stör-Aquarium, den Festakt 2015, die beiden verendeten Störe, das Display in memoriam Wolfgang Schütz und den präparierten ausgewachsenen Atlantischen Stör in der Hauptausstellung "Lebensader Elbstrom".
Das Natureum ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Osteland.
Der Wiedereinbürgerung des Störs in der Oste gewidmet ist auch die Facebook-Gruppe Silbernes Netz Oste.
Viele Berichte und Fotos zum Störprojekt aus dem Jahr 2016 unter SILBERNES NETZ 2016