27. 3. 2020. Neu im Netz. Video: Ein Dorfladen trotzt der Krise +++ Cuxhaven: Bürgermeister Uwe Santjer gegen „selbst ernannte Ordnungshüter“ +++ Analyse der aktuellen Lage in den deutschen Landkreisen (Die Zeit) +++ Relativ niedrige deutsche Todesrate erstaunt das Ausland +++ Corona: Illegaler Wildtierhandel als Seuchenursache? Zoologe: Die Natur schlägt zurück +++ Wie „Bild“ Panik schürt und damit Geld verdienen will +++
Dank an Kurt Ringen u. v. a.
27. 3. 2020. Das Blühwiesen-Projekt (s. u.) ist gesichert!
25. 3. 2020. Blühwiese statt Maisacker: Heute ist dieses erste Video einer Initiative online gegangen, die per Crowd Funding und Patenschaften Artenschutz in der Ostegemeinde Belum betreiben will: „Wir möchten für den Naturschutz eine Blühwiese anlegen. Es stehen 5 ha zur Verfügung und schon bei 0,5 ha fangen wir an. Wenn auch Du der Natur mehr Fläche schenken möchtest, dann werde Blühpate. Unsere Blühwiese wird bunt und artenreich angelegt, so dass Bienen und auch viele andere Insekten bedient werden. Wir sind ein kleines Team (Video): ein Landwirt und zwei Unternehmerinnen aus dem Dorf Belum, ein Biologe und Nabu-Vertreter. Uns allen liegt die Vielfalt der Natur am Herzen" - siehe Projekt-Website. Mehr über Naturschutz an der Oste > GRÜNES NETZ OSTE
Ähnlichen Service bietet beispielsweise „Lemkes Dorfladen“ in Oberndorf oder „Unser Laden“ in Osterbruch. Und auch Ostepreisträgerin Wiebke tum Suden in
Neuhaus, die ihr Klönstuv-Café samt Osteland-Salon zwar geschlossen halten muss, aber mit Laden und Poststelle die Food-Versorgung in den Krisenwochen weiter aufrecht erhält.
Viele werden sich daran hoffentlich auch dann noch erinnern, wenn die Virus-Krise überwunden ist.
24. 3. 2020. Neu im Netz. Zukunftsforscher Horx: Was Corona (auch) verändern könnte - zum Positiven +++ Feuerwehr verbreitet Mundschutz-Nähanleitung +++ Nach dem Gottesdienstverbot: Kirchengemeinde im Osteland geht auf Sendung +++ Schwebefähre im Osteland pausiert bis Anfang Mai +++ 5000 Arbeitsplätze: Dehoga sieht „Katastrophe“ für Tourismusbranche im Cuxland +++ Cuxhaven: Hotel vermietet Zimmer als „Home Office“ +++ Wichtiger Beitrag über gefährliche Fake News zu Corona +++ Relativ niedrige deutsche Todesrate erstaunt das Ausland +++
22. 3. 2020. Nach einer klirrend kalten Nacht mit Temperaturen bis -3,5° Celsius boten die Obstplantagen in Hadeln, Kehdingen und im Osteland am heutigen Sonntagmorgen ein bizarres Bild:
Die von den Apfelbauern angeworfene Frostschutz-Beregnung hatte – so wie auf unserem Foto in Osten – auf den Obstbäumen Eispanzer und Eiszapfen zum Schutz der zarten Knospen
hinterlassen.
Schon am Vormittag ließen strahlender Sonnenschein und tiefblauer Himmel fast vergessen, welche unsichere Zukunft die Corona-Krise auch oder gerade der strukturschwachen Region
beiderseits der Oste bereitet, um deren Förderung sich die Arbeitsgemeinschaft Osteland seit 16 Jahren bemüht.
Osteland-Festhaus ohne AG Osteland
Im Osteland-Festhaus im Osten herrschte an diesem Sonntag wie überall in Kirchen, Lokalen und Sälen gähnende Leere – dabei hatte dort aus Anlass des 100-jährigen
Bestehens des Kirchspiels Osten der diesjährige Tag der Oste der AG Osteland e. V. stattfinden sollen; der Vorstand um Claus List musste den Termin absagen.
Statt im Ostener Festhaus werden die diesjährigen Träger des Osteland-Kulturpreises „Goldener Hecht“ (sieben Kategorien, insgesamt 3.500 Euro Preisgeld) zunächst lediglich in der von Redakteur Thomas Schult gestalteten 2020er Ausgabe des Osteland-Magazins geehrt, das am Montag Teilauflagen der Heimatzeitungen am Fluss beiliegt, aber bereits jetzt online zur Verfügung steht - empfehlenswerte Lektüre für Corona-Zwangspausen.
Sonntag, 22. März - zwischen Eiszapfen und Eierbäumen
So menschenleer wie der Saal in Osten zeigten sich am Sonntag weite Teile des Ostelandes. Wer etwa Kehdingen von der (wegen Niedrigwasser pausierenden) Elbfähre bis zur (außerplanmäßig geschlossenen) Ostesperrwerk-Brücke durchquerte, sah gerade mal eine Handvoll Fußgänger - die riesige Region, in der Tourismus und gesellschaftliches Leben wie anderswo nahezu vollständig heruntergefahren werden mussten, schien bei traumhaftem Frühlingswetter allein dem Schafen und Schwänen, Gänsen und Kiebitzen zu gehören.
Statt beim Tag der Oste die obligatorische Jahresrede zu halten, wandte sich der Vorsitzende Claus List (Archivfoto: Bölsche) am Vormittag
per E-Mail an seine Vorstandskolleginnen und -kollegen:
„In diesen Minuten hätten wir die Gäste begrüßt und bald darauf mit dem Programm begonnen. Welche tiefgreifenden Veränderungen haben in diesen wenigen
Wochen unser Leben in allen Bereichen derart massiv verändert!
Eine Situation, die wir alle noch nicht in diesem Ausmaß erlebt haben, zwingt uns, vernünftig, mit Augenmaß und besonnen die vor uns liegende Zeit zu meistern
– die dringenden Empfehlungen, Einschränkungen von Wissenschaft und Politik ernst zu nehmen und zu befolgen.
Ich bin überzeugt, dass unsere recht frühe Entscheidung, den heutigen Festtag abzusagen, die richtige war. Ich wünsche euch und euren Lieben alles erdenklich
Gute. Seht in den Zeichen des beginnenden Frühlings auch das Positive im Kreislauf der Natur - und bleibt gesund!“
Neu im Netz. Auch im Osteland: Gastronomie muss schließen +++ Großes Interview mit dem Virologen Prof. Drosten (Foto) +++ Auch im Cuxland: Hilfe-Netzwerke gegründet +++
17. 3. 2020. Es war ja zu erwarten. Der Zoo in der Wingst teilt heute mit: „So, nun passiert es auch hier. Auf Beschluss des Bundes und des Landes Niedersachsen bleibt ab heute auch der Zoo in der Wingst für den Publikumsverkehr geschlossen. Die Massnahmen sollen nach derzeitigem Stand bis zum 18. April andauern. Wir gehen also in den Frühjahrsschlaf. Mit Interessantem aus dem Tierbestand werden wir Euch auf dem Laufenden halten. Genießt das Wetter, den Garten oder den Wald und vor allem: Bleibt gesund!“ Kleiner Tipp: An etlichen Tieren, unter anderem Pfau, Flamingo und seltene Hirsche, kann man sich auch ohne Zooeintritt erfreuen - bei einem Blick durch den Zaun an der Vorder- bzw. Hinterseite des Geländes (Fotos: Bölsche).
Und eine Besteigung des Deutschen Olymps nebenan lohnt auch trotz gesperrten Aussichtsturms. Sehenswert: ein skurriles Modell sowie Infotafeln zur einstigen Telegrafenstation auf dem Gipfel.
Zum Thema: Osteland - Land der Bergtouren
17. 3. 2020. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Dienstag die Bewertung des Gesundheitsrisikos für die deutsche Bevölkerung geändert. Bisher war das RKI davon
ausgegangen, dass für die Gesamtbevölkerung ein "mäßiges" Risiko besteht. „Wir schätzen das Risiko für die Gesundheit in Deutschland nun als 'hoch' ein", sagt RKI-Chef Lothar Wieler. - Aus der
Stadt Cuxhaven wurde gestern ein zweiter Coronafall gemeldet.
Nach der Sperrung aller deutschen Inseln in der Nord- und Ostsee für Touristen wächst in den sozialen Netzwerken anderer Küstenurlaubsorte der Druck auf die Politik, zu verhindern,
dass sich Besucher etwa aus NRW nunmehr verstärkt Festlandzielen wie Cuxhaven zuwenden.
Gegenüber der Lokalpresse (CN/NEZ) hatte der Cuxhavener Bürgermeister Uwe Santjer bereits vorgestern erklärt: "In Sachen Tourismus bin im Gespräch mit der Landesregierung. Ich habe
sie wegen herrschender Verunsicherung um Unterstützung gebeten, eine Lösung zu finden - und sie nimmt es in ihre Agenda auf." Allerdings sei auch „wichtig, dass viele Betriebe und Geschäfte
weiterlaufen, um die künftige Versorgungslage zu gewährleisten“, so Santjer.
Mittlerweile haben, wie berichtet, Bund und Länder angekündigt, Urlaubsreisen nicht nur ins Ausland, sondern auch zu Destinationen im
Inland vorübergehend generell zu untersagen.
Auch Osteland weiter betroffen - Vorerst keine Urlaubsreisen ins In- und Ausland
15. 3. 2020. Corona-Fälle werden heute auch von der Oberen Oste gemeldet. Betroffen sind dort unter anderem Sittensen, Zeven und Bremervörde (mehr).
Bund und Länder verschärfen unterdessen erneut ihren Kurs zur Eindämmung des Coronavirus - Händewaschen allein reicht nicht mehr. So sollen Deutsche, um die Ausbreitung einzudämmen,
vorerst keine Urlaubsreisen ins In- und Ausland mehr unternehmen und auf Veranstaltungen verzichten.
Darüber hinaus muss ab Dienstag die Mehrzahl der Geschäfte in Deutschland schließen, gaben Bund und Länder am Montag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Video der
Merkel-Pressekonferenz hier.
Betroffen sind weite Teile des Einzelhandels. Ausdrücklich ausgenommen werden neben Lebensmittelgeschäften auch Wochenmärkte, Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien,
Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, der Zeitungsverkauf, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und der Großhandel. Für diese Bereiche soll auch das
Verkaufsverbot an Sonntagen bis auf weiteres ausgesetzt werden. Untersagt werden auch Gottesdienste und Vereinstreffen. Sportstätten müssen ebenfalls schließen.
“Dienstleister und Handwerker können ihrer Tätigkeit weiterhin nachgehen”, heißt es in der Erklärung weiter. Restaurants und Mensen dürfen frühestens um 6 Uhr
öffnen und müssen spätestens um 18 Uhr schließen. Hotelübernachtungen sollen nur noch in Ausnahmefällen möglich sein. Zudem soll es strenge Besucherregeln etwa für Krankenhäuser
und Pflegeheime geben, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen.
Im Detail:
16. 3. 2020. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus schließt das Natureum Niederelbe in der Ostemündung, Zielpunkt des Osteradwegs Tostedt - Balje,
bis zum 27. März für den Besucherverkehr. Anschließend soll die Lage neu bewertet werden (Foto: Bölsche).
Der Vortrag „Irres Klima – Wat nu?“ am Sonntag, 22. März, entfällt und soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Weitere Termine stehen hier.
15. 3. 2020. Obwohl der VörderSee und der Balbeckbach in Bremervörde Hochwasser führen, ist der Park am Osteradweg und am Nordpfad Vörder See /Osteland weiterhin (oder gerade jetzt) einen Spaziergang wert.
Corona-Experte Drosten rät: Geht ins Freie!
Wegen der Coronavirus-Epidemie müssen sich nach den Worten des Berliner Charité-Virologen Prof. Dr. Christian Drosten die Menschen in
Deutschland nicht von heute auf morgen zu Hause einschließen.
„Wir haben jetzt im Moment in Deutschland noch nicht eine so hohe Infektionsdichte, dass man überall hinter jeder Ecke den nächsten Infizierten vermuten muss“, sagte er im NDR. Bei Menschen, die momentan Symptome hätten, sei derzeit
immer noch wahrscheinlicher, dass eine Grippe oder eine normale Erkältungskrankheit dahinterstecke. Er empfehle insbesondere den Aufenthalt im Freien: Virus-Tröpfchen seien nur eine
kurze Zeit in der Luft und fielen dann zu Boden. „Es ist nicht so, dass man sich beim Spazierengehen, wenn man sich begegnet, infiziert.“
15. 3. 2020. Der Vorstand des Kornspeichervereins Freiburg (Foto: Bölsche) hat beschlossen, den Kulturbetrieb mit sofortiger Wirkung (bis vorerst zum 11. April) einzustellen. Vorsitzender Jörg Petersen: „Das bedeutet - vorausgesetzt die Verhältnisse erlauben es -, dass wir unseren Betrieb zu Ostern wieder aufnehmen werden.“ Auch das Cultimo-Team aus Kuhstedtermoor teilt mit, dass aufgrund des Corona-Virus auf Empfehlung der Gesundheitsbehörde das Kulturzentrum bis Ende April geschlossen bleibt.
Beide Vereine sind für ihre Verdienste um das Kulturleben an der Osten mit dem Osteland-Kulturpreis Goldener Hecht ausgezeichnet worden.
Gottesdienst zu Hause feiern?
14. 3. 2030. Gottesdienste und Konfirmationen sind auch überall an der Oste abgesagt oder verschoben. Beim Gottesdienst-Institut der Ev.-luth. Landeskirche gibt es, wie Pastor Dieter
Ducksch (Osten) mitteilt, einen ersten Vorschlag zu Liturgie und Fürbitten für Zuhause zum Download.
Auch der 75. Jahrestag der Oste-KZ-Befreiung ist von Corona betroffen
Wie die Region auf die Corona-Krise reagiert und weitere Beiträge dieser Rubrik aus der ersten Märzhälfte > OSTE-TICKER MÄRZ2020.1