28. 3. 2021. Gerade haben In dieser Woche in Osten die Osterglocken zu blühen begonnen, die in Form einer „800“ zum (abgesagten) 800-jährigen Bestehen des Kirchspiels 2010 vor der Kirche angepflanzt worden waren (Fotos: Bölsche). Ebenfalls in dieser Woche musste der Gemeinderat jedoch bekanntgeben, dass auch die geplante Nachfeier des Jubiläums („800+1“) wegen der Pandemie nicht stattfinden kann.
Und auch der Ostener Fährmarkt fällt erneut Corona zum Opfer, wie ebenfalls in der Ratssitzung mitgeteilt wurde.
Zum Thema:
Blick zurück auf den Fährmarkt 2019 (Fotos: Carsten Hubert) +++
23. 3. 2021. Nach dem Verzicht des Hemmoorer Stadt-Bürgermeisters Lasse Weritz (CDU-MDl, Foto lks.) auf eine erneute Kandidatur und die Nominierung seines Parteifreundes Jan Lafrenz (29) für dieses Amt (wir berichteten) hat jetzt auch die SPD erste Weichen für die Kommunalwahl im Herbst gestellt: Als Spitzenkandidatin für das höchste Ehrenamt der Ostestadt präsentieren die Sozialdemokraten ihre Landkreis-Vizevorsitzende, Distriktsvorsitzende und langjährige Ratsfrau Sabine Wist (52). Die Chemielaborantin, Qualitätskontrolleurin und ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Firma Döhler (Neuenkirchen) sowie zweifache Mutter gibt mit einer Fotocollage (o.) auf Facebook einen Einblick in ihre vielfältige ehrenamtliche Arbeit für Hemmoor und das Cux- und Osteland.
18. 3. 2021. Kreuzfahrten sind out, der Traumschiffbau stagniert ebenso wie der Frachtschiffbau - Folge: Auch die Krautsander Rettungsboot-Werft Hatecke (Fotos: Bölsche) verliert Aufträge und muss (Zeit-) Personal abbauen.
Für zusätzlichen Ärger sorgt, dass Rettungsboote für deutsche Behördenschiffe jetzt in Südostasien gefertigt werden, wie das Stader Tageblatt berichtet. Mut Blick auf die anlaufenden Impfungen und in der Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Kreuzfahrttourismus zeigt sich das Unternehmen trotzdem „vorsichtig optimistisch“.
18. 3. 2021. Die Gewerkschaft fordert die Re-Kommunalisierung des Krankenhauses in Otterndorf – die Odyssee der Beschäftigten müsse beendet werden.Das Krankenhaus ist erneut in eine finanzielle Schieflage geraten und braucht dringend Geld. Aus ver.di-Sicht kann es nur eine Lösung geben: Das Haus in Otterndorf muss wieder ein kommunales Haus werden. Nur damit werde dem „Monopoly-Spiel“ privater Investoren ein Riegel vorgeschoben.
„Die Belegschaft und die Einwohner und Einwohnerinnen der Region haben es verdient, ein strategisch gut aufgestelltes Krankenhaus an der Seite zu haben. Nun ist der Landrat und die Politik in der Pflicht, dem Haus eine verlässliche, langfristige Zukunft zu geben!“, so der Geschäftsführer von ver.di, Markus Westermann: „Mit der Odyssee von wechselnden Geschäftsführungen, ohne dass es bei einem der Investoren zu einer erfolgreichen Sanierung gekommen ist, muss jetzt endlich Schluss sein!“
11. 3. 2021. Heute vor 10 Jahren: Fukushima bremst die beiden Atommeiler an der Deutschen Fährstraße aus - mit Auswirkungen auch auf das Osteland
Die Katastrophe von Fukushima vor genau 10 Jahren brachte auch das Aus für die beiden Atomkraftwerke an der Deutschen Fährstraße: Brunsbüttel ging gar nicht erst wieder ans Netz,
Brokdorf wurde eine Gnadenfrist bis Ende dieses Jahres, Silvester 2021, eingeräumt.
Die Ereignisse im fernen Japan hatten vor zehn Jahren im Rekordtempo zu einer fundamentalen Änderung der deutschen Energiepolitik geführt: Eine von der Regierung eingesetzte
Ethikkommission empfahl den stufenweisen Ausstieg aus der Atomenergie.
Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag die endgültige Stilllegung von acht bereits abgeschalteten Meilern, die übrigen neun Kernkraftwerke sollen zeitlich gestaffelt bis Ende 2022 vom Netz
gehen.
Ältere Mitstreiter erinnern sich: Vor den Risiken der Atomkraft war frühzeitig gewarnt werden – am eindrucksvollsten vor fast genau 40 Jahren, Ende Februar 1981, bei einer Demonstration in
Brokdorf mit 50.000 bis 100.000 Teilnehmern. Die Regierung Barschel in Kiel liess den Reaktor trotz aller Widerstände 2016 anlaufen.
Die Nähe zu den Atommeilern an der Elbe bedeutet für das Cux- und Osteland eine überdurchschnittliche Gefährdung, wie die AG Osteland nach Fukushima bei einer Mahnwache in Cadenberge
darlegte, wo sie dafür plädierte, die Osteregion zum „Land der Erneuerbaren Energien“ zu machen - siehe Jochen
Bölsches Redetext.
Von den Ausstiegsfolgen ist das Osteland in mehrfacher Hinsicht betroffen:
Erst nach massivem Einsatz Hadler Umweltschützer und Kommunalpolitiker um Harald Zahrte gelang es schließlich, die Einleitung radioaktiver Abwässer aus dem
derzeitigen Brunsbüttel-Rückbau in die Elbe deutlich zu begrenzen.
Und auch für den demnächst anstehenden Abriss des Kraftwerks Brokdorf gilt, was der BUND betont: dass
AKW-Abfall „eine Million Jahre strahlt“.
In einer neuen Etappe der jahrzehntelang ergebnislos verlaufenen Suche nach einem Endlager kommt abermals das Osteland ins Spiel (wir berichteten): Gleich mehrere
der infrage kommenden Lagerstätten liegen in Salzstöcken unter Orten wie Taaken unweit
von Zeven.
Das war mittlerweile Anlass für Bürger aus dem südlichen Osteland, sich zu einer Initiative zusammenzuschließen.
Im Bild: Blick vom Kehdinger Elbufer bei Freiburg auf das demnächst stillzulegende AKW Brokdorf; Anti-AKW-Mahnwache 2011 in Cadenberge (Fotos: Bölsche)
Mehr zum Thema:
Video: Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zum Fukushima-Jahrestag über den finalen Ausstieg aus der
Kernenergie +++
Video: Kreispolitiker und Ostefreund Reinhard Lindenberg zur Endlagersuche im Kreis Rotenburg
+++
NDR-Rückblick auf die historische
Brokdorf-Großdemo 1981 +++
10. 3. 2021. Jetzt verfügbar auf der Homepage der Gedenkstätte Sandbostel/Oste und auf dem Youtubekanal des Bremer Kulturzentrums Kukoon unter ist ein Online-Vortrag von Ines Dirolf, Andreas Ehresmann (Foto) und Ronald Sperling mit dem Titel „‚Die mir von der Wehrmacht angebotenen Kriegsgefangenen sind derart entkräftet‘ – Sowjetische Kriegsgefangene in Bremer Arbeitskommandos 1941 - 1945“.
Sowjetische Kriegsgefangene bildeten eine der größten Opfergruppen des Nationalsozialismus. Die Wehrmacht brachte Millionen sowjetische Soldaten zum Arbeitseinsatz ins Deutsche Reich. Mehr als die Hälfte von ihnen überlebte die Kriegsgefangenschaft in den Kriegsgefangenenlagern wie dem Stalag X B Sandbostel und den Außenkommandos nicht.
Auch in Bremen setzten Firmen und Behörden die kriegsgefangenen Rotarmisten zur Arbeit ein, vornehmlich in der Rüstungsindustrie. Im unserem Vortrag wollen wir die ökonomischen und ideologischen Hintergründe und Widersprüche dieser Arbeitseinsätze aufzeigen. Ehresmann: "Anhand einzelner exemplarischer Arbeitskommandos beleuchten wir die Lebens- und Arbeitsbedingungen von sowjetischen Kriegsgefangenen in Bremen. Der Vortrag lädt Interessierte zum Austausch über dieses lange verdrängte Thema ein."
10. 3. 2021. Die Berichte über den jüdischen Überlebenden Arthur Samuel aus Cadenberge, zum Beispiel im NDR (siehe Mediathek), haben nicht nur eine breite Diskussion ausgelöst, sondern auch eine Initiative für eine spendenfinanzierte Erinnerungspakete, die jetzt am früheren Wohnhaus Samuels, heute Kronen-Apotheke,angebracht wurde.
Ausführlicher Beitrag von Initiator Dr. Rolf Geffken auf unserer Website GOLDENES NETZ über die Solidarität Cadenberger Bürger mit Arthur Samuel und dessen Ehefrau (Foto).
9. 3. 2021. Während überall im Osteland schon Eierbäume oder sogar - wie in Kehdingbruch - ein XXL-Ei von Vorfreude auf Ostern zeugen, überraschte in der Nacht zum Dienstag plötzlich Schneefall die Menschen zwischen Elbe und Weser. „Unsere Hasenfamilie wurde vom Wintereinbruch kalt erwischt,“ kommentiert Heino Grantz aus Hemmoor sein Gartenfoto. Und Hella Neugebauer aus Elm schreibt: „Am Samstag hat Uwe zwei neue Obstbäume gepflanzt. Eine Hauszwetschge und einen Birnenbaum ‚Graf Moltke‘. Wir dachten es wird Frühling. Statt dessen dürfen die beiden noch einen Wintereinbruch genießen...“
23. 11. 2020. Bahnpolitisch hat das Cux- und Osteland zwei Superlative aufzuweisen: Heimisch ist hier der für die gesamte deutsche Eisenbahn
zuständige CDU-Politiker Enak Ferlemann aus Cuxhaven, Parlamentarischer Staatssekretär von CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer.
Und: Ausgerechnet hier gibt es seit 75 Jahren (!) ein bahntechnisches Ärgernis ersten Grades: Die Niederelbebahn, die urspünglich zweigleisige Hauptschlagader
zwischen Hamburg und Cuxhaven, quert die Oste in Hechthausen seit einer Brückensprengung 1945 mit einer von britischen Pionieren gebauten lediglich eingleisigen (!) und nicht elektrifizierten (!)
Behelfsbrücke (Foto: Bölsche).
Vor fast genau zwei Jahren versprach Bahnpolitiker Ferlemann endlich eine Beseitigung des Hechthäuser Nadelöhrs und ein durchgehendes Doppelgleis. Durch die
geplante Modernisierung der Niederelbebahn werde Cuxhaven nach Wilhelmshaven „als letzter niedersächsischer Seehafen an das elektrifizierte Bahnnetz angebunden“, frohlockte daraufhin das
niedersächsische Wirtschaftsministerium.
Unter Hinweis auf den damals verabschiedeten Bundesverkehrswegeplan (www.bvwp-projekte.de/schiene/2-047-V01/2-047-V01.html) verkündete Ferlemann die „höchste
Dringlichkeitsstufe“ für die Niederelbebahn, nachzulesen in der NEZ vom 6. 11. 2018:
„Die Finanzierung des Projekts für die Region und die vielen Pendlerinnen und Pendler sei damit gesichert, erklärte Ferlemann. ‚Ich freue mich sehr, dass es
gelungen ist, die Elektrifizierung der Strecke aufzunehmen. Das ist für den Güterverkehr und auch für den Personenverkehr eine großartige Botschaft für die Zukunft. Unsere Region kommt auch auf der
Schiene voran‘." (www.cnv-medien.de/news/elektrifizierung-der-bahnstrecke-cuxhaven-stade.html).
Als dieser Tage an der Behelfsbrücke Gerüstbauer anrückten, fragte sich womöglich mancheiner schon, ob nun endlich die versprochene Aufbesserung ansteht. Doch
nichts da: Vorgesehen sind, wie NEZ-Redakteur Egbert Schröder heute meldet, nur Rostschutzarbeiten.
Die 2018 zugesagte Modernisierung scheint damit in weiter Ferne - auch angesichts einer laut NEZ von der Bahn intern angesetzten „Restnutzungsdauer von mehr
als 30 Jahren“.
In der Presse schlägt daher der Hechthäuser SPD- Kreistagsabgeordnete Uwe Dubbert Alarm: „Wird dadurch ein Signal in Sachen beabsichtigter
Elektrifizierung gesetzt? Kann eine Oberleitung über diese Brücke verlegt werden oder bedeutet das den Abschied von Zweigleisigkeit und Elektrifizierung für Jahre?“, wird der AG-Osteland-Mitstreiter
in der NEZ zitiert.
Leser Kurt Ringen (Hanstedt) meint dazu:
4. 3. 2021. Am heutigen Donnerstag besteht das Gymnasium Warstade seit 75 Jahren.
Über die Schule berichtet der Heimatverein auf seiner Website.
Eine aktuelle Kontroverse um die Gestaltung des Jubiläums ist heute Thema in der Niederelbe-Zeitung. Zur Schule im Web...
22. 2. 2021. Erfreulich schnell wächst in Deutschland die Zahl der öffentlichen Bücherschränke und Bücherzellen, denen jedermann kostenlos Lesestoff nehmen kann (wir berichteten mehrfach).
Unsere jüngste Entdeckung: eine besonders elegante „Buchhaltestelle“ neben einer Bushaltestelle mitten im Moor bei Neuland (Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten). Wegen der feuchtkalten Witterung letzte Woche waren die Bücher vorübergehend im Trockenen gelagert.
Liste von über 3000 öffentlichen Bücherschränken in Deutschland +++
15. 2. 2021. Eine Drohne auf Treibeis-Kontrollflug rund um die historischen Fähren-Deichlücken in Oberndorf? Der von Wind uznd Wetter heftig ramponierte Dichter Hoffmann von Fallersleben droben auf dem Denkmalsockel in Bentwisch scheint verwundert auf das brummende Etwas zu blicken. Am Ufer gegenüber, am elektronischen Steuerknüppel, übt sich unterdessen ein bewährter Mariner als Marineflieger, um den Jahrzehnt-Eisgang am Oberndorfer "Flaggschiff" Heimkehr für die Chroniken zu dokumentieren - und zugleich die oste.de-Fotografen in der Bentwischer Deichlücke videografisch zu erfassen.
15. 2. 2021. Der hölzerne Roland von Brobergen bewacht die winterlichen Fährstellen an der Oste. Die Broberger Prahmfähre „Helmut Hudaff“ liegt bis zum Neustart im Frühjahr an Land - ebenso wie die „Schwesterfähre“ im benachbarten Gräpel. Auch im Winter zählen die beiden Fährstellen an der Unteren Oste zu den beliebtesten Zielen an der Deutschen Fährstraße und am Osteradweg, über die Infotafeln vor Ort und Websites informieren (www.ag.osteland.de).
Zum Thema:
15. 2. 2021. Angeln im Osteland ist „Erholung pur in einer einmaligen Landschaft“. So urteilt das Fachblatt „Rute und Rolle“ in einem letztes Jahr veröffentlichten Revierporträt, das jetzt auszugsweise auch online zur Verfügung steht.
Der Autor kennt den Fluss: Jesco Peschutter ist an der Oste aufgewachsen. „Immer wieder gerne kehre ich in meine alte Heimat zurück. Zwischen Hamburg, Bremen und Cuxhaven fließt der von Deichen eingesäumte Tidenfluss Oste durch das flache Land. Wer hier angelt, der trifft Schafe, Kühe und Eisvögel, aber nur selten andere Menschen.“ Die Leseprobe aus Heft 8/2020 wird hier ein Stück weit fortgesetzt.
Ein E-Book mit Angeltipps für die Oste (2019) steht zum kostenlosen Download bereit auf der Website des SFV Oste.
15.2. 2021. Nach der Anbringung sogenannter Anlegetaschen am Schiffsrumpf stehen in Kürze Probefahrten auf der Elbe auf dem Programm der künftigen Brunsbüttel-Fähre Greenferry I, die zur Zeit im Neuen Fischereihafen in Cuxhaven fit gemacht wird (Foto: Bölsche).
Im März soll wie geplant vom Fähranleger an den Hapag-Hallen aus der fahrplanmäßige Betrieb auf der Niederelbe aufgenommen werden - begleitet von den Werbemaskottchen Elbfriede und Elbfred, siehe Fahrplan.
Auf der neuesten Fähre an der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel haben laut Reederei 150 Autos, 28 Lastwagen sowie 600 Personen Platz.
26. 1. 2021. Auch die Gedenkstätte Lager Sandbostel an der Oberen Oste hat sich mit einer Lichtinstallation an der bundesweiten Aktion #LichterGegenDunkelheit beteiligt.Anlass sind der 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau sowie der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Die 2020 ins Leben gerufene Aktion #LichterGegenDunkelheit erfreute sich bereits im vergangenen Jahr einer positiven Resonanz durch die deutschlandweite Teilnahme unterschiedlicher Gedenkorte und -initiativen.
Koordiniert wird das Projekt auch in diesem Jahr von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin. Dabei wird unter anderem das Ziel verfolgt, die wichtige Arbeit der Gedenkstätten sichtbarer zu machen. Auch die Gedenkstätte Lager Sandbostel nimmt in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an der Aktion teil.
„Mit der Aktion wollen wir gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus angehen. Gleichzeitig wollen wir so ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Deutschland sowie jegliche andere Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit setzen. Solche Einstellungen sollten in unserer Gesellschaft keinen Platz haben,“ so Laura Keiser, seit September 2020 FSJlerin in der Gedenkstätte.
Die sieben noch erhaltenen Holzbaracken in der Gedenkstätte Lager Sandbostel wurden dazu in Regenbogenfarben illuminiert. In einem Teil dieser Unterkünfte hat die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges sowjetische Kriegsgefangene isoliert von den restlichen Nationen untergebracht.
Das ehemalige Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X B Sandbostel diente von 1939 bis 1945 zur Unterbringung von mehreren Hunderttausend Kriegsgefangenen und Zivilinternierten aus über 55 verschiedenen Nationen.
Ihre Behandlung war in völkerrechtlichen Verträgen geregelt. Dennoch kam es regelmäßig zu Verstößen bei allen Gefangenengruppen. Insbesondere den sowjetischen Soldaten und Soldatinnen verweigerte die Wehrmacht aus ideologischen Gründen jeglichen Schutz durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger, Krankheiten, Gewalt und schwerer Arbeit.
Im April 1945, wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers durch britische Truppen, erreichten zudem Todesmärsche mit etwa 9.500 Häftlingen des KZ Neuengamme und seiner Außenlager das Stalag X B. Mehr als ein Drittel von ihnen überlebte das sogenannte KZ-Auffanglager Sandbostel nicht.
„Wir haben uns bei der Beleuchtung für Regenbogenfarben entschieden, da sie symbolisch für den Frieden und für die Freiheit stehen. Als Gedenkstätte setzen wir uns für Inklusion und Toleranz ein. Das soll durch diese Aktion deutlich werden,“ so Joy Schmidt, die zurzeit ein dreimonatiges Praktikum in der Gedenkstätte absolviert.
Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann: „Die Aktion #LichterGegenDunkelheit wurde bereits 2020 zum Anlass genommen, um auch auf das Wiedererstarken rechtsextremer und demokratiefeindlicher Positionen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Ein Jahr später erscheint dies nicht weniger notwendig: Wir denken dabei insbesondere an die großen Querdenker-Demonstrationen und antisemitische Verschwörungserzählungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aber auch an den mutmaßlich rechtsextremen Brandanschlag auf ein syrisches Restaurant in Gnarrenburg im vergangenen Juli. Ich bin sehr froh, dass sich #LichterGegenDunkelheit in der Gedenkstätte Lager Sandbostel als Jugendprojekt etablieren konnte, das in diesem Jahr von unserer FSJlerin Laura Keiser zusammen mit unserer Praktikantin Joy Schmidt durchgeführt wurde.“
Technische Unterstützung bei der Beleuchtung der ehemaligen Unterkunftsbaracken erhielten Keiser und Schmidt von dem Team von AW Veranstaltungsservice (Gnarrenburg), das etwa 80 Leuchtmittel aufgestellt und mehr als 800 Meter Kabel auf dem Gedenkstättengelände verlegt hat. Steven Mahler (Drohne) und Carsten Karstensen (Kamera) haben die Aktion ehrenamtlich dokumentiert. Video- und Fotoaufnahmen von der Lichtinstallation zeigt die Gedenkstätte Lager Sandbostel auf ihren Social Media-Kanälen (Facebook, Instagram, YouTube) sowie auf der Website www.stiftung-lager-sandbostel.de.
26. 1. 2021. Unter dem Titel „Hamburger Hafen: Elbvertiefung um jeden Preis“ hat sich am heutigen Dienstag, 21.15 Uhr, das N3-Magazin Panorama 3 mit den hoch umstrittenen Baggerarbeiten in der Elbe befasst. In der Ankündigung des Senders heißt es:
„Der Hamburger Senat ist zuversichtlich: Die 9. Elbvertiefung wird dieses Frühjahr vollendet. Dann sollen Schiffe mit 14,5 Meter Tiefgang tideabhängig den Hamburger Hafen erreichen können (tideunabhängig: 13,5 Meter).
Dabei hat die eigene Hafenverwaltung Zweifel angemeldet. Die Freigabe der neuen Tiefen sei gefährdet wegen stark zunehmender Schlickmengen im Hamburger Hafen. Diese seien kaum noch beherrschbar.
Fachleute wie der Leiter des BUND Hamburg Manfred Braasch legen eins drauf: Die weitere Vertiefung der Elbe werde das Schlickproblem noch verschärfen, weil das Flutwasser aus der Nordsee dann schneller und mächtiger in den Hamburger Hafen schwappt und noch mehr Sediment mitschleppt.
Wir haben den Aufwand dokumentiert, der getrieben wird, um den Schlick zu entsorgen und gleichzeitig die Elbe zu vertiefen. Panorama 3 hat erstmals ein Baggerschiff begleitet, das südlich von Helgoland mehr als 10.000 Tonnen Hafenschlick in die Nordsee ablässt. Die zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein vereinbarte Obergrenze für dort zu entleerendes Baggergut ist bald erreicht.“
24. 1. 2021. Wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht: Bremervörde kann mittlerweile nicht nur mit einem U-Bahn-Netz punkten (immerhin drei Linien), sondern auch mit einem Airport, der kurz vor der Fertigstellung steht (Foto: Bölsche).
Im Abfertigungsgebäude nördlich der B 71 erledigen Handwerker derzeit letzte Arbeiten an der Inneneinrichtung. Die Außenbeschilderung ist bereits perfekt - was man leider von den U-Bahn-Stationen in der Ostestadt nicht sagen kann: Ortsfremde beklagen, dass die Zugänge zu den Stationen quasi unauffindbar seien...
24. 1. 2021. Weil die Gedenkstätte Lager Sandbostel gegenwärtig wegen der Corona-Lage geschlossen ist, bietet sie online ein umfangreiches Vierteljahresprogramm an. Alle Veranstaltungen werden auch in einer digitalen Version geplant. Interessierte sollen Vorträge, Filmvorführungen und mehr gegebenenfalls vom heimischen Bildschirm aus verfolgen können. Näheres...
Foto oben: Straßensperrung für Touristen bei Wischhafen im April 2020
1. 1. 2021. Trotz der Pandemie mit ihren Lockdowns, Streckensperrungen und sonstigen Tourismusbremsen konnte die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel 2020 etliche Erfolge bei den Bemühungen verzeichnen, den Bekanntheitsgrad der 2004 eröffneten maritimen Ferienroute zwischen Oste und Ostsee zu halten und zu steigern.
Hier 22 gute Nachrichten, zusammengestellt von Jochen Bölsche
1.
In einjähriger Arbeit u. a. mit Drohnenkameras hat der Cuxhavener Filmemacher Hartmut Mester ehrenamtlich das faszinierende Video „Die Deutsche Fährstraße erleben“ produziert.
Einen Monat nach dem Start war der 45-minütige Film auf YouTube bereits über 2500 mal abgerufen worden.
2.
Erstmals in der Geschichte der Kriminalliteratur ist nun eine ganze Ferienstraße Schauplatz eines Thrillers:
Der Krimi „Mord mit Absicht“ von Peter Eckmann (Hechthausen) zeigt auf dem Titel die Oste-Schwebefähre und schildert in der Art eines Road movie eine Gangsterjagd per Reisemobil entlang der Deutschen Fährstraße. Mehr...
3.
Seit ihrer Eröffnung im Mai 2004 wird die Deutsche Fährstraße auch als „Straße der Wohnmobile“ beworben.
Nach diversen Motorrad-Magazinen hat nun auch das europaweit führende Reisemobil-Fachblatt „Promobil“ die Route detailliert vorgestellt, unter anderem mit 32 Fotos - siehe hier.
4.
Unter dem Titel „Die coolsten Routen für den Roadtrip durch Deutschland - Genieße den maritimen Charme an der Deutschen Fährstraße“ berichtet u. a. die Website reisereporter über die auf Instagram am besten vertretenen Routen: Die „Fährienstraße“ rangiert dort deutschlandweit unter den Top Ten der „coolsten Strecken“ - siehe hier.
5.
Hoch gelobt wird die Ferienstraße zwischen Bremervörde und der Kieler Förde auch vom Reiseblog hin-fahren.de: „Die Traumstraße in Norddeutschland durch Niedersachsen und Schleswig-Holstein verbindet rund 50 Brücken, Schleusen, Sperrwerke und Fähren“ - siehe hier.
6.
Vom 1. März 2021 an wird an der Deutschen Fährstraße eine weitere Fähre verkehren:
Nach mehrjährigen Vorbereitungen - unter anderem unter Beteiligung des Cuxhavener Oberbürgermeisters und Ostefreundes Uwe Santjer - wird die Reederei Elbferry mit der umweltfreundlichen LNG-angetriebenen „Greenferry I" im Drei-Stunden-Takt den Fährdienst zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven aufnehmen - siehe hier.
7.
Herz und Mittelpunkt der Ferienstraße und Bindeglied zwischen ihrem Nord- und Südabschnitt wird weiterhin die Elbfähre Glückstadt - Wischhafen sein:
Mit der Übernahme durch die FRS-Großreederei scheint die Zukunft der über 100-jährigen Fährlinie mit ihren vier nunmehr weiß-rot kolorierten Schiffen gesichert. Mehr...
8.
Das älteste motorgetriebene Fahrgastschiff Deutschlands, der 1872 gebaute einstige Alsterdampfer Mocambo, ist vom Oste-Abschnitt der „Blauen Route“ der Deutschen Fährstraße nicht wegzudenken. Durch die Zusage u. a. von EU-Fördermitteln ist eine umfassende Sanierung des Oste-Oldtimers ermöglicht worden, rechtzeitig zum 150. Geburtstag 2022 – siehe hier.
9.
125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal! Zwar wurden wegen der Pandemie viele Veranstaltungen um ein Jahr verschoben. Doch die Medien weckten schon 2020 großes Interesse am Kanal, etwa die offizielle Festschrift mit Hinweisen der AG Osteland auf die von ihr getragene Deutsche Fährstraße - siehe Seite 28 des Jubiläumsheftes.
10.
Der wohl meistgesehene TV-Beitrag zum Kanaljubiläum ist ein anderthalbstündiges fulminantes Doku-Drama über die Geschichte des NOK von und mit Hubertus Meyer-Burckhardt, das Neujahr wiederholt wurde und in der ARD-Mediathek zur Verfügung steht.
11.
Speziell dem Schwerpunkt unserer Themenroute gewidmet war ein weiterer NDR-Beitrag über die 14 Kanalfähren, die nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung jährlich rund 5,4 Millionen Passagiere nutzen - siehe hier.
12.
Der ZDF-Länderspiegel sendete zum Kanaljubiläum unter anderem den Film „Urlaub am Nord-Ostsee-Kanal“.
Der NDR ergänzte seinen informativen Online-Ratgeber unter dem Titel „An der Deutschen Fährstraße durch den Norden“.
14.
Einen TV-Dreiteiler und einen detaillierten Online-Beitrag widmete RTL Nord dem Osteradweg, der dem Südabschnitt der Deutschen Fährstraße folgt: „Corona-bedingt fällt der Urlaub im Ausland für viele von uns in diesem Jahr flach. Dafür bietet sich aber die Chance, die eigene Heimat mal ganz neu zu entdecken“ - siehe hier.
15.
Neben der Oste-Schwebefähre war die Schwesterfähre am NOK bis zu einer Havarie vor 5 Jahren das überragende Wahrzeichen der Deutschen Fährstraße. Bürgerproteste halfen, eine für 5,5 Millionen Euro veranschlagte Rekonstruktion von Deutschlands zweitältester Schwebefähre durchzusetzen. Der Baufortschritt 2020 lässt auf einen Neustart im kommenden Sommer hoffen - siehe www.wsa-kiel.wsv.de
16.
An der Oste-Schwebefähre haben Planungen begonnen, die von der dortigen Fördergesellschaft getragene und 2020 durch Vandalismus zerstörte „FährStuv“ 2021 durch ein „richtiges Museum“ zu ersetzen - siehe hier.
17.
Ein Lückenschluss der Deutschen Fährstraße links der Oste ist in Sicht:
Im Zuge der Deichverteidigung soll ein (Rad-)Weg entstehen zwischen dem Wasserfreunde-Heim an der Straßenbrücke Osten - Hemmoor und dem Hafen Schwarzenhütten (mit Anschluss nach Hemm), so der Stadtrat Ende 2020 - siehe www.hemmoor.de
18.
Die Aufwertung der Welt-Schwebefähren-Infomeile sowie des Historischen Fährwegs Osten - Basbeck und des Fährkopfs in Hemmoor durch Info-Tafeln, Möblierung sowie Pflaster- und gärtnerische Arbeiten ist abgeschlossen - siehe hier.
19.
Blaue Route der Deutschen Fährstraße: An der Gräpeler Schiffsstelle steht nach der Ufersanierung 2019 nunmehr die Fährplatz- und Anleger-Neugestaltung vor dem Abschluss (Kosten rund 1 Million Euro, überwiegend Fördermittel) - mehr zum Wassersport und Wassertourismus auf der Oste im Osteland-Hafenführer.
20.
Bedeutsam für die Sportschifffahrt ist ebenfalls der Baufortschritt bei der Erneuerung der 150 Jahre alten Otterndorfer Kanalschleuse: Nach deren Abschluss wird die Oste wieder leichter via Hadler Kanal aus Richtung Weser/Holland erreichbar sein (Kosten: rund 30 Millionen Euro) - siehe hier.
21.
Hemmoor zählt mit seinem Tauchsportzentrum am Kreidesee zu den wichtigsten touristischen Destinationen an der Deutschen Fährstraße.
Durch einen neuen Zement-Erlebnisweg zwischen der Kulturdiele mit der Museumsschute und dem musealen Hemmoorium sowie dem Rauhen Berg erfährt die einstige Zementstadt eine weitere touristische Aufwertung.
22.
In beispielhafter Weise erinnert seit Jahren Oberndorf an seine Fährvergangenheit – mit einem 1:2-Modell der einstigen Prahmfähre, mit der ehemaligen Autofähre Ostekieker, mit Fähr-Exponaten im Museum „Spurensuche“ sowie mit den Statuen eines Fährmanns und des berühmtesten Fährgasts Hoffmann von Fallersleben. Nach dem u. a. mit Spenden von Ostefreunden ermöglichten Ersatz des beschädigten Fährmann-Denkmals ist nun eine Erneuerung der Statue des Dichters vorgesehen.
30. 12. 2020. Erstmals meldet Deutschland mehr als 1000 Tote an einem Tag, nämlich laut Robert Koch-Institut 1129 neue Fälle; außerdem wurden am Mittwoch 22 459 Neuinfektionen verzeichnet.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit einer Fortsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen über den 10. Januar hinaus.
Zur Gesamtlage heißt es heute im Spiegel-Newsletter: „Dieser Shutdown wird vielleicht auch deshalb über den 10. Januar hinaus andauern, weil ihn eine Minderheit offenbar ignoriert. Die Kombination aus Ignoranz, zu wenig Impfstoff und einem mutierten Virus lässt nur einen Ausweg zu: Die Inzidenzen müssen so weit sinken, dass die Gesundheitsämter mit der Nachverfolgung wieder hinterherkommen.
Und es wird die Schulen treffen, davon können wir ausgehen. Sie sind offenbar nicht der safe space, den wir uns alle erhofft haben. Dass in all den Monaten so wenige Vorkehrungen getroffen wurden jenseits wohlmeinender Lüftungshinweise, um Unterricht auch unter verschärften Pandemiebedingungen zu ermöglichen, ist schon jetzt der Bildungsskandal dieses Jahrzehnts.“
Impfzentren an der Oste einsatzbereit,
Impfstoff ist vorerst aber Mangelware